Durch Fördergelder des Bundes finanziert konnte die Ostbayerische Technische Hochschule ihr neues „Laboratory“ im Regensburger Westen eröffnen. Die Hochschule spricht „von einer kreativen Spielwiese zum Forschen, Tüfteln, Ausprobieren“. Bei der Eröffnung waren Größen aus Forschung und Politik anwesend.
Die OTH Regensburg hat an ihrem Standort Prüfening ihr neues Start-up-Lab offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Werkstätten, Coworking-Spaces, Design-Thinking-Laboratorien und moderne technische Ausstattung bilden den Rahmen für eine kreative Spielwiese zum Forschen, Tüfteln, Ausprobieren. Das vom Bund geförderte Projekt wurde von Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein.
„Regensburg ist Wissenschaftsstadt. Regensburg ist aber auch Start-up-City“, sagte Bürgermeisterin Freudenstein. Das bestätigte bei der Eröffnungsfeier ein Blick in die Reihen mit beinahe 200 Gästen aus dem Regensburger „Gründungs-Ökosystem“ mit TechBase und BioPark, der Initiative Artificial Intelligence Regensburg (AIR), der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz (DGO), mit dem Oberpfalz Start-up HUB sowie Vertreter:innen von Industrie und Handwerk. Das Start-up-Center der OTH Regensburg und nun auch das neue Start-up-Lab leisteten einen wichtigen Beitrag zu dieser lebendigen Szene, so Freudenstein. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit rund 1,8 Millionen Euro.
„Talentierter wissenschaftlicher Nachwuchs“
Präsident Prof. Dr. Ralph Schneiderbestätigte den Eindruck der Bürgermeisterin. Die OTH Regensburg habe sich sehr früh mit der Frage beschäftigt, „wie man talentierten wissenschaftlichen Nachwuchs bei Gründungsvorhaben effektiv unterstützen kann“. Laut den Verantwortlichen mit Erfolg: Dank der Arbeit des Start-up-Centers unter der Leitung von Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen seien die Entrepreneurship-Aktivitäten der Hochschule in ganz Deutschland sichtbar geworden. Seit vielen Jahren belegt die OTH Regensburg im sogenannten Gründungsradar des Stifterverbands Spitzenpositionen. „Im aktuellen Ranking erreichten wir unter den mittelgroßen Hochschulen für angewandte Wissenschaften bundesweit Platz 3 bei der Gründungsförderung“, sagte Schneider.
„Kurze Wege von der Idee zur Umsetzung“
Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz hat die Förderung innovativer Ausgründungen ausdrücklich zur Hochschulaufgabe erklärt. Die OTH Regensburg intensiviert ihr Engagement in diesem Bereich nun mit dem neuen Start-up-Lab. „Möglichst kurze Wege von der Idee zur Umsetzung“ soll es Studierenden und Mitarbeitenden ermöglichen, sagte Sebastian Kammann vom Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH, der das Förderprogramm „StartUpLab@FH“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vorstellte.
Offizielle Eröffnung des Start-up-Labs der OTH Regensburg (v.li.): Pfarrerin Dr. Gabriele Kainz, Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Leiter des Start-up-Centers, Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider, Stefan Krabatsch, Staatliches Bauamt Regensburg, und Sebastian Kammann vom Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH.
„Platz für Lotkolben“
Makerspace, Hands-on-Mentalität, Mock-ups, Prototyping – was hinter diesen Begriffen steckt, beschrieb Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen so: „Der reine Digitalisierungszug ist für Deutschland schon abgefahren. Aber eine Stärke des Standorts und unserer Hochschule könnte es sein, klassisches Know-how von Ingenieuren mit digitalen Technologien zu verbinden.“ So bietet das Start-up-Lab zwar moderne Tools für Augmented und Virtual Reality, 3D-Druck und Lasercutter. Gleichberechtigt gibt es jedoch Platz für Lötkolben, Platz zum Arbeiten mit Papier, Holz, Metall und Textilien. „Das sind ideale Voraussetzungen, um Gründungsideen in anfassbare Realität umzusetzen“, sagte Saßmannshausen.
„ Ein Kreis schließt sich “
Innovationsförderung am denkmalgeschützten OTH-Standort Prüfening, dessen Gebäude in den 1950er und 1960er Jahren entstanden waren – warum das für die Verantwortlichen kein Widerspruch ist, machte Stefan Krabatsch vom Staatlichen Bauamt Regensburg deutlich. Der Bauoberrat beschrieb das hohe architektonische und künstlerische Niveau des Gebäudekomplexes und unter anderem eine damals weltweit neuartige Deckenheizung. „Man wollte den jungen Technikern und Ingenieuren damals schon neueste Technologien zeigen“, sagte Krabatsch. Insofern schließe sich nun der Kreis.
OTH Regensburg / RNRed