Zu einem Gespräch mit der örtlichen Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner (SPD) hatte die Friedensgesellschaft DFG-VK in den Garten des evangelischen Gemeindehauses St. Markus in Regensburg eingeladen. Die 20. Friedensfahrradtour, die von Coburg über Nürnberg nach Regensburg angekommen war, traf sich dort zum Gespräch mit der großen und kleinen Politik.
Bundestagsabgeordnete Carolin Wagner von der SPD wurde von der Friedensgesellschaft DFG-VK in den Garten des evangelischen Gemeindehauses St. Markus in Regensburg eingeladen. Der Grund: Die 20. Friedensfahrradtour traf sich dort zum Austausch.
Friedensverhandlung – Russland sei mehr als einsilbig
Dass es für die Mitglieder des Bundestages keine Kuschelparty werden würde, war nicht nur wegen des stets leicht grimmig blickenden Oberpfälzer klar. Die vorbehaltlosen Kriegsunterstützung des Bundeskanzlers war unvereinbar mit der Haltung der Pazifisten. Diese orientierten sich eher an Verhandlungen und nachhaltigen Lösungen. So zog sich eine heftige, doch stets faire Diskussion über die nächste Stunde. Der Aussage „Es gibt Gesprächskanäle mit Russland (Getreideabkommen, Gefangenenaustausch etc.), diese für Verhandlungen nutzen“ setzte Wagner entgegen: „Es gibt diese Gesprächskanäle, aber beim Thema Friedensverhandlungen sind sie mehr als einsilbig.“
Der Forderung: „Die Gesprächsergebnisse von Orban für einen Waffenstillstand nutzen“ entgegnete sie: „Dieser hat schöne Bilder und Schlagzeilen produziert, aber keinen einzigen Gesprächskanal geöffnet.“ Auf die Stationierung neuer Langstreckenraketen und der damit erhöhten Gefährdung Deutschlands angesprochen, erklärte Wagner: „Ich habe davon genauso erfahren wie ihr, aus der Zeitung. Rolf Mützenich hat die Raketenfrage auf die Tagesordnung der Fraktionsklausur im September gesetzt, dort gibt es erst mal überhaupt Diskussion dazu.“ Dass die Grünen mal “die" Friedenspartei waren, ist lange her. „Jetzt überbieten sich nur noch mit Mehr, Weiter, Tödlicher. Die SPD ist die einzige Partei, die ‚Diplomaten statt Granaten‘ überhaupt noch diskutiert“.
Tacheles statt Floskeln
Rester zog anschließend ein positives Resümee. Es wurde Tacheles gesprochen, Floskeln vermieden. Für viele Teilnehmer eröffnete sich ein Blick hinter die Kulissen parlamentarischer Abläufe und ergaben sich Ansätze zur weiteren Arbeit. Wagner und die DFG-VK werden in Kontakt bleiben.
Im Anschluss stand Klaus Nebl (SPD), Kreisrat aus Sinzing, den Velo-Pazifisten noch Rede und Antwort. Mit seinen abwechslungsreichen Parteimitgliedschaften konnte er fundiert die parteipolitischen Unterschiede beim Thema Frieden und Abrüstung erläutern.
Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Oberpfalz (DFG-VK) / RNRed