Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und Silvester steht bereits vor der Tür. Dieses Jahr war etwas ganz Besonderes, da unser filter Magazin stolze 25 Jahre alt wurde! Zu diesem speziellen Anlass hat sich das filter-Team in die wirtschaftlichen Meilensteine der Stadt Regensburg gearbeitet und die interessantesten Fakten des letzten Vierteljahrhunderts zusammengetragen.
Regensburg hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem herausragenden Wirtschaftsstandort entwickelt. Durch gezielte Förderung von Innovation und enger Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung konnten zahlreiche bedeutende Projekte realisiert werden. Diese Entwicklung hat nicht nur die regionale Wirtschaft gestärkt, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Stadt erhöht. Regensburg dient heute als Modell für erfolgreiche Cluster-Politik und Innovationsförderung.
1999
1999 eröffnete der Biopark, Regensburgs erstes Innovations- und Technologiezentrum für Lebenswissenschaften und Biotechnologien. Hier forschen 38 Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern an modernen Gesundheitstechniken. Mit dem BioPark begann die Cluster-Politik in Regensburg, die regionale Netzwerke fördert und die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung stärkt. Die BioRegio, Regensburgs erste Cluster-Initiative, umfasst 66 Einrichtungen mit 5.600 Mitarbeitern in Ostbayern und treibt Innovation in Biotechnologie, Medizintechnik, Diagnostik und Gesundheitswirtschaft voran.
2001
2001 siedelte sich ams Osram in der Leibnizstraße an, hervorgegangen aus der optischen Halbleitersparte der Siemens AG. Spezialisiert auf fortschrittliche Licht- und Sensortechnologien, konzentriert sich der Standort Regensburg auf Forschung, Entwicklung und Frontendfertigung von Opto-Halbleitern in Deutschland. Mit rund 3.000 Mitarbeitern ist ams Osram ein bedeutender Teil der Regensburger Hochtechnologielandschaft und ein wichtiger Partner der Automobilindustrie.
2003
2003 gründete die Stadt den Cluster Sensorik, der 2006 zum bayerischen Sensorik-Cluster wurde. Durch die Vernetzung von Organisationen und Branchen werden hier smarte und nachhaltige Sensortechnologien entwickelt. Das Ziel, die Mitarbeiterzahl im Bereich Forschung und Entwicklung in der Sensorik innerhalb von zehn Jahren zu verdoppeln, wurde weit übertroffen und bestätigt Regensburgs Attraktivität als Technologiestandort.
2006
Regensburgs Altstadt und auch Stadtamhof wurden zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt, ein Meilenstein für Denkmalschutz, Kultur und Stadtentwicklung, der auch den Tourismus in der Stadt ankurbelte. Vor 2006 lagen die Übernachtungszahlen unter einer Million. Nach der Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbestädte wurde diese Marke schnell überschritten.
2006
2006 ging GeneArt, das erfolgreichste Biotechnologie-Unternehmen Regensburgs, an die Börse. Gegründet im Jahr 2000, ist es ein führender Spezialist für synthetische Gene und Synthetische Biologie. Heute ist GeneArt eine 100%ige Tochter von Thermo Fisher Scientific Inc., dem weltweit führenden Partner für Wissenschaft, mit Sitz im BioPark und Gewerbepark Regensburg.
2009
2009 zog die österreichische AVL Software und Functions GmbH nach Regensburg, beginnend mit etwa zehn Mitarbeitern. Heute arbeiten über 700 Personen aus rund 50 Ländern an automobilen Softwareentwicklungen und Elektromobilität. Das Unternehmen ist eine echte Erfolgsgeschichte und einer der aktivsten Akteure in der Vernetzung und Clusterarbeit am Standort.
2013
2013 erhielt die Universität für angewandte Wissenschaften den Status einer Technischen Hochschule und wurde zur Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH). Die OTH bietet Studierenden in Regensburg eine exzellente, praxisnahe Ausbildung und ist ein treibender Motor für Forschung und Innovation in Regensburg, deutschlandweit und international.
2014
2014 wurde in Regensburg das Kreativ-Wirtschafts-Cluster ins Leben gerufen. Im selben Jahr entstand das Degginger mit der Intention die Kreativwirtschaft zu fördern. Nach der zuvor eher technikorientierten Ausrichtung der Stadt eröffnete das Degginger neue Möglichkeiten und wurde von Beginn an gut angenommen. Heute werden dort Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Ausstellungen aller Art durchgeführt.
2016
2016 eröffnete die TechBase zusammen mit dem umliegenden TechCampus auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungen-Kaserne. Damit wurde der langjährige Wunsch erfüllt, in Regensburg einen Wissenschafts- und Technologiepark zu etablieren, der die Nähe zu den Hochschulen nutzt, um Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen. Über 2.000 Entwickler arbeiten dort bereits, und diese Zahl soll sich in den kommenden Jahren verdoppeln.
2020
Im März 2020 wurde die Fakultät für Informatik und Data Science (FIDS) an der Universität Regensburg gegründet. Sie ist das größte Strukturprojekt der Universität seit drei Jahrzehnten. Die Gründung erfolgte im Rahmen der Hightech Agenda Bayern, die erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellte, um unter anderem 15 neue Professuren zu schaffen. Die FIDS bündelt die Forschung und Lehre in den Bereichen Informatik, Data Science und Künstliche Intelligenz.
2020
2020 wurde die AIR-Initiative (Artificial Intelligence) in Regensburg gegründet. Dieser Expertenverbund aus Regensburger Industrie- und Hochschulpartnern widmet sich der Erforschung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz. Die Stadt Regensburg und ihre Partner streben dabei an, ein branchenübergreifendes Ökosystem für Künstliche Intelligenz und Smart Data zu schaffen, das sich sowohl mit den Chancen als auch den Herausforderungen der KI auseinandersetzt.
2021
Im Jahr 2021 ging das Unternehmen Vitesco Technologies, ein Spezialist im Bereich der effizienten Elektrifizierungstechnologien in der Automobilindustrie an die Börse. Vitesco entstand aus der Abspaltung der Antriebssparte des Continental-Konzerns und wurde im Jahr 2019 in Regensburg gegründet. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen zu einem Global Player mit 35.500 Mitarbeitern an 50 Standorten weltweit.
2021
Im selben Jahr gründete die Energieagentur Regensburg den Greentech-Cluster. Ziel ist es, Regensburg und Kelheim durch ein Netzwerk für Zukunftstechnologien zu führenden Standorten für Energie und Klimaschutz zu entwickeln. Der Cluster stärkt Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft in grüner Energie und Technologie, fördert Kooperationen und unterstützt Forschungs- und Anwendungsprojekte.
Kathrin Gnilka | filterMagazin