Der Internationale Frauentag findet jedes Jahr am 08. März statt. Das diesjährige Motto der Vereinten Nationen, die das Datum vor beinahe 50 Jahren festlegten, lautet „Each for Equal“ (dt.: „Alle für Gleichberechtigung“). Auch Regensburg setzt Zeichen für die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Ganz dem Motto entsprechend, findet dieses Jahr wieder ein breites und vielfältiges Programm rund um den Internationalen Frauentag statt. Neben verschiedenen politischen Veranstaltungen, unter anderem zu Feminismus und Klimagerechtigkeit, Filmvorführungen („Mustang“ und „Die Unbeugsamen“), einem „bunten“ Abend mit künstlerischen Inputs von Frauen und einem Frauengipfel, veranstaltet auch die Universität Regensburg eine Vortragsreihe zu Frauenrechten mit Berichten aus Iran, Tunesien und Russland. Am Uniklinikum Regensburg dreht sich am Abend des 8. März alles um Glücklichsein und Hormone und die KEB veranstaltet eine Social Media Reihe zum Thema „Macht.Frauen.Stark.“.
Frauenaktionstage Equal Pay Day & Internationaler Frauentag
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine überschattet gerade viele andere wichtige Themen, auch die Frauenaktionstage Equal Pay Day (07. März) und den Internationalen Frauentag am 8. März. Aber Geschlechtergerechtigkeit kann nicht warten, bis alle Krisen gelöst sind. Denn die nicht vorhandene Geschlechtergerechtigkeit ist Teil jeder Krise. „Dass in Kriegen insbesondere Frauen und Mädchen zu den Leidtragenden gehören – unter anderem, weil sie besonders durch geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt gefährdet sind – ist eine traurige und erschütternde Tatsache. Die Stadt Regensburg steht in diesen Zeiten fest an der Seite ihrer Partnerstadt Odessa. Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen gegen diese Gewalt setzen und dieser entschieden entgegentreten. Wichtig ist aber auch, dass wir Mädchen und jungen Frauen Selbstbewusstsein vermitteln und ihnen gute Vorbilder sind, so dass aus ihnen starke Frauen werden“, erklärt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
„Wenn Mädchen Drachen stehlen“
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Europaeums der Universität Regensburg mit der Stadt Regensburg geht es um junge, mutige Mädchen und ihre Sicht auf Krieg und Gewalt: Bei „Wenn Mädchen Drachen stehlen“ im W1 – Zentrum für junge Kultur, werden moderne, russische Märchen über starke und selbstbewusste Mädchen vorgetragen. Die Märchen haben Mitarbeiterinnen des Europaeum bereits vor Kriegsbeginn entdeckt und ins Deutsche übersetzt. Die Autorinnen der Märchen können bei der Veranstaltung nicht anwesend sein, da sie sich aufgrund des Krieges auf der Flucht befinden. Die Märchen selbst sind aber nur selten schwer, sondern häufig humorvoll und mit Leichtigkeit versehen. So soll auch der Nachmittag im W1 in der Weingasse werden. Mit Lesung, Tanz sowie einem Austausch mit Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer soll auch der Frage nachgegangen werden, warum in der Literatur im Allgemeinen und in Märchen insbesondere, so oft noch gängige Geschlechterklischees transportiert werden.
Flashmob vor dem Haus der Bayerischen Geschichte
Um dem Wunsch nach Frieden und einem Ende geschlechtsspezifischer Gewalt Ausdruck zu verleihen, wehen auf dem Domplatz sowie am Haidplatz die Fahne des Bundesnotruftelefons gegen Gewalt an Frauen sowie am Domplatz zusätzlich die Friedensfahne, von Terre des Femmes. Für die Belange von Frauen mit Behinderung in Regensburg tritt der AK Frauen Inklusiv ein. Dieser veranstaltet um 17.00 Uhr einen Flashmob vor dem Haus der Bayerischen Geschichte, um jenen Frauen, die oft von zusätzlicher Marginalisierung und Diskriminierung betroffenen sind, mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Zudem organisiert das neu gegründete feministische Kollektiv „Unholy Church of Rotten Roots“ ein Konzert mit den Petrol Girls und Agnessa Tanas im Underground der Alten Mälzerei. Die Veranstaltung wird von der Regensburger Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! gefördert.
Eine Liste aller geplanten Aktionen rund um den Internationalen Frauentag gibt es auf der Website der Stadt Regensburg.
Stadt Regensburg / RNRed