Seit Anfang Juli ist der P+R Platz am Unteren Wöhrd kostenpflichtig. Die Stadt hatte angekündigt, dass die Anlage besser ausgestattet wird. So gibt es nun zum Beispiel E-Ladesäulen. Jetzt meldet sich der ACE-Kreisvorstand Regensburg zu Wort und sagt, es sei nicht gerechtfertigt für diesen Platz Geld zu verlangen.
Die Stadt Regensburg hat ihre Ankündigung umgesetzt: Seit Freitag, den 5. Juli, ist der P+R-Platz am Unteren Wöhrd kostenpflichtig. Nachdem die Stadt den Parkplatz neu ausgestattet hat, fiel dieser bei einer Prüfung des ACE (Auto Club Europa e.V.) wieder durch.
Geld zu verlangen sei nicht gerechtfertigt
„Wir sehen durchaus den Bedarf der Stadt nach zusätzlichen Einnahmen. Aber für diesen Platz nun Geld zu verlangen, das ist nicht gerechtfertigt“, so Kreisvorsitzender Stephan Neu. Auch ein neuer Check brachte nur bei den Punkten ein besseres Ergebnis wie 2023 – durchgefallen ist der Platz aber weiterhin.
Ende Juni 2023 hatte sich der Kreisvorstand Regensburg des ACE schon einmal mit dem P+R-Platz am Unteren Wöhrd befasst. Im Rahmen der Clubinitiative „Kann Deutschland P+R?“ hatten Kreisvorsitzender Stephan Neu, sein Stellvertreter Hans Rölz und die Regionalbeauftragte Ursula Hildebrand den Platz genauer unter die Lupe genommen.
Parkplatz besteht ACE-Test nach einem Jahr wieder nicht
Der P+R-Platz, der von vielen Regensburgerinnen und Regensburger immer noch „Altes Eisstadion“ genannt wird, konnte nur fünf Komma fünf Punkte erzielen. Einen Pluspunkt gab es für die öffentliche Toilette, die dann allerdings auch geöffnet sein sollte. Beim Check am Sonntag, den 30. Juni, letzten Jahres war dies zumindest bei der Damentoilette nicht der Fall. Und: Es fehlte der Hinweis, wo die Busse halten. Zudem machten fehlende Stellplatzmarkierungen den Platz unübersichtlich. „Über den ganzen Platz verteilt standen und lagen Fahrräder herum, teilweise schon nicht mehr vollständig“, berichtet Neu von den Tests im vergangenen Jahr. Kein Wunder, dass der Platz den ACE-Test anhand des bundesweiten Erhebungsbogens nicht bestehen konnte – und das war auch bei einem erneuten Test am Montag, den 15. Juli, dieses Jahres nicht anders.
Aktuelle Kosten
Mit den Neuerungen – E-Ladesäulen, E-Roller-Abstellplatz und den Fahrradboxen – kommt der Platz nun auf sieben Komma fünfundzwanzig Punkte. Durch den ACE-Test gefallen ist er aber immer noch, hier wären acht Punkte für ein „Bestanden“ nötig gewesen. „Und dafür nun auch noch Geld verlangen?“, fragt sich Neu. Aktuell kostet eine Parkdauer bis zu zwölf Stunden einen Euro, für mehr als zwölf bis zu 24 Stunden werden zwei Euro fällig. Wer keinen freien Parkplatz findet, kann innerhalb von 15 Minuten kostenfrei wieder ausfahren. Ein Parkticket ist nicht nötig, die Erfassung der parkenden Fahrzeuge erfolgt bei der Einfahrt über eine Kennzeichenerkennung.
Regensburg soll mehr investieren
Die ganzen Neuerungen schaffen eines aber nicht: den Platz sicher zu machen. Nach wie vor sind die Stellplätze nach Regenfällen matschig, es gibt dunkle Ecken, die gerade auch für Frauen Angsträume darstellen. „Für uns muss ein P+R-Platz mehr können, als nur Stellplätze und ein paar Extras anzubieten“, so Neu. Aus den Erkenntnissen der Clubinitiative 2023 hat der ACE das Positionspapier „ACE-Standpunkt – Mit P+R besser pendeln“ entwickelt.
„Wer möchte, dass der ÖPNV gestärkt und der Umstieg von Auto auf Bus und Bahn gefördert wird, der muss gute Rahmenbedingungen schaffen“, so Ursula Hildebrand. „Gebühren für eher schlechte P+R-Anlagen sind kein Anreiz, das Auto stehen zu lassen“, ergänzt Neu. Und: „Gerade jetzt, nachdem die Stadtbahn abgelehnt worden ist, sollte die Stadt wesentlich mehr in gute P+R-Anlagen investieren.“
Auto Club Europa (ACE) e.V. / RNRed