Die im September veröffentlichte Studie der Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Perspektiven für die globale Landnutzung“ rief insbesondere bei Landwirten starke Reaktionen hervor. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer stellte sofort klar, dass es sich nicht um eine Veröffentlichung der Deutschen Bischofskonferenz handelt.
In einem vertraulichen Gespräch mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes und dem Verein „Landwirtschaft verbindet Bayern e. V.“ stellte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer unmissverständlich klar, dass es sich bei dem Diskussionspapier nicht um eine Veröffentlichung der Deutschen Bischofskonferenz handelt: „Die Studie vertritt nicht meine Position. Ich wehre mich gegen die darin enthaltenen undifferenzierten Darstellungen von konventioneller und biologischer Landwirtschaft. Schluss mit dem ‚Bauern‐Bashing‘!“
Positionspapier diskutabel aber nicht akzeptabel
Am Dienstag, den 15. Oktober, tauschten sich Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Generalvikar Dr. Roland Batz in Regensburg persönlich mit Ely Eibisch, Vizepräsident und Bezirkspräsident für die Oberpfalz, und Claus Hochrein, Vorstand der „Landwirtschaft verbindet Bayern e. V.“, aus. Wie der Regensburger Diözesanbischof betonte, wurde die Studie von einer Expertengruppe ohne Kenntnis der Bischöfe veröffentlicht. Aus diesem Grund lehnt Bischof Voderholzer die Verantwortung dafür ab. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um ein Positionspapier, über das man diskutieren kann, das aber in der vorliegenden Form nicht akzeptabel ist. Wichtiger wäre eine globale, nationale und regionale Differenzierung in Hinblick auf die Herausforderungen heutiger Landwirtschaft.
Wichtiger Zusammenhalt zwischen Kirche und Landwirtschaft
Wie Bischof Rudolf betont, sind ihm die Ängste und Nöte der Landwirte aus zahlreichen persönlichen Begegnungen bekannt und er nimmt diese sehr ernst. Die Bauern tragen nicht nur zur Ernährungssicherheit bei, sie übernehmen auch in den Pfarrgemeinden wichtige Aufgaben. Dafür dankt das Bistum den Landwirten ausdrücklich. Aus diesem Grund möchte das Bistum keinen Keil zwischen Kirche und Landwirtschaft treiben. Generalvikar Dr. Roland Batz betonte zum Abschluss des Gesprächs, dass das Freiwilligkeitsprinzip der Landbesitzer nicht angetastet wird und dieses Thema auch nicht zur Debatte steht.
Nachhaltig wirtschaften
Die in der Studie veröffentlichte pauschale Kritik an der Landwirtschaft hat viele Landwirte aufgebracht, betonte Ely Eibisch, stellvertretender Präsident des Bayerischen Bauernverbands: „Wer unseren heimischen Landwirten unterstellt, sie würden nicht nachhaltig wirtschaften, der weiß nicht, dass in Bayern über Agrarumweltmaßnahmen zwei Drittel unserer Fläche bewirtschaftet werden“, so Eibisch. Umso mehr freut es ihn und Claus Hochrein, dass der Regensburger Bischof an der Seite der Landwirte steht und weitere Gespräche zusichert.
Bistum Regensburg / RNRed