Der Regensburger Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU) kritisiert, dass der Bund keinen Anschluss der Region Regensburg an das Wasserstoffkernnetz plant. Er sieht Nachteile für die Wirtschaft in der Region. In einem Schreiben fordert der Bundeswirtschaftsminister Habeck und die Bundesnetzagentur dringend zu Nachbesserungen vor der in Kürze geplanten Vorstellung des Wasserstoffkernnetzes auf.
In einer veröffentlichten Pressemitteilung des Regensburger Bundestagsabgeordneten Peter Aumer (CSU), weist er auf die Benachteiligung der Region Regensburg bei den Planungen zum Wasserstoffausbau durch die Bundesregierung hin und verweist auf einen Brief, den er an Bundeswirtschaftsminister und die Bundesnetzagentur geschrieben hat. Darin fordert er die Anbindung der Region Regensburg an das geplante Wasserstoffnetz.
Veröffentlichte Pressemitteilung von Peter Aumer
„Die Region Regensburg ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte in Bayern. Neben Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen sind auch Industrieunternehmen ansässig. Allein im Bereich der Automobilindustrie sind über 60.000 Menschen direkt oder indirekt beschäftigt. Energiesicherheit spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung und dem Ausbau der Wirtschaftskraft. Für eine zukunftssichere Industrie kommt dabei dem Wasserstoff entscheidende Bedeutung zu. Ebenso für Wärme und Mobilität.
Bei den aktuellen Planungen für das Wasserstoffkernnetz, wofür die Bundesnetzagentur für den Umsetzungsprozess die Verantwortung trägt, fällt auf, dass dieses keineswegs regional ausgewogen ist. Die Oberpfalz und die Region Regensburg sind in Ihrem Vorschlag zu einem Kernnetz nicht berücksichtigt. Dies ist nicht akzeptabel.
Der Aufbau eines Wasserstoffkernnetzes darf nicht zu einer Benachteiligung einzelner Regionen in Deutschland führen. Alle wichtigen Wirtschaftszentren in Deutschland müssen gleichwertig angebunden werden. Weiße Flecken in der Versorgung dürfen nicht vorkommen. Dies ist umso problematischer, weil bislang vollkommen offenbleibt, wie die zukünftige Netzerweiterungen zum Schließen bestehender Lücken konkret umgesetzt und finanziert werden soll.
Die Region Regensburg muss als ein solches Wirtschaftszentrum unbedingt zügig an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden. Als exportorientierter Wirtschaftsstandort ist eine Anbindung für die weltweiten Marktchancen und gerade auch im Hinblick auf die Transformation in der Automobilindustrie, die ein wichtiger Motor für die ganze Region ist, von elementarer Bedeutung.
Aber auch durch die geographische Lage ist ein Anschluss an das Kernnetz zwingend. Mit den internationalen Verbindungen durch die Bundesautobahnen A3 und A93, sowie das Schienennetz in alle vier Himmelsrichtungen und die Donau als Wasserweg spielt Regensburg als Verkehrsdrehkreuz mitten in Europa schon jetzt eine zentrale Rolle. Diese würde durch das Abhängen vom Wasserstoffnetz erheblich geschwächt werden.
Wir müssen Klimaneutralität und Wirtschaftskraft immer zusammenbringen. Ein entscheidender Schlüssel beim Umbau zu einer klimaneutralen Industrie ist Wasserstoff. Dazu braucht es eine Infrastruktur, die alle Industriezentren erreicht. Eine Benachteiligung einzelner Regionen in Deutschland ist nicht akzeptabel. Dies würde Zukunftsoptionen gefährden.
Ich fordere Sie daher auf, bei der Entwicklung eines Wasserstoffkernnetzes für Deutschland auch für eine direkte Anbindung der Region Regensburg Sorge zu tragen. Eine verlässliche Ausbauplanung ist unverzichtbar für die Zukunft der Wirtschaftsregion Regensburg und für die vielen dort angesiedelten Arbeitsplätze.“
Hintergrund
Am 22. September 2023 hat die Bundesregierung die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie im Deutschen Bundestag beraten. Diese Fortschreibung baut dabei auf der von der Vorgängerregierung im Jahr 2020 verabschiedeten Wasserstoffstrategie auf. Diese Fortschreibung adressiert im Wesentlichen die Felder Erzeugung, Importe, Infrastrukturen und Anwendungsgebiete. Ein leistungsstarkes und bundesweites Wasserstoff-Kernnetz ist eine notwendige Bedingung des Wasserstoffhochlaufs – Leitungen, die zügig mit allen Arten emissionsfreien und emissionsarmen Wasserstoffs gefüllt werden müssen. Während das Kernnetz große Mengen an Wasserstoff über weite Wege transportieren wird, muss schon jetzt gleichzeitig die nächste Ausbaustufe der an zuschließenden Verteilnetzebene sichergestellt werden, um flächendeckend Kunden vor Ort tatsächlich zu erreichen. Dafür muss das Kernnetz deutschlandweit ausgewogen konzipiert werden.
Wahlkreisbüro Regensburg / RNRed