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Der deutsche Meister im Weitsprung Markus Rehm darf aufgrund eines vermeintlichen Vorteils nicht an der Europameisterschaft teilnehmen. Der Grund der Beanstandung ist seine Beinprothese, die laut Aussage des DLV mit einem menschlichen Bein nicht vergleichbar ist. Wir haben uns unter den Regensburgern umgehört, ob sie diese Entscheidung befürworten.

Markus Rehm hat sich bei den Deutschen Meisterschaften regelkonform für die EM qualifiziert. Die nun ausgewerteten Analysen einer vergleichenden Messung der Leistungen des früheren Europameisters Christian Reif und einem seiner eigenen Sprünge bestätigen laut Aussage des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die Vermutung, Rehm könnte einen Vorteil haben.

Die ausgereifte Technik der Beinprothese eines Sportlers wurde bisher schon einmal heftig diskutiert. Der Sprinter Oscar Pistorius durfte 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking nicht teilnehmen, weil er sich aufgrund seiner hochtechnologisierten Carbonprothesen einen zu hohen Vorteil verschafft hätte.

Markus Rehm selbst verfolgte die Debatte um seine Prothese mit Gleichmut. Er sehe die Prothese nicht als Vorteil, aber der Sportler weiß auch was eine echte Krise ist und lässt sich durch so einen Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen.

Die 30-jährige Eva sieht die Entscheidung als gerecht. Ihrer Überzeugung nach, könne man Prothesen einfach nicht mit menschlichen Beinen vergleichen. "Markus Rehm sollte besser nur bei den Paralympics starten, da gibt es vergleichbare Wettstreiter."

Hiermina (32) und ihre Mutter können nicht verstehen wie man so unfair entscheiden kann. "Er hat sich genauso vorbereitet, Qualifikationen gewonnen wie alle anderen auch. Er hat es verdient, auch genauso behandelt zu werden."


Brooklyn und Pauline (beide 15) sind der Meinung, dass die Entscheidung gerechtfertigt ist, wenn Rehm wirklich einen Vorteil hätte. "Ich finde es kommt auf die Technik der Prothese an. Dann muss man eben die Prothesen genauer prüfen und so entwickeln, dass es haargenau die gleichen Bedingungen sind", schlägt Brooklyn vor. Pauline ist der Überzeugung: "Man sollte Behinderte nicht ausgrenzen oder benachteiligen. Es ist sein Wunsch und er hat die Zugangsvoraussetzungen, also soll er es auch machen dürfen."

Das Ehepaar Rosemarie (66) und Karlheinz (78) hat einen klaren Standpunkt: "Der Mann hat doch so viele Nachteile durch seine Prothese, er sollte ruhig auch mal einen Vorteil bekommen! Es ist absolut unverschämt eine solche Entscheidung zu treffen. Menschen, die im Leben grundsätzlich eingeschränkt sind, sollen schon alleine deswegen eine Chance bekommen."

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Bild Weitsprung: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

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