Der 3D-Drucker ist auf dem Vormarsch. Bald gibt´s die Lieblingstasse aus dem Drucker und die industrielle Massenfertigung könne damit an Bedeutung verlieren. Auf einem Expertentreff bei der IHK Regensburg wurden die Chancen, Möglichkeiten und Risiken des 3D-Drucks erörtert.
Was macht der Mensch der nahen Zukunft, wenn ihm seine Lieblingskaffeetasse beim Abspülen runterfällt und zerbricht? Ganz einfach: Er lässt sich an einem 3D-Drucker eine neue Tasse heraus - dieses Mal aber bittschön aus bruchfestem Material, damit das Malheur nicht noch einmal passiert.
Was man noch vor kurzer Zeit als Zukunftsmusik abgetan hätte, ist für die Forscher und Unternehmer, die am Donnerstag in der IHK Regensburg vor rund 130 neugierigen Besuchern den Stand der Technik bei so genannten additiven Fertigungsmethoden vorstellten, längst Realität. "Auch wenn die 3D-Drucktechnik noch jung ist, sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren Möglichkeiten auseinandersetzen", ist sich IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes sicher. Denn das Interesse zum 3D-Druck ist groß.
Der Markt ist reif
3D-Druck wurde lange nur für den Prototypenbau benutzt. Mittlerweile aber ermöglicht die Technik eine Fertigung individueller Kleinserien. Das erklärt Adi Parzl von der Firma Rent a Scientist, der sich Hoffnung auf neue Geschäftschancen macht: "Wir sind überzeugt davon, dass man mit dem 3D-Druck auch Produktinnovationen entwickeln kann." Einige neue Produkte entstanden bereits per 3D-Druck, zum Beispiel High-Tech-Implantate in der Medizintechnik, Triebwerksteile in der Luft- und Raumfahrt oder spezielle Einspritzanlagen für Autos.
Die Plastikvase aus dem Drucker
Im Vergleich zur subtraktiven Fertigung, wie etwa Spritzguss, oder formativen Methoden, zum Beispiel Fräsen, bietet das additive Verfahren per 3D-Druck bisher ungeahnte Möglichkeiten. Je nach Fertigungstechnik können Metalle, Kunststoffe oder andere Materialien miteinander kombiniert werden. "Gehäuse und Bauteil verschmelzen zu einer kompakten Form", erklärt Florian Olbrich von der Hochschule Regensburg. Der 3D-Drucker, den sich das Sensorik-Applikationszentrum dort angeschafft hat, wird mittlerweile von vielen anderen Fakultäten gerne genutzt. Der Diplomphysiker Olbrich ist begeistert von den Materialeigenschaften, der Oberflächenstruktur und der Präzision, die ein 3D-Drucker heute ermöglicht. "Sie können sich das vorstellen wie eine sehr feine Heißklebepistole", veranschaulicht Olbrich die Funktionsweise des 3D-Druckers, der in der IHK Regensburg gerade eine Plastikvase ausdruckt.
Der 3D-Druck - gibt´s bald die Lieblingstasse aus dem Drucker?
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