Vor 50 Jahren revolutionierte Phillips auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin die Musikindustrie mit einem neuartigen Trägermedium namens Audiokassette. Schnell avancierte die Musikkassette in den frühen Neunzigern zum meist verkauften Musikträger. Aber was ist 2013 aus ihr geworden?
Musikkassetten ? sie gehören für viele von uns ebenso zu unsere Jugendzeit wie Boybands oder fragwürdige Kleiderkombis. Unvergessen sind die Zeiten, in denen wir vor unserem Kassettenrekorder saßen, Lieder aus dem Radio mitschnitten und Mixtapes für unsere erste große Liebe oder die beste Freundin aufnahmen. Unvergessen bleiben auch die Tücken, die das neue Medium mit sich brachte, der Schweiß, der uns auf der Stirn stand, wenn der Walkman mal wieder die Kassette mit unseren Lieblingsliedern "gefressen" hatte. Um die Bänder der Kassette wieder aus dem Gerät zu entfernen, brauchte man nicht nur reichlich Feingefühl sondern auch gute Nerven und Ausdauer. Schließlich musste der Bandsalat anschließend wieder aufgewickelt werden. Die Waffe unseres Vertrauens dafür: Der Bleistift.
In den Zeiten von MP3s sind diese scheinbar steinzeitlichen Methoden längst vergessen. Doch es gibt sie noch, die wahren Liebhaber des Musikmediums. Ihre 60-, 90- oder 120-Minuten-Kassetten bestellen sie am liebes über das Internet ? fünf Euro für fünf Stück. Eine Lieferung aus der Vergangenheit über das Medium der Zukunft. Denn längst haben digitale Formate die Kassette überholt. Weshalb sich also noch mit Rauschen und Bandsalat beschäftigen? Für die einen ist es pure Nostalgie, die sie beim Lauschen der Kassetten befällt und in der sie genüsslich schwelgen. Für die anderen stehen eher praktische Gründe im Vordergrund. Sie nutzen Kassettenrekorder mit Mikrofon, um wichtige Dinge darauf zu sprechen, Informationen festzuhalten. Da wird selbst das heiß geliebte Smartphone überflüssig.
Mit dem Comeback der Kassette kommt auch das des Kassettenrekorders. Immer mehr Elektronikhändler nehmen die urtümlichen Geräte im neuen Design wieder in ihr Sortiment auf. Warum? Viele der älteren Kunden spielen darauf gerne Kassetten aus ihrer Kindheit und Jugend ab. So mancher Kassettenrekorder des Baujahres 2013 dürfte demnach Musik anno 1990 oder älter zu hören bekommen. Aber nicht nur das. Auch Hörspiele stehen hoch im Kurs. Egal ob Bibi Blocksberg, Pumuckl oder Benjamin Blümchen ? stilecht klingen die Klassiker aus alten Tagen nur von Band.
Eine Liebe in Tönen
Aber nicht nur was ihren ursprünglich Verwendungszweck angeht ist die Kassette heute weiterhin präsent. Auch in zweckentfremdeter Form, als Tesafilm-Halter, Einkaufsbeutel oder Handyhülle, macht sie eine gute Figur. Und auch wer seinem Schwarm heute ein Mixtape aufnehmen möchte, kann dies auf klassisch-moderne Weise tun. Die Kassettenhülle von milktape mit USB-Stick kann wie ein "herkömmliches" Mixtape mit ca. 15 Songs bespielt und danach per Hand beschriftet werden. Lediglich der Bandsalat entfällt hier. Aufgenommen werden nämlich keine analogen sondern digitale Musikdateien.
Verpackt werden die nostalgischen Stücke am besten in den trendigen Mixtape-Taschen von Taschenpilz. Designerin Frauke verrät uns, dass sie die Taschen an ihre eigene Teenie-Zeit erinnern. Oft saß sie damals stundenlang vor dem Radio, immer mit dem Finger auf dem Aufnahmeknopf, um die besten Lieder nicht zu verpassen.
GEWINNSPIEL
Auch Du möchtest deine Liebsten mit einem kreativen Mixtape überraschen? Wir verlosen 2 Pakete mit jeweils einer milktape-Kassette sowie einer Mixtape-Tasche. Um zu gewinnen, sende einfach eine E-mail mit dem Kennwort "Kassette" an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die Teilnahme ist bis zum 15.09.2013 möglich.
Bandsalat und analoges Rauschen: Die Kassette wird 50
- Details
- Kategorie: Sport & Freizeit
- | filterVERLAG