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Acht Wochen waren Klaus Eder und sein Team nun mit der Nationalmannschaft unterwegs. Und es hat sich gelohnt. Zum zweiten Mal haben die magischen Hände aus Donaustauf dafür gesorgt, dass Deutschland Weltmeister wurde. Doch dass es überhaupt für den vierten Stern reichte, dafür sorgten Eder & Co schon viel früher.

Das breite Grinsen hatte Klaus Eder noch im Gesicht bei der Ankunft auf dem Münchner Flughafen Franz-Josef-Strauss. Zusammen mit den bayerischen Nationalspielern wurden Klaus Eder sowie seine Kollegen Christian Huhn und Christian Müller vom Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer empfangen - mit Blasmusik, Schuhplattlern und bayerischem Bier. Das war dann auch wirklich die letzte Etappe eines 40 (!) Stunden dauernden Party- & Feiermarathons, der zum Schlußpfiff im Maracana-Stadion zu Rio begann.


"Wer Sami Khedira kennt, der weiß, dass für ihn gilt: Ein geht nicht gibt's nicht", verrät Klaus Eder.
Das Ziel des defensiven Mittelfeldstars von Real Madrid war ganz klar: Fit werden für die WM 2014. "Natürlich gibt es Fälle, da muss man klar sagen - das wird nicht funktionieren", gibt Eder zu. Aber in den meisten Fällen sieht er eine realistische Chance. "Hinzu kommt, dass unsere Jungs eine immense Willensstärke an den Tag gelegt haben." Sami Khedira, der vor dem Trainingslager in Südtirol einige Wochen bei EDEN-Reha in Donaustauf zubrachte, weiß ganz klar, wem er seine WM-Teilnahme zu verdanken hat.

Dass Sami Khedira beim Warmlaufen vor dem großen Finale gegen Argentinien selbst signalisierte, dass der Muskel zumachen könnte und er wegen eines möglichen schnellen Wechsels lieber auf die eigene Aufstellung verzichtete, verdiene laut Klaus Eder höchsten Respekt. "Ein Profi wie Sami kennt seinen Körper so genau, dass er das einschätzen kann." So machte Khedira Platz für Christoph Kramer, den Klaus Eder allerdings auch schon nach 19 Spielminuten auf dem Rasen einsammeln musste.

"Wenn wir so eine Szene sehen wie den Zusammenstoß von Garay mit Kramer sehen, reißt es uns natürlich schon auf der Bank. Wenn wir auf den Platz laufen, haben wir auch erstmal keine Ahnung, was alles passiert sein könnte", erklärt Klaus Eder. Aber obwohl Dr. Müller-Wohlfahrt und er nur geringstes Equiment bei sich haben, könnten sie dank ihrer Erfahrung schnell ausmachen, was dem Spieler fehle. "Wir können ja schließlich kein CT-Gerät mit auf den Rasen tragen und müssen in erster Linie auch aufgrund der Körpersprache der Spieler reagieren und handeln."


Szenen, über die Klaus Eder in den Stunden des Triumphes jetzt natürlich schmunzeln kann. Szenen, die er und das gesamte Team nie vergessen werden. "Es gab jede Menge zu tun für uns - aber die Arbeit hat sich gelohnt. Der Pokal ist nach 24 Jahren mal wieder da, wo er auch bei den letzten drei Weltmeisterschaften fast gelandet wäre." Seit 1987 gehört Klaus Eder nun dem Betreuerstab der Nationalmannschaft an. "Ich bin im 27. Jahr und damit auch der Dienstälteste im gesamten WM-Tross", ist der "Hexer mit den magischen Händen" - wie er oft liebevoll und bewundernd von den Nationalspielern genannt wird - schon etwas stolz. 

