Die deutsche Bevölkerung zeigt sich zunehmend unzufrieden mit der Arbeit von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Laut einer Umfrage eines führenden Meinungsforschungsinstituts über die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Ampel-Regierung können andere Minister ihren Abwärtstrend vorerst stoppen.
Gaben im September noch 26 Prozent der Befragten dem grünen Minister auf einer Zufriedenheitsskala von 1-10 die höchsten Werte 8-10, tut dies im November nur noch jeder Fünfte. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Das gesamte Ranking in der Übersicht.
Habeck auf dem absteigenden Ast
Auch bei der Netto-Zufriedenheit, also der Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden (8-10) und sehr unzufrieden (1-3) sind, verliert Habeck im Vergleich zur letzten Erhebung 13 Prozentpunkte und steht nun bei einem Negativwert von -23. Zum Vergleich: Noch im Juli lag dieser Wert im positiven Bereich (+6). Bei den anderen führenden Politikern lässt sich dagegen eine umgekehrte Entwicklung feststellen.
Scholz und Lindner konstant, jedoch weiter niedrig
Kanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner aus, die ebenfalls im September noch deutliche Verluste verzeichneten, bleiben beide mit Blick auf den Anteil der sehr Zufriedenen auf einem niedrigen Niveau (Scholz 15%, Lindner 12%), jedoch können sie bei der Nettozufriedenheit im Vergleich zur letzten Erhebung jeweils leicht dazugewinnen. So liegt Scholz nun mit einem Zuwachs von zwei Prozentpunkten wie Habeck bei einem Zufriedenheitswert von minus 23. Lindner kann seine Bewertung sogar um fünf Punkte ausbauen, liegt allerdings immer noch bei einem Negativwert von minus 28.
Grüne Minister im Abwärtstrend, Baerbock immer noch am beliebtesten
Beliebtestes Kabinettsmitglied bleibt laut UmfrageAußenministerin Annalena Baerbock. Allerdings verliert auch Baerbock wie Habeck und die anderen Ressortchefs der Grünen in den letzten Monaten leicht an Zuspruch. Stuften im September noch 28 Prozent der Deutschen die Arbeit der Außenministerin als sehr positiv ein, tun dies im November nur noch 24 Prozent. Ihre Nettozufriedenheit sinkt um sieben Prozentpunkte auf minus 14. Dennoch bleibt Baerbock das einzige Kabinettsmitglied, dessen Zufriedenheitswerte sich seit Jahresbeginn verbessert haben.
Familienministerin Lisa Paus und Umweltministerin Steffi Lemke verlieren ebenfalls jeweils 7 Punkte und liegen somit nun bei Zufriedenheitswerten von minus 32 und minus 33. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir büßt auf der Zufriedenheitsskala sogar 9 Prozentpunkte ein und verzeichnet nun einen Wert von minus 26.
Kaum Veränderungen bei Ministern von SPD und FDP
Trotz der Verluste für die Grünen kann unter den Ministern der SPD und FDP lediglich Arbeitsminister Hubertus Heil mit den Zufriedenheitswerten von Baerbock und Habeck mithalten. Wie beim Wirtschaftsminister bewertet knapp jeder fünfte Deutsche (19%) Heils Arbeit sehr positiv, allerdings polarisiert der SPD-Minister deutlich weniger als die grünen Ressortchefs. Der Anteil der sehr Unzufriedenen fällt bei Heil (31%) deutlich geringer aus als bei Baerbock (38%) und Habeck (42%). Damit erreicht der Arbeitsminister unter allen Mitgliedern der Bundesregierung erstmals den besten Nettozufriedenheitswert (minus 12). Die Zufriedenheitswerte der anderen Kabinettsmitglieder von SPD und FDP verharren derweil auf niedrigem Niveau.
Methode der Umfrage
Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 04. und 07. November 2022 durchgeführt.
Ipsos / RNRed