Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter. Häufig stehen Gäste dann vor verschlossenen Türen. Grund dafür ist der Personalmangel in Gastro-Küchen. Welche Löhne laut NGG mindestens notwendig sind, um neue Arbeitskräfte für den Job zu gewinnen, und warum auch bessere Arbeitszeiten eine Rolle spielen.
Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter. Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Grund dafür ist der Personalmangel in Gastro-Küchen. Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sieht die Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) dabei als essenziell an, um neue Arbeitskräfte für den Job zu gewinnen.
Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie in Regensburg gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. Wer zum Essen gehen oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Rainer Reißfelder von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Denn immer öfter bleibt die Küche kalt. Grund dafür ist der Mangel an Köchen und Küchenkräften.
„Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“
Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Reißfelder. Der Geschäftsführer der NGG Oberpfalz schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings ... – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Rainer Reißfelder.
„Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen“
Allein für Regensburg hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 167 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: 88 unbesetzte Jobs warten auf einen Küchen-Profi. Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 56 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt NGG-Geschäftsführer Reißfelder.
„Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro“
In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Rainer Reißfelder klar. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“
Oft nahe an der Mindestlohnkante
Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen in Regensburg ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Rainer Reißfelder.
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) / RNRed