Ein Motor macht noch kein eBike - Vorsicht bei sogenannten Pedelec-Nachrüstsätzen
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Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die alljährliche Frage nach dem passenden Geschenk. Wieso seine Lieben nicht motorisiert ins neue Jahr starten lassen und ein altes Fahrrad mit Motor zum Pedelec umrüsten? Schließlich war das Fahrrad mal ganz schön teuer und funktioniert doch immer noch einwandfrei. Wem solche Ideen kommen, dem sei an dieser Stelle mit Vorsicht geraten.
Zwischen 280 und 1600 Euro (meist ohne Montage) kosten sogenannte Nachrüstsätze, die aus einem normalen Fahrrad ein Pedelec machen, welches seinen Fahrer bis 25km/h elektrisch beim Treten unterstützt. "Mit dem entsprechenden Motor wird aus einem VW Polo aber noch lange kein Ferrari", sagt Frank Garmhausen, Zweiradmechanikermeister bei Leasing eBike.
Auch wenn betreffendes Fahrrad über hochwertige Komponenten verfügt und vorher problemlos im Alltag genutzt wurde, kann es schon nach kurzer Zeit zu Materialversagen kommen und damit zu Unfällen führen. Wird beispielsweise ein Frontmotor nachgerüstet, muss die Fahrradgabel in diesem Fall zusätzliche Schwingungen aushalten, für welche sie ursprünglich nicht konzipiert wurde. Dies kann einen Bruch der Gabel zur Folge haben.
Selbst wer das Nachrüsten vom Fachhändler vornehmen lässt, sollte vorsichtig sein, denn dieser wird durch den Vorgang automatisch zum Hersteller des "Pedelecs" und muss laut Gesetz auch dessen Produkthaftung übernehmen. Laut §13 Produkthaftungsgesetz erlöschen solcherlei Ansprüche aber erst nach 10 Jahren. "Die Risiken sind im Vergleich zum Nutzen, sowohl für Kunden und Fachhändler, einfach zu groß", so Garmhausen weiter.
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Bild: Roland Bieberbach / www.pixelio.de