Der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. warnt: In der Oberpfalz werden im Jahr 2035 rund 61.000 Arbeitskräfte fehlen. Die Arbeitskräftelücke vergrößert sich damit von heute knapp 43.000 um weitere ca. 18.000 Personen. Der Vorsitzende der vbw, Bertram Brossardt, sieht eine „etwas günstigere Entwicklung in Ballungszentren.“
Den Peak an fehlenden Arbeitskräften erreicht der Regierungsbezirk laut vbw allerdings schon deutlich früher, nämlich im Jahr 2031. Hier werden 69.000 Arbeitskräfte fehlen. Das ist ein Ergebnis der Auswertung für die Oberpfalz aus der Studie „Regionale Arbeitslandschaften“ der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die von der Prognos AG für die vbw erstellt und heute vorgestellt wurde.
Bayern erlebt ein Nord-Süd-Gefälle
Die Studie nimmt erstmals die Entwicklung in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern in den Blick. „Hier beobachten wir im Wesentlichen in ganz Bayern ein Nord-Süd-Gefälle und eine günstigere Entwicklung des Arbeitskräfteangebotes in den Ballungszentren. Der Saldo zwischen Angebot und Nachfrage fällt in der Oberpfalz relativ stark aus“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Der Arbeitskräftemangel manifestiert sich 2035 in der Oberpfalz besonders stark im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, wo die Nachfrage nach insgesamt 38.000 Arbeitskräften um rund 17 Prozent über dem Angebot liegen wird. In Amberg-Sulzbach wird die Nachfrage (34.900 Arbeitskräfte) das Angebot um rund 15 Prozent übersteigen. In den Landkreisen Cham (15 Prozent) und Schwandorf (13 Prozent) überwiegt die Nachfrage das Arbeitskräfteangebot ebenfalls deutlich. In der Hauptstadt des Regierungsbezirks, Regensburg, wird die Arbeitskräftenachfrage 2035 mit 147.500 Kräften rund drei Prozentpunkte höher sein als das Angebot.
Welche Unternehmen sind besonders betroffen?
In 29 der insgesamt 36 betrachteten Berufshauptgruppen treten im Jahr 2035 in der Oberpfalz Engpässe auf. So werden sich der Prognose nach 2035 unter anderem beim Führen von Fahrzeugen und Transportgeräten, bei Gebäude- und versorgungstechnischen Berufen, in nichtmedizinischen Gesundheitsberufen, in Berufen der Metallerzeugung und des Metallbaus, der Fahrzeugtechnik sowie in der Mechatronik Engpässe geben. Arbeitskräfteüberschüsse ergeben sich hingegen insbesondere bei Werbung und Marketing, Geografie und Umweltschutz.
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. / RNRed