Mit verschiedenen Großprojekten stärkt der Freistaat die Sicherheit der Wasserversorgung. Angesichts der zu warmen und trockenen Jahre haben die Projekte eine herausgehobene Bedeutung für Mensch und Natur in Bayern, das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am Weltwassertag.
Die Vereinigten Nationen haben für den heutigen Mittwoch, den 22. März, den Weltwassertag ausgerufen: Ein Thema, das international für Sorge verantwortlich ist, da durch die voranschreitende Klimakrise immer weniger Niederschlag für die Aufrechterhaltung des Grundwasserspiegels sorgt. Auch in Bayern ist die Sicherheit der öffentlichen Wasserversorgung Thema: "Wassersicherheit in allen Landesteilen ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben", betonte Umweltminister Thorsten Glauber.
Ein Stresstest für die Wasserversorgung
"Die öffentliche Wasserversorgung im Freistaat steht vor großen Herausforderungen. Die zurückliegenden Jahre waren wegen des fortschreitenden Klimawandels ein Stresstest für die öffentliche Wasserversorgung“, so die Einschätzung des Umweltministers zur aktuellen Lage. Wenn das vor Ort nutzbare Grundwasserdargebot nicht ausreiche, müsse der Mensch unterstützend eingreifen. „Deshalb arbeiten wir im Rahmen der Strategie 'Wasserzukunft Bayern 2050' an einer Vielzahl konkreter Projekte zur Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung im gesamten Freistaat. Unser Ziel ist eine sichere Wasserversorgung für die Menschen", so Glauber.
Bewertung der Fernwasserversorgung Bayerns läuft
Aktuell läuft dazu ein Projekt gemeinsam mit den elf Fernwasserversorgungsunternehmen, in dem bayernweit die Strukturen der Fernwasserversorgung bewertet und Vorschläge für Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit erarbeitet werden. Erste Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2023 erwartet. Glauber: "Eine sichere Wasserversorgung vor Ort braucht Partnerschaften. Wir müssen uns auch auf das Szenario vorbereiten, dass die Grundwasserneubildung vor Ort durch die klimatische Veränderung weiter zurückgehen wird.“
„Die Zukunft mitdenken“
Dazu müsse man jetzt schon ergebnisoffen die Zukunft mitdenken. Die Vernetzung der einzelnen bestehenden Fernwasserversorgungssysteme sowie die Erschließung neuer Dargebote stünde dabei im Fokus, erklärt Glauber und erläutert, dass zur Stärkung der Versorgungssicherheit insbesondere der ortsnahen öffentlichen Wasserversorgung mehrere hundert Kilometer neuer Fernleitungen in Bayern entstehen könnten. „Zusätzlich soll auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angrenzenden Bundesländern beim Thema Wasser weiter ausgebaut werden“, kündigt der Umweltminister an.
Ziel: „Ein bayernweites Spinnennetz der Wasserversorgung“
Daneben stellt der Freistaat bereits jetzt durch die Förderung von Verbundleitungen sicher, dass bei Bedarf auch gemeindeübergreifend ausreichend Wasser für die ortsnahe öffentliche Wasserversorgung vorhanden ist. "Wir vernetzen die einzelnen ortsnahen Versorger. Ziel ist ein bayernweites Spinnennetz der Wasserversorgung. Hier steht der Freistaat fest an der Seite der Kommunen", bekräftigte Glauber. Vom Umweltministerium wurden in den zurückliegenden Jahren über 360 Kilometer Verbundleitungen mit über 120 Millionen Euro gefördert.
Fünf Millionen Euro für die Versorgungssicherheit
Um die Datenbasis für die Wasserversorgung weiter zu verbessern, werden von der Bayerischen Wasserwirtschaft außerdem aktuell die Wasserversorgungsbilanzen fortgeschrieben. Dabei wird jede der rund 3.700 öffentlichen Wasserversorgungsanlagen in Bayern hinsichtlich ihrer Versorgungssicherheit für den Prognosehorizont 2050 bewertet. Fünf Millionen Euro setzt der Freistaat dafür ein, das Projekt läuft bis 2026. Zusätzlich findet eine Ertüchtigung der staatlichen Wasserspeicher statt. Beispielsweise sollen in die Trinkwassertalsperre Mauthaus in Oberfranken in den kommenden Jahren rund 22 Millionen Euro investiert werden.
Flankiert werden diese Aktivitäten durch Initiativen zur Sensibilisierung aller Nutzer für einen sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Trinkwasser unter dem Dach unserer Aktion Grundwasserschutz. Wir alle sind gefordert, sparsam mit dem Trinkwasser im Alltag umzugehen.
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz/RNRed