Von Brasilien ist Klaus Eder begeistert. Vor allem von der Mentalität der Menschen dort. "Das schöne war, dass einige Spiele ja schon um 13 Uhr Ortszeit stattfanden und wir auf diese Weise schon ein bißchen was vom Land sehen konnten." Ansonsten habe sich das "Sightseeing" nur auf die Busfahrten zwischen Hotel-Anlage, Flughäfen und Stadien erstreckt. "Allerdings bekommt man außer den sehenswerten Städten Rio oder Porto Alegre eher viel Bedauernswertes zu Gesicht."

Zeit zum Abschalten wie hier (Foto rechts) bei einer Kaffeepause mit "Schweini" und "Poldi" gab es für Klaus Eder (Mitte) und Kollege Christian Huhn (2.v.l.) im Campo Bahia allerdings selten. "Man ist schließlich 24 Stunden für die Spieler da - und das nehmen sie auch dankbar an", berichtet der WM-Oldie. "Da zwischen den Spielen teilweise nur drei Tage spielfrei war, hatten wir gut zu tun", fügt Huhn hinzu.  Zum Durchatmen seien die Physiotherapeuten am ehesten gekommen, als die Spielerfrauen im Camp waren und die Jungs auf andere Gedanken brachten. "Da war dann auch mal ein Stündchen am Pool oder Strand für uns drin", so Eder.


Auf dem Jubelfoto, das in der Kabine entstand, halten alle Spieler und Trainer artig die Etiketten ihrer Bierflaschen ins Verborgene. Nur ganz links prangt das Logo eines FIFA-Sponsors von einer Bierflasche direkt ins Bild. Gehalten von Christian Huhn, der sich bei seinen Einsätzen für den SSV Jahn oder den EVR auch gerne mal ein Regensburger Bier gönnt. Als ihn sein Spezl Bastian Schweinsteiger, den Huhn in Brasilien täglich immer schön in Form hielt (Foto rechts), samt Bierchen aufs Gruppen-Foto mit Dame zog, war das natürlich Nebensache.

"Absicht war das freilich keine", was den Kirchrother dazu verleitet hat, als einziger gegen das werbungsfreie Gebot der Stunde zu verstoßen. Immerhin wurde die Veröffentlichung des Fotos trotz der Sponsoren-Panne vom DFB genehmigt. Schließlich darf DFB-Premium-Partner Bitburger (Alkoholfrei versteht sich) seit über zwei Jahrzehnten ganz exklusiv mit dem Titel "offizielles Bier der Deutschen Nationalmannschaft" werben und besitzt gewissermaßen das "Naturrecht" an der Bierquelle des neuen Weltmeisters.

Bei Fifa-Veranstaltungen zählt das allerdings nicht ? hier besitzt Budweiser das Bier-Monopol. Umso wichtiger wäre in diesem Sponsoren-Dilemma die "Tarnung" der Flasche gewesen. Die Biermarke, deren Logo Christian Huhn hier aus Versehen ins Bild hält, schenkt als weltgrößter Bierhersteller exklusiv in und um die WM-Stadionen aus.


Auch dort dürfte Christian Huhn, der seit 2008 bereits eine WM und eine EM mitgemacht hat, wieder für den DFB im Einsatz sein, sollte sich der Weltmeister qualifizieren - woran natürlich derzeit keiner zweifelt. Denn der Physiotherapeut kennt die Körper der Spieler wohl am besten (hier mit Manuel Neuer, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet, beim Abschied in München). Nach den letzten vier Wochen auf engsten Raum im Campo Bahia vielleicht sogar besser als manche Spielerfrau.

Wir sagen den unermüdlichen Weltmeister-Machern Eder, Huhn und Müller jedenfalls ein HERZLICHES DANKESCHÖN für diesen Titel, und zollen Euch größten RESPEKT! Unser Gespräch im Bus vom Siegerflieger war dann hoffentlich das letzte Interview vor dem wohlverdienten Urlaub! (Fotos: 3x muhviehstar.tv, 2x Twitter @BSchweinsteiger, 3x DFB, 1x privat)



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