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Am kommenden Sonntag, 14.04., eröffnet der Botanische Garten der Universität Regensburg wieder. Wer sich nach dem langen Winter also auf die Suche nach dem Frühling macht, ist hier sicherlich bestens aufgehoben. Zur Saisoneröffnung können im diesem Jahr ausnahmsweise auch schon die Gewächshäuser besucht werden.

Da sich der Winter in diesem Jahr sehr viel Zeit gelassen hat, sind noch untypisch viele Märzblüher mit ihren Blüten zu bewundern. Ein Beispiel ist der Märzenbecher, dessen Blüten im Auwald zu sehen sind, oder auch die Winterheide, die große Flächen des Botanischen Gartens in ein rosa Meer verwandelt. In anderen Teilen des Freilandes sind schon erste Frühlingsboten zu entdecken: Die blauen Blüten des heimischen Leberblümchens und es Dalmatiner Krokus stehen im Kontrast zum Gelb der Schafdolde. Die rumänische Christrose mit ihren Brauntönen und die rotblühende Farbvariante unseres Lerchensporns vervollständigt das Farbspektakel.

Auf die Besucherinnen und Besucher warten außerdem rund 450 m² Gewächshausflächen. Im Haus eins ist dabei erstmals der "Rote Regen" zu bewundern. Die Pflanze aus dem nördlichen Südamerika lässt seinen aus roten Röhren bestehenden Blütenstand bis zum Boden hängen. Nach dem Abblühen fallen die Blüten wie Regen auf den Boden, was ihr den deutschen Phantasienamen eingebracht hat. Aber auch die Lippenstift-Pflanze ist ein Highlight im Botanischen Garten. Ihre scharlachrot gefärbten Kronröhren werden im Regenwald Indonesiens von Vögeln bestäubt.

Im Haus zwei hängen die eiförmigen roten Früchte der Tamarillo oder Baumtomate. Ihre Heimat ist Südamerika. Untersuchungen ergaben, dass die Kultivierung dieser Pflanze noch nicht so lange zurückreicht und wahrscheinlich erst zur Zeit der Entdeckung Amerikas begann. Unweit davon blühen auch die epiphytisch ? bzw. auf anderen Pflanzen ? wachsenden Örsted-Rachenreben. In ihrer Heimat, den Bergregenwäldern Costa Ricas, werden ihre orange-roten Blüten von Kolibris bestäubt.  

Erstmals trägt derzeit der Sauersack in Haus 3 Früchte. Die gewaltigen Früchte mit einer Länge von 20 bis 30 cm sind nicht selten über drei Kilogramm schwer. Sie enthalten ein gelblich-weißes Fruchtfleisch von saurem Geschmack. In den südamerikanischen Tropen wird es häufig ausgepresst und dient dann als Grundstoff für Erfrischungsgetränke und Eiscreme. Neu im Haus 3 und allgemein im Botanischen Garten ist eine Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Kohleria warszewiczii. Sie stammt aus Kolumbien und besiedelt dort trockene und offene Hänge. Mit ihrer röhrigen, lavendel-rosagefärbten Blüte, deren vorderes Ende in gelblich-grüne Zipfel übergeht, die wiederum mit purpurnen Punkten bestückt sind, zeigt sich diese Pflanze ausgesprochen dekorativ.   
 
Überaus reich blüht auch die Dreifarbige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tricolor) aus Chile in Haus 4. Mit ihren zwei bis vier Meter langen Klettertrieben überzieht sie am Naturstandort die umliegenden Gebüsche. Die Blüte ist kräftig rotgefärbt und geht zum Blütenmund in einen blauschwarzen Streifen über, wobei die Blütenöffnung selbst mit einem kräftigen Gelb lockt. Da können Kolibris nicht widerstehen und auch der menschliche Betrachter kann sich diesem Reiz kaum entziehen.
 
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zum Besuch des Botanischen Gartens der Universität eingeladen. Mit finanzieller Unterstützung des Vereins der Freunde der Universität Regensburg kann der Botanische Garten auch in diesem Jahr wieder an Sonntagen geöffnet bleiben.

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