Am Freitag ist es so weit: Über eine Millionen Schülerinnen und Schüler im Freistaat erhalten ihr Zwischenzeugnis. Das Kultusministerium veröffentlicht nun Information über aktuellen Leistungsstand und Unterstützung für zweites Schulhalbjahr. Kultusminister Piazolo fordert dazu auf, das Zwischenzeugnis nicht überzubewerten.
Am Freitag ist es wieder soweit: Das Zwischenzeugnis gibt rund einer Million bayerischer Schülerinnen und Schüler eine Orientierung über die Leistungen der vergangenen Monate. Die traditionelle Ausgabe der Zwischenzeugnisse ist nicht nur für Schüler und Eltern Zeit um Bilanz zu Ziehen. Lehrkräfte und Ansprechpartner der Staatlichen Schulberatung bieten Eltern, Kindern und Jugendlichen professionelle Beratung, falls es im zweiten Schulhalbjahr besser laufen soll.
„Ruhe zu bewahren und mit kühlem Kopf nach den Ursachen zu suchen“
Auch Kultusstaatssekretärin Anna Stolz unterstreicht: „Es kann nicht immer alles überall rund laufen. Wichtig ist: Jedes Kind hat Stärken und Talente. Und jedes Kind findet im differenzierten und durchlässigen bayerischen Schulwesen einen guten Bildungsweg, um seine Schullaufbahn erfolgreich abzuschließen. Wenn ein Zeugnis also einmal nicht so erfreulich sein sollte, dann ist es für Eltern und Kinder ganz entscheidend, Ruhe zu bewahren und mit kühlem Kopf nach den Ursachen zu suchen“, so die Staatssekretärin.
Vielfältige Möglichkeiten der Förderung
In diesem Zusammenhang verweisen Minister und Staatssekretärin auf die vielfältigen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten im bayerischen Schulsystem. Besonders die Lehrkräfte kennen die Anlagen und Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler sehr gut. Auch die Beratungslehrkräfte und die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an den Schulen vor Ort und an den Staatlichen Schulberatungsstellen bieten kompetente und professionelle Beratung. Die Kontaktdaten der Ansprechpartner der Staatlichen Schulberatung an den Schulen vor Ort werden über Aushänge, Rundschreiben sowie über die jeweilige Schulhomepage bekannt gemacht. Die Kontaktadressen der Staatlichen Schulberatungsstellen finden Sie unten aufgeführt.
„Wir sollten das Zwischenzeugnis auch nicht überbewerten“
Kultusminister Michael Piazolo nutzt diese Gelegenheit, um die Bedeutung des Zwischenzeugnisses einzuordnen: „Ein Zeugnistag ist natürlich immer ein besonderer Tag. Viele freuen sich darauf und sind stolz auf das, was sie bisher geleistet haben. Andere wiederum sind nicht zufrieden, wirken betrübt und machen sich Sorgen. Doch ganz gleich, mit welchen Gefühlen man dem Freitag entgegenblickt: Wir sollten das Zwischenzeugnis auch nicht überbewerten, denn Noten sind bei Weitem nicht alles im Leben und das Zwischenzeugnis ist, wie der Name schon sagt, nur ein Zwischenstand. Rückstände können aufgeholt und Vorsprünge wollen verteidigt werden. Zeit ist noch genug und das Schuljahr hat noch viele Chancen auf Lager.“
„gemeinsam.Brücken.bauen“
Für Schülerinnen und Schüler, bei denen insbesondere in Folge der pandemiebedingten Einschränkungen Lernrückstände aufgetreten sind, hat die Bayerische Staatsregierung schon im Schuljahr 2020/2021 das Programm „gemeinsam.Brücken.bauen“ aufgesetzt, das schwerpunktmäßig die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler in den Blick nimmt. Das Programm wird auch in diesem Schuljahr fortgesetzt und ermöglicht beispielsweise durch eine erweiterte Binnendifferenzierung im Regelunterricht, die Bildung von Kleingruppen oder durch die Einrichtung von zusätzlichen Brückenkursen die bedarfsgerechte zusätzliche Unterstützung zur Überwindung pandemiebedingter Lernrückstände.
Hintergrund: Das Zwischenzeugnis
Das Zwischenzeugnis wird immer am letzten Unterrichtstag der zweiten vollen Schulwoche im Februar ausgestellt. Zwischenzeugnisse gibt es an bayerischen Grund-, Mittel- und Realschulen sowie an Gymnasien. Auch an den meisten beruflichen Schulen erhalten die Schülerinnen und Schüler Zwischenzeugnisse. An den Mittelschulen kann in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 das Zwischenzeugnis auch durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch ersetzt werden. Darüber hinaus kann an den Mittelschulen das Zwischenzeugnis in den Jahrgangsstufen 8 und 9 im Rahmen eines Lernentwicklungsgesprächs ausgehändigt werden, das in diesem Fall zeitnah zum offiziellen Zeugnistermin stattfindet. An den Gymnasien bzw. Realschulen können die Zwischenzeugnisse in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 einheitlich durch zwei schriftliche Informationen über das Notenbild ersetzt werden.
Die Entscheidung darüber trifft die Lehrerkonferenz im Einvernehmen mit dem Elternbeirat zu Beginn des Schuljahres. An Grundschulen kann das Zwischenzeugnis in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch ersetzt werden. Die bayerischen Viertklässler bekamen bereits im Januar statt eines Zwischenzeugnisses einen Bericht über ihren Leistungsstand, damit sie frühzeitig vor dem Übertrittszeugnis eine Rückmeldung erhalten.
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus / RNRed