Bei einem Vortrag der Deutschen Bundesbank an der OTH Regensburg zeigten Mitarbeiter der Bundesbank den Studierenden der Hochschule, wie man echtes Geld von falschem unterscheiden kann. Auch in Regensburg kam es während 2022 gehäuft zu Meldungen von Falschgeld im Umlauf.
Falschgeld an der OTH Regensburg! Anhand echter Blüten zeigten Reiner Pillep, Leiter der Filiale München der Deutschen Bundesbank, und Michelle Kreuzer, ebenfalls Bundesbank München, am gestrigen Dienstag, dem 13. Dezember, Studierenden an der Fakultät Betriebswirtschaft, wie sich echtes Geld von Falschgeld unterscheiden lässt. Die Versorgung mit Bargeld gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Deutschen Bundesbank.
Praxis und Theorie
Professor Dr. Claus Koss wies am Rande des Gastvortrags in Regensburg auf die Bedeutung der ökonomischen Bildung der Bundesbank direkt an der Hochschule hin. „‘Bundesbankguthaben‘ soll in unserer Ausbildung kein abstrakter Begriff sein“, so der Dozent an der Fakultät Betriebswirtschaft. Besonders im Einzelhandel sollten Betriebswirte wissen, woher Bargeld als greifbare Form von Notenbankliquidität kommt und wohin es geht. Der Umlauf von Münzen und Banknoten ist für Unternehmen mit viel Bargeld eine logistische Herausforderung.
Hohe Bargeld-Nachfrage im März 2020
Bei der Bargeldversorgung gibt es ein Saisongeschäft, berichtete Reiner Pillep von der Bundesbank München. Vor Weihnachten, Ostern oder Pfingsten habe nicht nur der Einzelhandel viel zu tun, auch die Bundesbank müsse sich in dieser Zeit besonders um den stabilen Bargeldumlauf kümmern. Dazu kämen mitunter Sondereffekte: Auffällig sei beispielsweise, dass zu Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 viel Bargeld nachgefragt wurde. Zum Ende der Niedrigzinsphase dagegen floss viel Geld wieder zu den Zentralbanken zurück.
„Die meisten Transaktionen sind aber immer noch bar“
Interessant auch die Nutzung von baren und unbaren Zahlungen an den Kassen des Einzelhandels. Wertmäßig sind die unbaren Zahlungen höher als der Umsatz mit Bargeld. „Die meisten Transaktionen sind aber immer noch bar“, so der Leiter der Bundesbank-Filiale in München, aktuell 58 Prozent. Der Anteil sei jedoch deutlich zurückgegangen, „früher waren es 80 Prozent“.
„Fühlen – Sehen – Kippen“
Am meisten interessierte die Studierenden, wie sich Falschgeld erkennen lässt. Michelle Kreuzer, derzeit eingesetzt in der Filiale München der Deutschen Bundesbank, hat selbst schon Falschgeld aus dem Verkehr gezogen. Ihre einfache Empfehlung lautete: „Fühlen – Sehen – Kippen“. Denn eine Banknote ist auf einem Baumwollgemisch gedruckt, das sich anders anfühlt als Papier. Auch haben Geldscheine ein fühlbares Relief. Dieses soll insbesondere Menschen helfen, die nicht gut sehen. Sie können den Wert ertasten. Weitere Sicherheitsmerkmale sehen die Benutzerinnen und Benutzer: das Porträt-Wasserzeichen und -Fenster. Dritter Test: das Kippen. Dadurch kommen Smaragdzahl und Satelliten-Hologramm zum Vorschein.
Aufgaben der Deutschen Bundesbank
„Stabilität wahren“ lautet das gemeinsame Credo aller Geschäftsfelder der Deutschen Bundesbank. Das zentrale Geschäftsfeld der Bundesbank ist die Mitwirkung an der gemeinsamen europäischen Geldpolitik mit dem Ziel, stabile Preise im Euroraum zu gewährleisten. Weitere Geschäftsfelder sind eine effiziente Bargeldversorgung sowie ein sicheres und effizientes Zahlungsverkehrssystem für den unbaren Zahlungsverkehr. Wenn kein Vertrauen in das Geld mehr besteht, bricht eine moderne Volkswirtschaft schnell zusammen. Zwei weitere wichtige Geschäftsfelder sind die Mitwirkung an der Bankenaufsicht und die Sicherstellung eines stabilen Finanz- und Währungssystems.
OTH Regensburg/RNRed