Das Ipsos Politik- und Sozialforschung Institut hat die neuen Ergebnisse ihrer aktuellen „Sonntagsfrage“ veröffentlicht: Wie würden die Deutschen wählen, wäre kommenden Sonntag Bundestagswahl. Die Ergebnisse bestätigen den Trend der letzten Monate: die AfD steht momentan als zweitstärkste politische Kraft in Deutschland da.
Die Zahlen in der Übersicht
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 26 Prozent der Wahlberechtigten CDU/CSU wählen, zwei Prozentpunkte weniger als noch im Vormonat. Die AfD gewinnt deutlich an Zuspruch und ist mit 22 Prozent nun zweitstärkste politische Kraft im Land. Die weiteren Parteien in der Übersicht. Dahinter folgt mit 18 Prozent die SPD, die wie die Union seit Juni zwei Prozentpunkte einbüßt. Die Grünen können in der Wählergunst wieder leicht zulegen und kommen auf 14 Prozent der Stimmen (+1). Die FDP verliert dagegen an Zustimmung und liegt nun bei 7 Prozent (-1). Auch die Linke muss Verluste hinnehmen und kommt nur noch auf 5 Prozent (-1). Die sonstigen Parteien können 8 Prozent (+2) der Stimmen auf sich vereinen.
Experteneinschätzung zur Datenlage
Dr. Robert Grimm, Leiter der Politik- und Sozialforschung bei Ipsos, stellt fest: „Die aktuellen Ergebnisse der Sonntagsfrage zeigen auch vor der politischen Sommerpause verstärkten Zulauf für die AfD. Die Gründe für diesen Paukenschlag in den Umfragewerten sind vielschichtig. Selten waren die Bürgerinnen und Bürger so unzufrieden mit der Entwicklung des Landes wie zum jetzigen Zeitpunkt. Die Regierungsparteien sind zerstritten und treiben ihre großen Projekte wie die Energiewende und die Digitalisierung nur schleppend voran. Das Land befindet sich in einer wirtschaftlichen Schieflage und für die Sorgen der Bevölkerung – Inflation, steigende Mieten, fallende Reallöhne, Ukraine-Krieg und Migration – sind keine unmittelbaren Lösungen in Sicht.“
Dr. Grimm erklärt weiter: „Die Union derweil bietet weder eine programmatische Alternative noch steht sie geschlossen da. Die schwelende Kanzlerfrage sowie der jüngste Austausch des CDU-Generalsekretärs stehen dafür exemplarisch. Auf der anderen Seite führt der anhaltende Selbstauflösungsprozess der Linkspartei dazu, dass vor allem im Osten weitere Stimmen zur AfD wandern werden. Auch der unkonstruktive Umgang mit den jüngsten kommunalpolitischen Erfolgen der AfD sowie die häufige Pauschalisierung ihrer Wählerschaft mit dem rechten Rand haben der Partei eher Zulauf beschert als davor gewarnt.“
Methode der Umfrage
Die Befragung wurde zwischen dem 07. und 09. Juli 2023 durchgeführt. Es wurden n = 1.000 wahlberechtigte Personen in Deutschland online befragt. Die Daten wurden repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und früherem Wahlverhalten gewichtet.
Ipsos Politik- und Sozialforschung / RNRed