Mit einem ersten Warnstreik wollen die Beschäftigten des Bayerischen Rundfunks, der BRmedia, ARD-ZDF medienakademie Nürnberg, ARGE RBT Nürnberg und ARD Programmdirektion München am heutigen Donnerstag Bewegung in den festgefahrenen Tarifkonflikt bringen. Auch sie sind von der hohen Inflation stark betroffen.
Vor der 6. Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch in München sind die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit am heutigen Donnerstag, den 13. Oktober, zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr niederzulegen. Zum Warnstreik aufgerufen sind alleine beim BR rund 5.200 Festangestellte und arbeitnehmerähnliche Freie.
ver.di fordert Einkommenserhöhung und umfangreiches Entlastungspaket
ver.di fordert für die Beschäftigten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Bayern eine Einkommenserhöhung von 5,75 Prozent für 12 Monate sowie ein umfangreiches Entlastungspaket. Das bisherige Angebot des Bayerischen Rundfunks bleibt weit hinter dieser Forderung zurück. Zuletzt hatte der BR zwei Angebotspakete unterbreitet: Für eine Laufzeit von 12 Monaten wurde eine Einmalzahlung in Höhe von bis zu 1.500 Euro, für den Fall einer Laufzeit von 24 Monaten eine Einmalzahlung in Höhe von bis zu 2.800 Euro sowie 2,8 Prozent Erhöhung angeboten. Zeitgleich fordert er Einschnitte in das bestehende Tarifwerk.
Rundfunkbeschäftigte seien keine Großverdiener
Von Seiten der Gewerkschaften wird dieses Angebot als keinesfalls ausreichend abgelehnt. „Angesichts der hohen Inflation, die insbesondere die Existenznöte in den niedrigeren Gehaltsgruppen verschärft, ist ein Angebot, welches die langfristig gestiegenen Mehrkosten nicht berücksichtigt für uns keine Verhandlungsoption“, so Annette Greca, Gewerkschaftssekretärin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bei ver.di Bayern, „auch wenn die aktuell geführte Diskussion anderes vermuten lässt, sind die meisten Rundfunkbeschäftigten keine Großverdiener. Für viele, insbesondere auch Freie, ist die Lage prekär und verschärft sich angesichts steigender Kosten jeden Monat weiter.“
„An einem regelmäßigen Gehaltsplus führt kein Weg vorbei“
Die Beschäftigten des Rundfunks brauchen angesichts der dramatisch angestiegenen Preise unbedingt eine lineare Anhebung der Honorare und Gehälter: „Auch unsere Kolleginnen und Kollegen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müssen wegen gestiegener Energiekosten im vergangenen Jahr mit hohen Nachzahlungen rechnen und die Kosten für Lebensmittel und Kraftstoffe steigen exorbitant. Schon jetzt berichten unsere Mitglieder von extremen Mehrausgaben und ein Ende der Preiserhöhungen ist nicht in Sicht“, so Greca. Bei vielen Beschäftigten sind alleine die Kosten für die Anfahrt zur Arbeit um einen Betrag im mittleren dreistelligen Bereich gestiegen. „Wir brauchen für die Kolleginnen und Kollegen jetzt sofort eine Lösung. Wir sind bereit über eine Einmalzahlung zu sprechen, um die mittlerweile angelaufenen Leermonate zu kompensieren und den Kolleginnen und Kollegen schnelle Hilfe bei den nun eintreffenden Energie-Nachforderungen zukommen zu lassen. An einem regelmäßigen Gehaltsplus führt aber aufgrund der sich verschärfenden Inflation kein Weg vorbei“, betont Greca.
ver.di Landesbezirk Bayern / RNRed