Landrätin Tanja Schweiger und Kreiskämmerin Petra Grimm stellten in einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag die Eckpunkte des Kreishaushalts 2025 vor. Mit 322.136.100 Euro liegt das Gesamthaushaltsvolumen um 12,6 Prozent höher als im Jahr 2024. Dabei stieg der Verwaltungshaushalt 270.234.400 Euro, der Vermögenshaushalt um satte 31,8 Prozent auf 51.901.700 Euro.
Der Kreisausschuss wird in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, den 27. März 2025, den Haushaltsentwurf vorberaten. Die abschließende Entscheidung über das Zahlenwerk trifft der Kreistag in der Sitzung am Montag, den 07. April 2025.
„Wir sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises“
Landrätin Tanja Schweiger: „Der Kreishaushalt 2025 steht im Zeichen massiv eingeschränkter finanzieller Spielräume. Alleine die höhere Bezirksumlage, die der Landkreis bezahlen muss, führt zu Mehrausgaben von 11,3 Mio. Euro. Dennoch gelang es erneut, auch in diesem Kreishaushalt wieder erhebliche Investitionen in die Bildungs- und Mobilitätsinfrastruktur vorzusehen. Ebenso versuchen wir weiterhin unserem Anspruch als leistungsfähige Service- und Dienstleistungsbehörde gerecht zu werden, was insbesondere für die Wirtschaft und auch für die Landkreisbürgerinnen und -bürger eine hohe Bedeutung hat. Mit dem Kreishaushalt 2025 sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises. Und schaffen so ein stabiles Fundament, um die Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte bewältigen zu können. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen stellt der Kreishaushalt 2025 dafür die notwendigen Weichen.“
Kreishaushalt 2025 – die wichtigsten Eckpunkte
Die Eckdaten des Haushalts wurden vorab mit den Sprechern der im Kreistag vertretenen Fraktionen sowie mit der Vorstandschaft des Bayerischen Gemeindetages, Kreisverband Regensburg, abgestimmt. Ebenso wurden sie in einer Bürgermeisterkonferenz vorgestellt. Im Mittelpunkt aller Vorberatungen stand die Frage, in welcher Höhe der Kreisumlage-Hebesatz angehoben werden muss angesichts der für das Haushaltsjahr 2025 prognostizierten Mehrausgaben im Verwaltungshaushalt von 21,3 Mio. Euro. Nach intensiven Abstimmungsprozessen konnte die Landkreisverwaltung eine Reihe von Maßnahmen identifizieren, die zu einer Absenkung des durch die Kreisumlage abzudeckenden Finanzbedarfs von zunächst 21,3 Mio. Euro auf jetzt 16,5 Mio. Euro führten. Der Kreisumlage-Hebesatz soll nun um fünf Komma fünf Prozentpunkte auf dann 49 Prozent angehoben werden – nach den ersten Berechnungen im Dezember 2024 musste sogar von einem Anstieg um acht bis neun Prozentpunkten ausgegangen werden. Möglich wurde die niedrigere Anhebung durch Mehreinnahmen bei den Schlüsselzuweisungen, durch die Zurückstellung einiger Straßenbauprojekte in das nächste Jahr, durch Einsparungen bei Digitalisierungsvorhaben, sowie durch die Auflösung von Rückstellungen (Haushaltsausgaberesten).
Investitionsprogramm 2024-2028
Das Investitionsprogramm 2024-2028 sieht Ausgaben von insgesamt 190,5 Mio. Euro vor, davon 44,2 Mio. Euro für 2025. Schwerpunkt des Investitionsprogramms 2024-2028 ist erneut der Bildungsbereich mit insgesamt 92,9 Mio. Euro, davon 27,1 Mio. Euro für 2025. Im Haushaltsjahr 2025 gehen somit 61,3 Prozent aller Investitionen in den Ausbau der Bildungsinfrastruktur – und zwar für den Neubau der Dreifachsporthalle und der Schwimmhalle an der Realschule Regenstauf, in die Schaffung weiterer Klassenräume beim Gymnasium Lappersdorf sowie in einen zusätzlichen Erweiterungsbau beim Gymnasium Neutraubling. Des Weiteren wird mit dem Landkreis Neumarkt i.d.OPf. in das gemeinsame Schulzentrum Parsberg investiert, und zwar in die Generalsanierung des Gymnasiums Parsberg sowie für Baumaßnahmen an der Realschule Parsberg.
Kreisumlage-Hebesatz
Der Kreisumlage-Hebesatz – also die Kennzahl dafür, wieviel der Landkreis von den 41 Gemeinden an Umlagezahlungen erhebt – steigt, unter anderem aufgrund des erheblichen Finanzbedarfs durch die Anhebung der Bezirksumlage, um 5,5 Prozentpunkte auf dann 49 Prozent. Bei einem Vergleich der Kreisumlage nach der Umlagebelastung der Gemeinden je Einwohner belegte der Landkreis Regensburg mit 578,23 Euro in 2024 den achtniedrigsten Wert in Bayern und den zweitniedrigsten in der Oberpfalz. (Vergleichsdaten für 2025 liegen auf Oberpfalz- und Bayernebene derzeit noch nicht vor.)
Jugendhilfeausgaben
Der vorgesehene Haushaltsansatz von 34,5 Mio. Euro liegt um 4,5 Mio. Euro über dem Ansatz von 2024, und entspricht damit den voraussichtlichen Ist-Ausgaben für das Haushaltsjahr 2024. Die Landkreisverwaltung wird versuchen, dieses Ausgabenniveau zu halten, Mehrausgaben im Jugendhilfehaushalt zum Jahresende können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden, nachdem bereits zu erwartende Tariferhöhungen zu höheren Kosten führen werden.
Personalausgaben
Maßgeblich bedingt durch Tarifsteigerungen erhöhen sich die Personalausgaben in 2025 um 2,2 Mio. Euro (plus 5,1 Prozent) auf 46,6 Mio. Euro, davon entfallen etwa 11,3 Mio. Euro alleine auf Personalkosten für das Jugendamt. Der Stellenplan 2025 sieht für das Landratsamt eine Erhöhung um vier auf dann 668 Stellen vor; der für die Kreisklinik eine Erhöhung um zehn auf dann 378 Stellen.
Kostenunterdeckung im Staatlichen Landratsamt
Die Kostenunterdeckung im staatlichen Landratsamt - also der Betrag, den der Landkreis vom Freistaat Bayern für die Erfüllung staatlicher Aufgaben zu wenig bekommt – beträgt für 2023 insgesamt 6,9 Mio. Euro, für 2022 lag dieser Betrag bei 6,5 Mio. Euro, für 2021 bei 5,5 Mio. Euro.
Finanzdaten
Die deutlich eingeschränkten finanziellen Spielräume verdeutlichen folgende Kennzahlen: Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt beträgt 5 Mio. Euro; eine freie Finanzspanne kann nicht mehr erwirtschaftet werden. Um die Sollzuführung zu erreichen, müssen nicht mehr benötigte Haushaltsausgabereste in Höhe von 2,7 Mio. Euro aufgelöst werden. Um die Investitionen im Vermögenshaushalt zu finanzieren, bedarf es einer Kreditaufnahme von 10,1 Mio. Euro.
Landkreis Regensburg / RNRed