In Erinnerung an die Novemberpogrome vor 85 Jahren vergegenwärtigt Kultusministerin Anna Stolz die Leiden der vielen Jüdinnen und Juden und betont die Notwendigkeit der jungen Generationen sich mit den Geschehnissen der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Daher setzt sie sich für intensive Erinnerungs- und Bildungsarbeit an den Schulen ein.
Am 9. November vor 85 Jahren mussten viele Jüdinnen und Juden während der Novemberpogrome unermessliches Leid erfahren. Im Vorfeld der Gedenkveranstaltung in der Hauptsynagoge „Ohel Jakob“, für die am St.-Jakobs-Platz in München genau vor 20 Jahren der Grundstein gelegt wurde, betont Kultusministerin Anna Stolz: „Die Novemberpogrome waren der Auftakt zum größten und abscheulichsten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit, der systematischen Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Wir halten die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach, damit in Deutschland Menschen nie wieder Opfer eines menschenverachtenden Regimes werden!“
Umfassende Bildungs- und Erinnerungsarbeit an Schulen
„Gerade der Terrorangriff der Hamas auf Israel und seine Auswirkungen in Deutschland zeigen aktuell deutlich, wie wichtig es ist, sich aktiv gegen Antisemitismus, Extremismus und Intoleranz einzusetzen. Die zeitgeschichtliche Bildungs- und Erinnerungsarbeit an den Schulen ist hier ein wichtiger Baustein zur Prävention. Wenn die Schülerinnen und Schüler beispielsweise eine KZ-Gedenkstätte besuchen, erkennen sie u.
a. den unverzichtbaren Schutz der Menschenwürde und der Menschenrechte, den die Demokratie gewährleistet, und den Wert des Engagements für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Das Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938 macht uns die Verantwortung bewusst, dass solche Verbrechen nie wieder passieren dürfen“, sagt Stolz.
Aktuelle Online-Veranstaltungsreihe für Lehrkräfte
Auf die aktuellen Ereignisse in Nahost haben das Kultusministerium und die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) in Dillingen schnell reagiert und aktuell zusätzlich zu bereits bestehenden Selbstlernkursen ein sehr umfangreiches Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte aufgesetzt, bei dem die Themen Antisemitismus und Extremismus im Fokus stehen. Die Online-Veranstaltungsreihe mit insgesamt 15 Veranstaltungen (weitere in Planung) trägt den Titel „Eskalation im Nahen Osten: Politische, historische und pädagogische Perspektiven auf den Nahostkonflikt“. Einzelthemen sind beispielsweise „Wahrnehmung des Holocaust und Antisemitismus in der arabischen Welt und der deutschen Migrationsgesellschaft“, „Nahostkonflikt aus der Perspektive des Völkerrechts“ oder „Virtueller Raum zur kollegialen Fallerörterung im Rahmen von israelfeindlichen und judenfeindlichen Äußerungen/Vorfällen in der Schule“. Die Fortbildungen haben im Oktober begonnen und finden vorerst bis Ende Januar statt.
Kultusministerium und ALP arbeiten hier auch mit dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte an der LMU München und der von Ahmad Mansour gegründeten Initiative Mind Prevention zusammen.
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus / RNRed