Hyundai i20 versus Suzuki Swift Sport

Der erste warme Tag seit Wochen. Ein besonderes Vergnügen für die Damen, können Sie doch unbeschwert und endlich unberegnet ihrem größten und liebsten Hobby nachgehen: dem Shopping. Was eignet sich da also besser, als ein kleines wendiges Auto mit wenig Verbrauch, das in alle möglichen Parklücken passt und genug Platz für Tüten und eventuelle Mitfahrerinnen bietet.  Wir, ebenfalls im Doppelpack, picken uns dazu zwei Wägen der Kompaktklasse heraus, beide kürzer als vier Meter: den Suzuki Swift Sport und den Hyundai i20 Fifa Worldcup Edition (silver).



Hyundai i20

Beginnen wir mit dem Hyundai. Unser Testwagen hat 86 PS aus knapp 1300ccm, fünf Gänge und schafft die 100km/h Marke in gemütlichen 12,7 Sekunden. Motorseitig ist der Kleine auf Stadtverkehr getrimmt. Die kurze Übersetzung verschafft damit unter 100 km/h zügiges Vorankommen und Überholen im Kolonnenverkehr. Wir schwänzeln uns flott durch den dichten Regensburger Verkehr während das weich abgestimmte Fahrwerk die Unebenheiten sauber wegschluckt. Dieser Fahrkomfort geht natürlich zu Lasten der Sportlichkeit, dazu wurde es nicht gemacht. In Sonne heizt sich der metallic-schwarze Flitzer farbbedingt stark auf. Stahlblauer Himmel, Windstille und Regensburgs Stadtpolitik der absoluten Baumarmut im Zentralbereich, verkehren die schattenlose Stadt schnell zum Death Valley, wo an Verdurstung verstorbene Touristen und Rentner skelettiert den Wegrand säumen. Unser, von der manuellen Klimaanlage gekühltes Handschuhfach, verschafft uns mit einem kaltem Getränk Erfrischung nach dem Einkauf. Gerade, wenn die Dame doch länger im Geschäft bleibt, kann dies von überlebenswichtigem Vorteil sein!


Die Übersicht nach hinten ist uneingeschränkt tadellos, mit 3,90 Metern Länge und einem Wendekreis von 10,40 Metern ergeben sich viele Parkmöglichkeiten. Der Innenraum ist geradlinig und funktional designed. Moderne Bedienelemente und softlackbeschichtete Armaturen vermitteln einen wertigen Eindruck. Hier bekommt man viel Auto für wenig Geld.

Der Laderaum des Kofferraumes beträgt bei umgeklappter Rücksitzbank 1060 Liter (ohne 295 Liter). Da geht also richtig was rein ? auch Sperriges, denn der Hyundai hat diesbezüglich wahrlich eine große Klappe.

Auch Fondpassagiere profitieren hier, denn die gerade Dachlinie verschafft eine gute Kopffreiheit. Überhaupt punktet der Hyundai in Sachen Raumgefühl. Das Dach verjüngt sich oben nur wenig, die Fahrzeugbreite bleibt also auch nach oben erhalten.


Die Silveredition kostet normaler Weise 13430 Euro, wird aber vom Autohaus Freundl derzeit als Aktionspreis inklusive Überführung und Metallic-Lack für 11999 Euro angeboten. Damit ist der Hyundai in seiner Klasse preistechnisch konkurrenzlos. Optional sind übrigens von Leder über Rückfahrkamera, Multifunktionslenkrad, LED Lichtern, 6 Ganggetriebe, Leichtmetallrädern usw., alle gängigen Upgrades für geringe Aufpreise erhältlich. Es liegt also am Fahrer, sich seinen Hyundai i20 zu konfigurieren.

Suzuki Swift Sport

Zwei Rohre am Heck, ein Dachspoiler, Leichtmetallfelgen ein Frontschütze mit aggressivem Kühlergitter, dazu rote Ziernähte im Innenraum ? hier sagt einer "mit mir geht's im sportlichen Modus zum Shoppen".

Dazu passt die knackig blaue Metalliclackierung perfekt, unterstrichen durch den roten Sport-Schriftzug, unter dem am Heck zwischen der doppelflutigen Auspuffanlage ein Diffusor wie bei einem Ferrari für Anpressdruck sorgen soll.

