Der Trend für den Bau von Mehrfamilienhäusern in Regensburg setzt sich fort. Das ging aus der Bilanz zu Wohnungsbaugenehmigungen für das dritte Quartal 2022 des Landratsamtes hervor. Aufgrund der weltpolitischen Veränderungen und Krisen ging auch der Wohnungsbau deutlich zurück.
Die gravierenden weltpolitischen Veränderungen und deren unmittelbare Auswirkungen auf Baupreise und Zinsen führen zu einem spürbaren Rückgang beim Wohnungsbau. Deutlich wird dies auch im Landkreis Regensburg bei der Zwischenbilanz zu den Wohnungsbaugenehmigungen für das dritte Quartal 2022, die die Bauabteilung des Landratsamtes Regensburg jetzt vorlegte. So ist die Zahl der genehmigten Wohnungen im Landkreis Regensburg im dritten Quartal dieses Jahres – von 496 und damit um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Quartal – auf jetzt 384 Wohnungen zurückgegangen. Zu verfestigen scheint sich der im Landkreis schon seit einiger Zeit festzustellende Trend hin zu mehr Geschosswohnungsbau. Von den 384 Wohnungen im dritten Quartal 2022 werden 194 – und damit knapp über 50 Prozent in Zwei-, Drei- oder Mehrfamilienhäusern errichtet. In Vorjahres-Quartalen betrug dieser Anteil 42 Prozent (3. Quartal 2021) sowie 39 Prozent (3. Quartal 2020).
Von 39 auf 51 Prozent gestiegen
Von den 384 Wohneinheiten durchliefen 195 das Genehmigungsverfahren im Landratsamt; 189 unterlagen dem sogenannten Freistellungsverfahren, bedurften also aufgrund der gegebenen Bebauungsplan-Konformität keiner Genehmigung mehr. Die 384 genehmigten Wohnungen im III. Quartal 2022 verteilen sich auf 160 Einfamilienhäuser, auf 194 Wohnungen in Zwei, Drei- und Mehrfamilienhäusern sowie auf 25 Wohnungen in bereits bestehenden Gebäuden und fünf Wohnungen mit gemischter Nutzung (Wohnen und Gewerbe). Daraus errechnet sich ein Anteil der Einfamilienhäuser von 42 Prozent für das 3. Quartal 2022; im 3. Quartal 2021 lag dieser Anteil bei 34 Prozent, im 3. Quartal 2020 bei 37,5 Prozent. Bei den Mehrfamilienhäusern erhöhte sich der Anteil von 39 Prozent (3. Quartal 2020) über 42 Prozent (3. Quartal 2021) auf jetzt 51 Prozent (3. Quartal 2022).
Wörth an der Donau und Köfering verzeichnen stärkstes Wachstum
Innerhalb aller 41 Landkreisgemeinden entstehen der Baustatistik im dritten Quartal 2022 zufolge die meisten neuen Wohnungen in Köfering (51), Wörth an der Donau (49) und Neutraubling (40), gefolgt von Brunn (20), Lappersdorf (19), Nittendorf (17), Mintraching (16), Donaustauf (15), Regenstauf (14), Schierling (14) und Barbing (13). In Relation zur Einwohnerzahl verzeichnet abermals Wörth an der Donau Donau mit 31,67 neuen Wohnungen pro Tausend Einwohner das stärkste Wachstum. Auf den weiteren Plätzen folgen Köfering (18,92), Brunn (13,61), Hagelstadt (5,10) und Donaustauf (3,54).
Dreivierteljahr-Bilanz bestätigt ebenfalls Tendenz zum Geschosswohnungsbau
Im Zeitraum vom 01. Januar bis 30. September 2022 bestätigen sich in etwa die Trends, wie sie sich bereits beim dritten Quartal gezeigt hatten. Die Gesamtzahl der genehmigten Wohnungen ging von 1.601 in 2021 auf jetzt 1.224 – und damit um 23 Prozent – zurück. In den ersten drei Quartalen 2020 hatte diese Zahl noch 1.217 betragen. Der jeweilige Anteil der Einfamilienhäuser sank von 39 Prozent (471 Wohnungen) in 2020 auf 32 Prozent (508) in 2021, der gleiche Wert (also 32 Prozent) wie jetzt auch für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres (387). Im Geschosswohnungsbau hingegen stieg der Anteil von 43 Prozent (2020: 521)) auf 53 Prozent (2021: 842) zu jetzt 57 Prozent (700).
Positiver Langfristtrend: Seit 2016 mehr als 10.300 Wohnungen genehmigt
Sehr erfreulich ist die Bilanz der Wohnungsbaugenehmigungen im langfristigen Trend. Seit 2016 sind bis einschließlich 30.09.2022 insgesamt für 10.389 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt worden. Dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von etwa 1.540 Wohnungen, der Spitzenwert wurde im Jahr 2021 mit 2.090 genehmigten Wohnungen erreicht. Im gleichen Zeitraum hat die Bevölkerungszahl des Landkreises um 8.058 zugenommen.
Landkreis Regensburg / RNRed