Der Freistaat Bayern unterstützt ein Projekte der Stiftung „Menschen für Menschen“ in Äthiopien mit knapp 1,4 Millionen Euro. Das Geld soll hauptsächlich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und auch der Nahrungsversorgung vor Ort genutzt werden.
Bayern finanziert zwei Projekte der Stiftung „Menschen für Menschen – Karl Heinz Böhms Äthiopienhilfe“ mit knapp 1,4 Millionen Euro. Bayerns Ministerin für Internationales, Melanie Huml, übergab am Donnerstag, den 20. Oktober, in der Bayerischen Staatskanzlei einen Scheck an Stiftungsvorstand Dr. Sebastian Brandis, Bahritu Seyoum, Direktorin für Projektkoordination und verantwortlich für die Umsetzung vor Ort, sowie an Yilma Taye, Landesrepräsentant in Äthiopien. Die Projekte sollen zukunftsorientiert großen Krisen entgegenwirken. Experten warnen schon jetzt vor globalen Ernährungskrisen und möglichen Massenfluchten.
Ukrainekrieg und Dürren
Ministerin Huml erklärte zu der großzügigen Unterstützung: „Wir wollen damit helfen, die Ernährungssituation und die medizinische Versorgung vor Ort nachhaltig zu verbessern. Unsere Hilfe ist Ausdruck unserer freundschaftlichen Verbundenheit mit Äthiopien. Wir unterstützen die Menschen in Äthiopien in Bereichen, in denen der Bedarf aktuell besonders groß ist.“ Äthiopien leide nicht nur wie viele andere Entwicklungsländer unter gestiegenen Getreidepreisen infolge des Krieges in der Ukraine, sondern sei auch von Dürre betroffen, so Huml weiter. „Überdies erschwert der bewaffnete Konflikt in der Region Tigray die Situation zusätzlich“, verwies die Ministerin auf aktuelle Krisenherde.
Ziel: Landwirtschaft stabilisieren und ausbauen
Mit 450.000 Euro unterstützt Bayern die Verbesserung der kleinbäuerlichen Strukturen und der Ernährungssicherheit. Ziel ist es, den Ernteertrag von 400 Bauern durch verbessertes Saatgut, Verbreiterung der Vielfalt an Feldfrüchten und durch den Bau von Bewässerungssystemen zu steigern. Es sollen zudem zwei Bewässerungsanlagen gebaut werden, die auf Gemüsefeldern zum Einsatz kommen. Die Landwirte erhalten Trainings in der Handhabung der Bewässerungsanlagen sowie im Gemüseanbau. Das Projekt leistet zudem einen Beitrag zum Schutz der Böden und zur besseren Wasserspeicherung. Dazu sollen 500 Hektar Land zu einem Weideschutzgebiet erklärt werden, wovon 30 Hektar Land aufgeforstet und Hänge durch Terrassierungen stabilisiert werden, um Regenwasser besser in den Böden speichern zu können sowie Überschwemmungen zu vermeiden.
Menschen Chancen und Perspektiven in ihrer Heimat geben
In den Regionen Amhara und Afar werden 22 Gesundheitseinrichtungen mit medizinischen Geräten und Instrumenten ausgestattet, sodass Laboruntersuchungen und ambulanten Behandlungen möglich sind. Zudem werden 12 Krankenhäuser mit Geräten und Instrumenten zur Durchführung chirurgischer Eingriffe ausgestattet. Um die Versorgung für Neu- und Frühgeborene zu verbessern, beschafft die Stiftung Inkubatoren und Wärmegeräte für die Krankenhäuser und Gesundheitszentren. Für diese medizinische Versorgung stellt der Freistaat 918.000 Euro zur Verfügung. „Die Projekte sind hochaktuell. Sie fügen sich in die Schwerpunkte Landwirtschaft und Global Health unseres Bayerischen Afrikapakets ein und geben den Menschen Chancen und Perspektiven in ihrer Heimat“, so Huml.
Bayerische Staatsregierung / RNRed