136 PS bescheinigt uns die Werksangabe. In 8,7 Sekunden soll es damit auf hundert gehen, bei 195 km/h ist das Ende erreicht. 1,6 Liter Hubraum werden hier befeuert und ziehen die Leistung bei stattlichen 6.900 Umdrehungen aus dem Motor. Der Abzug ist durchaus angenehm, wirklich interessant ist jedoch das knackige Fahrwerk. An ein Gokart kommt er nicht ganz ran, aber was uns da an Traktion und Handling geboten wird, verdient wahren Respekt und macht deshalb auch richtig Spaß.


Da ist eine ganze Menge drin, wie man sieht. Schön aufgeräumt in einem frischen, attraktiven Design. Der Wagen ist innen optisch konsequent durch designed. Das Styling hat aber auch vor dem Motor nicht halt gemacht und so verbraucht der Wagen in unserem Test bei 130 km/h 6,5 Liter (3400 U/min) und bei 100 km/h 4,7 Liter Benzin. Dabei dreht er dank seiner 6-Gang Schaltung wesentlich langsamer und ruhiger.

Der Kofferraum fällt mit aufrechter Rücksitzbank etwas schmaler aus (211 Liter), umgelegt sind es dann doch maximal 860 Liter. Dafür punktet er wiederum in Sachen Wendekreis mit minimal besseren 10.30 Metern. Das perfekt ausgestattete Sport-Model gibt es für 18.990 Euro als 3-Türer. Im absoluten Basic Paket geht es auch schon bei 10990 Euro los.

Das weibliche Fazit: Süßer Hyundai versus sportlichen Swift.

Gerade die Damenwelt ist ja des Öfteren mit dem Auto in der Innenstadt unterwegs. Ob zum Shoppen, Wochenmarktbesuch oder auf einen Cappuccino beim Lieblingsitaliener. Mit solch schnittigen Cityflitzern wie den beiden getesteten Modellen, lässt es sich bequem und einfach in den kleinen Gassen manövrieren. Ein Parkplatz ist sowohl mit dem Hyundai, als auch dem Suzuki Swift leicht zu finden.

Lassen sich nun die zahlreichen Einkäufe nach einem erfolgreichen Shoppingtag auch alle sicher verstauen? Der i20 bietet mit seinem geräumigen Kofferraum genügend Platz für Tüten in Hülle und Fülle. Im Swift Sport dagegen müssten Sie sich mit etwa zwei Drittel des Stauraums zufrieden geben.

Dieser bietet dagegen viel Spaß für den rasanteren Fahrstil. Einige PS mehr und die sportliche Ausstattung des Innenraums lassen ein Gokart-ähnliches Gefühl aufkommen. Wenn es auf die Landstraße geht, können Sie dagegen mit dem Hyundai ihren Geldbeutel schonen, der Verbrauch liegt auch außerorts ein wenig unter dem des Sportmodells.

Wer nicht allzu viel Geld ausgeben möchte und ein schnuckeliges Stadtauto für den täglichen Gebrauch sucht, ist beim Hyundai i20 genau an der richtigen Stelle. Für die sportlicheren Fahrer unter Ihnen ist der Suzuki Swift Sport bestens zu empfehlen: sowohl innen und außen bietet er ein rundum athletisches Gesamtbild, kombiniert mit 136 PS.
Hübsche, schnittige Stadtflitzer sind sie jedenfalls beide!


Das männliche Fazit: Sport versus

Der Suzuki überzeugt mit sportlichen Features und Rasse in der Klasse. Eine direkte Lenkung und ein sportlich ausgewogenes Fahrwerk motivieren bei wenig Verbrauch zum "pedal to the metal". Freche Spaßkiste, die auch den Herren das Shoppingvergnügen erlebbar machen kann und sich ebenfalls für Kurztrips und Urlaube eignet.

Der Hyundai überzeugt mit einem fantastischen Preisleistungsverhältnis. Solide Ausstattung in charmanter Karosserie: der wendige Begleiter für Damen, die bequem gefedert ordentlich Vollpacken und dabei immer noch mit einem Finger das Lenkrad von Anschlag zu Anschlag drehen wollen. Die viertürige Variante eignet sich hierzu perfekt und vermittelt ein unerwartetes Raumgefühl ? für Shopping bleibt also jede Menge Geld übrig!