Medien: immer und überall - was ist mit der Freizeit?

Sofort nach dem Aufstehen, im Bett vor dem Einschlafen, beim Kaffee trinken, in der Mittagspause... Das Smartphone ist immer dabei und mit seinen unzähligen Apps wie Facebook, Twitter und Whats App auch dauernd aktiv. Irgendetwas zu schauen, schreiben oder suchen gibt es da schließlich immer. Freizeit ohne Handy, Fernsehen, Internet ? funktioniert das überhaupt noch?

Nach dem aktuellen "Freizeit-Monitor" ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Internet an der Spitze ihrer Freizeitaktivitäten. Dafür wurden 4.000 Bürger ab 14 Jahren im Auftrag der Stiftung befragt. Eigentlich doch erschreckend, dass die Meisten ihre freie Zeit lieber mit Chatten und Co. verbringen, als Freunde zu treffen oder ganz einfach den eigenen Interessen nachzugehen.

Das Hauptmedium und somit die meiste freie Zeit verbringen die Deutschen mit dem Fernsehen ? das überrascht nicht! Dies ist schon seit 25 Jahren die liebste Freizeitbeschäftigung. Dabei schalten 97 Prozent einmal pro Woche und zwei Drittel sogar täglich den Fernseher ein.

Bei den unter 30-Jährigen haben die neun häufigsten Freizeitbeschäftigungen mit Medien zu tun ? Internet, Social Media, Musikhören usw. . Auf Platz 10 steht ausschlafen. "Internet, e-Mail und Computer sind im Zehn-Jahres-Vergleich auch insgesamt die eindeutigen Gewinner", so Studienleiter Prof. Ulrich Reinhard. Doch immerhin ? 71 Prozent gehen mindestens einmal monatlich spazieren, Rad fahren oder Sport treiben. Also, alles doch nicht so schlimm und mehr Schwarzmalerei? Nein! "Wir haben bewusst nach monatlichen Aktivitäten gefragt, bei wöchentlichen hätten wir nicht viel aufzulisten gehabt", so Reinhardt.

Drei Stunden und 56 Minuten haben die Deutschen durchschnittlich pro Tag Freizeit. Bei Familien sind es weniger als drei Stunden und bei Ruheständler über fünf Stunden. Eigentlich Zeit genug um sie sinnvoll zu nutzen. Kopf abschalten, entspannen, sich zurück lehnen funktioniert doch eigentlich am besten fernab von Handy, Internet und allen anderen Medien.

Richtet man seinen Blick auf die Jugendlichen so sinkt die Zahl der freien Zeit immer mehr. Grund hierfür sind kürzere Schulzeiten und Ganztagesschulen.
Doch nicht nur der Anstieg der Schulstunden raubt einem freie Zeit. Auch Nebenjobs sind oft der Grund für weniger Freizeit. Jeder fünfte verdient sich mittlerweile etwas dazu.

Egal ob durch anstrengende Arbeitstage, mehr Schulstunden oder durch Nebenjobs ? die Stunden, die einem für sich selbst bleibt, ist an einer Hand abzuzählen. Freizeit wird zu einem immer kostbareren Gut.
Doch wie sieht das Leben bei den Regensburgern aus? Setzen sie auf Unterhaltungselektronik oder doch auf Freizeitaktivitäten? Filter hat nachgefragt.


"Jura und BWL sind beides Studiengänge, die viel Zeit in Anspruch nehmen," so die Freundinnen Lisa und Laura. Lisa hat neben dem Studium noch einen Nebenjob. Dabei muss sie in ihrer Freizeit den Job, ihren Freund und das Studium unter einen Hut bekommen. "Das ist manchmal gar nicht so einfach- wenn Prüfungszeit ist, überkommt einem immer mehr das Gefühl, das alles nicht mehr stemmen zu können. Da bleibt abends nur noch das Fernsehen als Abwechslung übrig, " so die 22-jährige Lisa. Laura reist in ihrer freien Zeit am liebsten, dabei ist es ihr egal, ob es nur kurze Städtetrips sind oder größere Reisen ins Ausland. Doch auch da steht die Uni immer öfter im Weg. "Aber wenn ich nicht vor meinen Büchern sitze, bin ich abends gerne aktiv ? treffe mich mit Freunden oder chille an der Donau."

"Wir lieben unseren Garten. Er ist groß und braucht viel Pflege", erzählen Ingrid (50) und Christian (55). Doch nicht nur das Gärtnern machen sie in ihrer Freizeit gerne. "Unser Hund lockt uns die anderen Male an die frische Luft, in denen wir nicht im Garten stehen." Somit sind die beiden sehr oft an der frischen Luft. "Und mit dem Hund zu gehen, ist gleichzeitig auch Sport für einen selbst", lacht Ingrid.

"Nach der Schule habe ich beinahe jeden Abend Fußballtraining. Und wenn ich nicht im Training bin, schaue ich gerne fernsehen," so die 16-jährige Maria. Erst am Wochenende hat sie dann Zeit um Freunde zu treffen ? es sei denn, sie hat ein Spiel mit ihrer Mannschaft.

Ihre Freundin Victoria (16) ist unter der Woche gerne zu Hause. "Meine Freunde sehe ich tagsüber in der Schule und kann dann allen Klatsch und Tratsch austauschen. Abendliches chatten nervt mich." Die Zeit tagsüber mit den Freunden verbringen und abends bei einem Film abschalten ? das klingt doch verlockend.

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Bild: Lupo / pixelio.de