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Zugegeben, wir lieben Klamotten in Hülle und Fülle. Doch genau dieser (übermäßige) Konsum trägt ganz entscheidend zu unserer Wegwerf-Gesellschaft bei. Massenweise Billig- oder Markenprodukte werden produziert, Ressourcen dafür verschwendet  ? vor allem im textilen Bereich. Wir stellen Ihnen deshalb die besten Wegwerfalternativen vor.

So selbstverständlich wie wir Papier, Glas oder Plastik zur Wiederverwertung sammeln, so stiefmütterlich wird unsere ausgediente Kleidung behandelt. Rund 1,5 Milliarden Kleidungsstücke verbannen wir Deutschen deshalb Jahr für Jahr aus unserem Kleiderschrank. Der Großteil davon landet im Müll. Dabei gibt es viele Wege, wie unsere ehemaligen Fashionlieblinge sinnvoll weiterleben können. Verschiedene Initiativen wie Kleidertonnen, Kleidertauschbörsen oder Upcyclingdesigner haben sich das Ziel gesetzt, ein grüneres Bewusstsein im Mode-Zirkus zu schaffen. Das heißt: Natürliche Ressourcen sollen wieder mehr geschont und die Umwelt trotz trendiger Fashion geachtet werden.

In die Tonne mit dem Fummel

Der einfachste Weg sich seiner alten Teile zu entledigen ist ? ab in die Tonne damit! Doch gemeint ist die Kleidertonne! Einige Modeketten wie zum Beispiel Vögele, Adler oder H&M bieten diesen nachhaltigen Service in ihren Filialen an. Sie nehmen gebrauchte Kleidung ? unabhängig von Marke, Material oder Zustand ? zurück und verwerten die Materialien wieder. Die ungeliebten Teile werden aussortiert und finden je nach Zustand eine neue Bestimmung. Bei H&M und dem Kooperationspartner I:Co (I:Collect) gehen so 40-60 Prozent ins "Re-Wear-Programm". Das heißt, die ehemaligen Kleidungsstücke sorgen in Second-Hand-Shops für erneutes Kaufglück. Der Rest der Altkleider wird in einer Aufbereitungsanlage zu anderen Produkten wie Textilfasern oder Lappen verarbeitet. Verwendung finden die ausrangierten (Fehl-)Käufe, die ausgeleierten Jeans oder eingelaufenen Pullover zudem in der Industrie. Ob in der Energiegewinnung, zur Isolierung oder als Bestandteil von Dämmstoffen ? recycelte und nicht mehr nutzbare Kleidung ist auch hier ein wahrer Allrounder.
Altkleidertonnen ? grüne Idee und gute PR

Fragt man sich nach dem Sinn und Unsinn einer Altkleidertonne, so wird schnell klar: Es ist eine Win-Win-Situation für alle: Kundenservice, Rabattgutscheine und Wohltätigkeit für die Käuferschaft, ein grüneres Image und Verkaufsförderung für die Modeketten sowie Schutz und Nachhaltigkeit für die Umwelt. Wer jetzt noch zweifelt und denkt, dass sich die Modeketten an dieser Aktion bereichern, der irrt. Das schwedische Unternehmen H&M spendet beispielsweise für jedes gesammelte Kilogramm einen bestimmten Betrag an gemeinnützige Organisationen bzw. fördert mit den Gewinnen Innovationen im Recycling-Bereich.
Wer seine Sachen also schnell loswerden möchte, für den ist eine Altkleidertonne sinnvoll. Auch lokale Einrichtungen wie der STROHHALM, das Rote Kreuz, die Johanniter, der Arbeiter- und Samariterbund u.v.m. nehmen dankend Kleiderspenden entgegen.

Trage es nochmal, wirf es nicht weg

Doch muss man wirklich alles sofort wegwerfen? Nein! Statt die Sachen in der (Kleider-)Tonne zu entsorgen, sollten Sie Ihre Lieblingsteile einfach flicken, umdesignen oder einfach neu kombinieren. Letzteres kann derzeit keine so gut wie Christina Dean. Die ehemalige Zahnärztin setzt mit dem Projekt  "The 365 Challenge" voll und ganz auf "Mode zum Nulltarif". Unter dem Motto "Redress it, don't bin it", also zu deutsch "Trage es noch mal, wirf es nicht weg!" hat es sich die Modeliebhaberin zur Aufgabe gemacht, täglich einen neuen "Müll-Mode-Look", der ausschließlich aus Teilen vom Recycling-Hof besteht, zusammenzustellen. Heißt auf gut deutsch: Sie trägt der Umwelt zuliebe all das, was andere (achtlos) wegwerfen - zu sehen auf www.instagram.com/GetRedressed# .

