Mit einer bayernweiten Fotoaktion im Rahmen eines ver.di-Aktionstags wollen Beschäftigte in der Weiterbildung auf Schieflagen ihrer Branche aufmerksam machen. Deutschlandweit wird am Aktionstag für bessere Bezahlung und sichere Arbeitsverhältnisse protestiert.
Die Beschäftigten in der Weiterbildung machen bayernweit am heutigen Mittwoch, dem 05. Oktober, mit einer Fotoaktion auf die Probleme in der Weiterbildung aufmerksam. Der Protest ist Teil eines bundesweiten ver.di-Aktionstags für bessere Bezahlung und sichere Arbeitsverhältnisse in der Branche mit insgesamt 700.000 Angestellten.
ver.di: „Mindestlohn weit von fairer Bezahlung entfernt“
In der Weiterbildung gilt ein bundesweiter Mindestlohn von 17,87 € pro Stunde für pädagogisches Personal bei öffentlich geförderten Maßnahmen. Dieser Mindestlohn sei jedoch immer noch weit von fairer Bezahlung für qualitativ hochwertige Arbeit entfernt, so ver.di. Die Gewerkschaft fordert die Politik auf Bundes- und Landesebene daher zu einer deutlich besseren finanziellen Ausstattung der öffentlich geförderten Weiterbildung auf.
Forderungen nach Ausweitung der Tarifbindung
„Die Beschäftigten in der Weiterbildung erbringen eine gesellschaftlich sehr wichtige und hoch qualifizierte Arbeit. Das muss honoriert werden“, fordert Gewerkschaftssekretärin Christiane Glas-Kinateder von ver.di. Laut der Gewerkschaftssekretärin müssten insbesondere die Tarifbindung massiv ausgeweitet und sachgrundlose Befristungen beendet werden. Hier stünden Arbeitgeber und Politik in der Verantwortung.
„Außer Lippenbekenntnissen nichts gewesen?“
An einem Standort wie München, wo die Lebenshaltungskosten durch die Decke schießen würden, brauche man ganz besonders eine solide Finanzierung der Weiterbildung, argumentiert die Betriebsratsvorsitzende der DAA München, Bettina Kalig.
„Wir hören immer nur, wie wichtig dieser Bereich ist und dass der gesellschaftliche Wandel nur durch die engagierten Kolleginnen und Kollegen zu bewältigen sein wird. Warum wird dann der Weiterbildungsbereich, der durch die Bundesagentur gefördert wird, finanziell durch die Politik nicht besser ausgestattet? Wieder außer Lippenbekenntnissen nichts gewesen?“, fragt Kalig.
Gewerkschafterin fordert mehr finanzielle Förderung
Die öffentliche Auftragsvergabe müsse an sichere Arbeitsverhältnisse und die Einhaltung von Tarifverträgen gebunden werden, fordert auch die Gewerkschafterin Glas-Kinateder. Auch das Land müsse die finanzielle Förderung der Weiterbildung deutlich ausweiten. „Gerade angesichts der vielfältigen Krisen ist Weiterbildung entscheidend, um Beschäftigung zu erhalten, Teilhabe und Demokratie zu fördern“, betonte die Betriebsrätin Kalig. „Um die benötigten Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, braucht es gute Bedingungen. Dafür setzen wir uns ein.“
ver.di Bayern/RNRed