Lange war es unsicher, wie es mit der Kaufhof-Filiale am Neupfarrplatz weitergehen soll. Nun gibt der Konzern bekannt: Der Standort in der Regensburger Innenstadt muss weichen. Deutschlandweit sind rund 4.000 Stellen von den Schließungen betroffen, so das Statement des Konzerns.
„GALERIA stellt die Weichen für eine sichere Zukunft und richtet sein Filialnetz neu aus“, so der Beginn der Pressemitteilung, die GALERIA am gestrigen Montag, dem 13. März, veröffentlichte. Zukünftig sicher ist bisher, dass die Kaufhof-Filiale am Regensburger Neupfarrplatz im kommenden Juni schließen wird und seine Tore auch nicht wieder öffnen wird.
„Nachlassende Konsumfreudigkeit“ als Schließungsgrund?
„Das Unternehmen war im Herbst vor dem Hintergrund der schweren Auswirkungen der Corona Krise einerseits und des Ukraine-Krieges mit hoher Inflation und stark nachlassender Konsumfreudigkeit in Deutschland in ein Schutzschirmverfahren gegangen“, erläutert der Konzern seine Entscheidung.
Stellenabbau in ganz Deutschland – DEZ-Filiale soll bleiben
Insgesamt sollen 52 Standorte in ganz Deutschland geschlossen werden – darunter mehrere Filialen in Bayern wie beispielsweise in Rosenheim, München oder Bayreuth. Während in Regensburg ein Standort weichen muss, soll die GALERIA im Donau-Einkaufszentrum erhalten bleiben. Auf die Anfrage, wie viele Stellen konkret in Regensburg betroffen sind und ob es eine Möglichkeit des Transfers der Angestellten in die DEZ-Filiale möglich ist, antwortet der Konzern ausweichend und beantwortet die gestellten Fragen nicht.
Arbeitsminister Heil: Arbeitnehmer müssten Fehlentscheidungen ausbaden
Am selbigen Tag wurde die Schließung der GALERIA-Filialen im Format „Hart aber fair“ thematisiert: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach sich für eine Transfergesellschaft als Form der Unterstützung für die betroffenen Arbeitskräfte aus. An der Schließung der GALERIA-Filialen sehe man, so der Arbeitsminister, dass Beschäftigte manchmal unternehmerische Fehlentscheidungen ausbaden müssten. „Das ist ein bitterer Tag“, so der Arbeitsminister.
26% bisheriger Stellen gehen verloren
„An insgesamt 77 Standorten will Deutschlands Warenhauskonzern den Kundinnen und Kunden sein neues Konzept künftig präsentieren. Mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet ist“, gibt der Konzern seine Pläne für die kommende Umstrukturierung an. Insgesamt würden rund 11.000 Arbeitsplätze erhalten werden, was bedeutet, dass etwa 26 Prozent der bisherigen Arbeitsplätze verloren gehen. Für die betroffenen Filialen gäbe es „keine positive Fortführungsperspektive“.
Schließungen in zwei Wellen
Es ist geplant, die betroffenen Filialen in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 zu schließen. Von den Filialschließungen sind insgesamt rund 4.000 Mitarbeitende in den Filialen betroffen. Auch in der Essener Zentrale von GALERIA sowie den Servicefunktionen wie IT und Facility Management fallen 300 Stellen weg.
„GALERIA wird sich künftig vor allem in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home eindeutiger positionieren“, kündigt die Kette in ihrem Statement zur Schließung der Filialen an. „Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit“, sagt GALERIA-CEO Miguel Müllenbach. „Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können.“
GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH/RNRed