Der Rettungsverein Sea-Eye e. V. aus Regensburg gibt Entwarnung. Durch Spendenaktionen von Prominenten und durch eine Förderung durch unter anderem das Bündnis United4Rescue kam gerade noch rechtzeitig. Fünf weitere Missionen der Vereinigung stehen 2023 auf der Kippe.
In der zweiten Januarhälfte sticht die SEA-EYE 4 wieder in See, zu ihrer ersten Seenotrettungsmission im neuen Jahr. Wie bereits berichtet, stand wegen eines Spendeneinbruchs im vergangenen Jahr die Mission bis zuletzt auf der Kippe und kann nun nur durch eine Last-Minute-Förderung durch verschiedene Akteur:innen realisiert werden. Die Verantwortlichen sehen für das weitere Jahr jedoch weiterhin eine große Finanzierungslücke.
Spendenaktion von El Hotzo
Durch Spendenaktionen von Moderatorin Ruth Moschner (39.665 Euro), Social-Media-Star El Hotzo (37.942 Euro) sowie den Sea-Eye Lokalgruppen (21.415 Euro) insgesamt knapp unter 100.000 Euro auf dem Spendenkonto der Regensburger NGO eingegangen. Die finale Finanzierung der Mission wurde durch eine Förderung von weiteren 100.000 Euro des zivilgesellschaftlichen Bündnisses United4Rescue gesichert.
„Es ist sehr erfreulich, dass unser Bündnisschiff SEA-EYE 4 zur nächsten Mission aufbrechen kann. United4Rescue hat gerne mitgewirkt, die finanzielle Basis zu schaffen, damit auch weiterhin Menschen in Seenot gerettet werden können. Gleichzeitig ist es alarmierend, wie sehr Menschenleben von der Spendenbereitschaft abhängen und die geplanten Rettungsmissionen durch die starken finanziellen Einbrüche in Gefahr sind. Die konkrete Rettung von Menschenleben darf nicht am Geld scheitern“, so Sandra Bils, Vorständin von United4Rescue.
Mehr Dauerspender erhofft
Die Mission im Januar ist nach Angaben der Organisation die erste von insgesamt sechs geplanten Missionen für 2023. Doch die fünf folgenden Einsätze hängen weiterhin am seidenen Faden. Zwar konnte der zuletzt dramatische Spendeneinbruch durch einen starken Jahresendspurt abgemildert werden. Insgesamt bleibt die Situation der NGO nach eigenen Aussagen aber kritisch.
„Dass wir bis zuletzt bangen mussten, ob die Mission tatsächlich stattfinden kann, zeigt, wie prekär die Lage für uns als spendenfinanzierte Seenotrettungsorganisation ist. Umso dankbarer sind wir für die wichtige Unterstützung aus der Zivilgesellschaft heraus. Um langfristig krisensicherer zu werden, wollen wir mehr Dauerspender:innen für uns gewinnen“, so Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e.V.
Sea-Eye e.V. / RNRed