Mittels Pressemitteilung und Aktionstag ruft die Regensburger Lokalgruppe End Fossil Occupy zur Solidarität mit den Aktivist:innen auf, die im nordrhein-westfälischen Lützerath gegen die Räumung des Dorfes demonstrieren. Lützerath soll für die Erweiterung des Kohleabbaus vor Ort geräumt werden.
End Fossil Occupy, ein aktivistischer Zusammenschluss in Regensburg, fordert zur Solidarität mit den Aktivist:innen auf, die seit Langem gegen die Räumung des Dorfes demonstrieren. Die ansässige Polizei wurde mit der Räumung beauftragt, zuletzt kam es am gestrigen Sonntag, dem 08. Januar, zu Demonstrationen. Offiziell soll die Räumung morgen, dem 10. Januar, beginnen. Heute, am 09. Januar, findet ein durch End Fossil Occupy organisierter „Soliaktionstag“ an der Universität Regensburg statt, bei dem Vorträge gehalten und weitere Informationen angeboten werden. Bereits im November hat End Fossil Occupy mit einer Hörsaalbesetzung die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Was passiert in Lützerath?
Innerhalb der deutschen Klimabewegung steht das Dorf Lützerath nicht nur symbolisch für den Kampf gegen die Energiegewinnung mittels Kohle. End Fossil Occupy schreibt: „Der Ort im Rheinland soll von RWE für klimaschädliche Profite abgebaggert werden und das, während die Studienlage klar ist: Wenn die Kohle unter Lützerath verbrannt wird, können die Klimaziele des Pariser Abkommens nicht mehr eingehalten werden.“ Vor Ort kämpfen Aktivist:innen in mehreren Camps gegen die Räumung des Dorfes an und beabsichtigen, diese so lange wie möglich zu blockieren. „Bislang haben es Aktivist*innen geschafft, die Erweiterung des ohnehin schon riesigen Tagebaus zu verhindern, aber nun haben letzte Woche die Vorbereitungen der Polizei begonnen und ab dem 10.01.2023 soll das Dorf offiziell geräumt werden“, schreibt End Fossil Occupy weiter.
Vorwürfe an die Grünen und die Regierung
Auch der Bundesregierung werden Vorwürfe gemacht: „Mit ihrer Entscheidung positioniert sich die Bundesregierung eindeutig gegen die Einhaltung der 1,5°C-Grenze und Deutschlands CO2-Budget“, so die Stellungnahme von End Fossil Occupy. Sowohl auf Bundesebene als auch in NRW wird das Wirtschaftsministerium von der Partei Die Grünen/Bündnis 90 gestellt. Die schwarz-grüne Landesregierung Nordrhein-Westfalens hatte sich mit dem Energiekonzern darauf geeinigt, dass einige Dörfer von der Abbaggerung zur Erweiterung des Tagebaus Garzweiler verschont bleiben sollen – Lützerath gehört jedoch nicht dazu.
Aktionstag an der Universität Regensburg
„Als End Fossil Occupy Ortsgruppe von Regensburg sehen wir es als unsere Pflicht an, über die Vorkommnisse im Rheinland zu berichten und unsere Mitstudierenden zum Demonstrieren zu motivieren“, erklärt End Fossil Occupy ihre Motivation für den Aktionstag. Dieser findet heute seit 11.00 Uhr an der Universität Regensburg statt. Mit Vorträgen und Informationsmaterial hat der Aktivist:innenverbund sein Lager im Foyer des Hörsaalgebäudes aufgeschlagen, denn „die Klimakrise betrifft uns alle! Solidarität mit Lützerath!“, so das Schlussstatement.
End Fossil Occupy Regensburg/RNRed