Kreative Köpfe setzen im 21. Jahrhundert auf hippe Upcycling-Produkte. Ihre Credo: Neue Ideen für altes Zeug! Anstelle die in die Jahre gekommenen Dinge einfach wegzuwerfen, veredeln Designer beim Upcycling ausrangierte Kleidung, Stoffreste, Verschnitte oder allerhand andere Materialien zu neuer tragbarer Fashion. So verwandeln sich bei diesem grünen Trend schnell mal Kaffeekapseln in fesche Ketten oder Ohrringe (gesehen bei www.oldgoldberlin.de) und LKW-Planen werden zu stylischen Taschen (www.freitag.ch) umfunktioniert. Ob Gewürzflaschen, Besteckhalter, Tetrapacktaschen oder individuelle Schuhe - Wahre Unikate im Upcycling Design können Sie mit etwas Phantasie kinderleicht selbst kreieren. Tolle Ideen für die Bereiche Mode und Living finden Sie zum Beispiel auf www.weupcycle.com  oder anderen DIY-Blogs (z.B. bei Pinterest).
Die Kauf-und-Tausch-Kultur boomt

Eine weitere Möglichkeit stilvoll gegen die Verschwendung in der Modeszene vorzugehen ist der  Secondhandladen 2.0.  Modern, zeitgemäß und unkompliziert kommt er jetzt in Form von Kleidertauschbörsen und Klamotten-Tauschpartys daher. Bei Online-Plattformen wie www.maedchenflohmarkt.de, www.vintagein.de, www.marketplace.asos.com oder www.kleiderkreisel.de kann Mann und Frau schnell, einfach und kostenlos Klamotten und Accessoire tauschen, (ver)kaufen oder sogar verschenken. Die Seiten mit den gebrauchten "Schätzen" und Fehlkäufen boomen: Es wird allerhand getauscht, in Foren über die neusten Trends diskutiert, es werden Stylingtipps gegeben und täglich werden es mehr User. Ganz im Sinne von "meins ist deins" haben auch Thekla Wilkening, 25, und Pola Fendel, 24, gedacht. Die zwei Freundinnen haben in Hamburg den ersten  hippen Klamottenverleih ? die Kleiderei (www.kleiderei.tumblr.com/) - gegründet. Hier kommen Fashionistas nicht in Kauf - sondern in Tauschrausch. In ihrem Laden gibt es anstelle von Kostümen und Abendroben trendige Alltagskleidung. Thekla und Pola treffen mit ihrer neuen, alten Idee derzeit voll ins Schwarze. Immer mehr Kunden lockt ihr Modell an. Vielleicht liegt dies daran, dass man so kostengünstiger unterschiedliche Stile ausprobieren kann oder daran, dass man zwar viel tragen, aber weniger besitzen muss. Man weiß es nicht genau. Fakt ist, dieser Tauschtrend (im Fachterminus übrigens "kollaborative Ökonomie" genannt) wird laut Forschern unsere Zukunft erheblich beeinflussen. So werden wir in unserer künftigen Konsumgesellschaft vielleicht viel mehr Nutzen statt Besitzen.

Doch zugegeben, Shoppen geht immer: Bei ihnen, bei uns, im Internet, in der Stadt, im Einkaufszentrum, weltweit! Dies soll auch gar nicht schwarz geredet werden, vielmehr soll der Überkonsum ins Bewusstsein der Köpfe rücken. Wir finden Konzepte, welche sich mit Nachhaltigkeit in der Modewelt auseinandersetzen daher sehr spannend und begrüßenswert. Und Sie?  

Liebe Regensburgerinnen und Regensburger, trauen Sie sich an Ihre "alten" Fummel! Egal ob aus der Mode oder zerrissen ? werfen Sie sie nicht achtlos auf den Müll. Jedes Teil hat seine Geschichte. Also kombinieren Sie die "alten" Teile zu modernen Outfits neu zusammen, tauschen oder verschenken sie die Sachen stattdessen. Andere werden bestimmt ihre Freude daran haben. Dies ist übrigens nicht nur gut fürs Gewissen, sondern macht Spaß, schont den Geldbeutel, hilft Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Ach und für alle zweifelnde Fashionspießer kommt abschließend noch das ultimative Modeargument: Vintage ist derzeit hipper denn je. In diesem Sinne: Lang lebe die Mode!lang-lebe-die-mode-die-besten-wegwerfalternativen-fuer-hosen-pullis-co-banner(Bilder: TK MAXX)

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