Gestern versammelten sich etwa 20 Mitglieder der Letzten Generation in der Friedenstraße in Regensburg. Doch diese Versammlung war anders. Wie sich die Letzte Generation jetzt verändert und warum sie auch ihren Namen ändert.
Am gestrigen Mittwoch, den 08. Januar, versammelten sich gegen 17:00 Uhr circa 20 Menschen – offensichtlich Mitglieder der Letzten Generation – auf der ¬Friedenstraße in Regensburg. Sie trugen orange Warnwesten und hielten Banner in den Händen, gingen dann zur Kreuzung und blieben dort schweigend stehen. Auf den Bannern stand „Letzte Generation vor den Kipppunkten“. Dann legten sie die Banner verkehrt herum auf dem Boden ab. Die Menschen zogen ihre Warnwesten aus und legten sie vor sich ab. Stumm blickten sie auf die Passant:innen und Autofahrenden.
Letzte Generation könne ihren Namen so nicht weiter benutzen
„Wir können uns nicht länger ehrlich als ‚Letzte Generation vor den Kipppunkten' bezeichnen, weil wir nicht mehr sicher ausschließen können, dass einige dieser Punkte bereits überschritten sind“, erklärt Sebastian (30) nach der Versammlung. „Der Regenwald ist durch die fatale Mischung aus Abholzung und Klimaerhitzung bereits in einem Zustand, der dazu führen könnte, dass er sich in den nächsten Jahrzehnten in eine Savanne oder Wüste verwandelt. In diesem Szenario würde er nicht nur kein CO₂ mehr binden, sondern etwa so viel Kohlenstoff freisetzen, wie die gesamte Menschheit in einem Jahrzehnt emittiert.“
Über ein halbes Jahr Versammlungen auf der Friedenstraße in Regensburg
Seit mehr als einem halben Jahr versammeln sich die Regensburger Unterstützer:innen der Letzte Generation jeden Mittwoch um 17:00 Uhr für eine Stunde auf der Friedenstraße, um für mehr und besseren Klimaschutz zu protestieren. Sie forderten unter anderem ein Ende der staatlich finanzierten fossilen Subventionen (ca. 40 Mrd. jährlich) und die tatsächliche Einführung des Klimagelds. Zuletzt riefen sie die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) in einem offenen Brief dazu auf, endlich zeitgemäße Maßnahmen wie eine Regensburger Verkehrswende einzuleiten.
„Größer, entschlossener und vereinter als je zuvor“
Leonie (19), Unterstützerin der Letzten Generation, unterstreicht: „Wir haben uns immer als letzte Generation verstanden, die noch handeln kann, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Doch die Wissenschaft zeigt uns zunehmend, dass einige Kipppunkte vielleicht schon überschritten sind. Deshalb ist es Zeit für einen Neuanfang – größer, entschlossener und vereinter als je zuvor. Wir geben den Namen ab, aber nicht unseren Kampf für eine lebenswerte Zukunft.“
Die Gruppe blickt somit nach vorn: In den kommenden Wochen soll eine große Initiative entstehen, mit dem Ziel, den Einsatz für echten Klimaschutz entschlossen und erfolgreich voranzutreiben. Konkrete Details zu der neuen Initiative werden voraussichtlich im März bekannt gegeben.
Letzte Generation Regensburg / RNRed