Movember: Bart für eine gute Tat
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In den 80ern war der Schnurrbart der Hit unter den Bärten. Heute wird er eher selten als modern angesehen. Die Seite www.movember.com beweist allerdings das Gegenteil. Egal, wo man hinsieht: Bilder von Männern mit Schnurrbärten. Aber was steckt hinter der Aktion und was wollen die Männer damit erreichen?
"Movember" ist ein Schachtelwort, das sich aus dem englischen Wort moustache (Schnurrbart) und November zusammensetzt. Die Movember-Idee wurde 2003 in Australien entwickelt. Es begann mit einer kleinen Wette zwischen Freunden, die darum konkurrierten, wer sich innerhalb von einem Monat den besten Schnurrbart wachsen lassen und sich damit für einen guten Zweck einsetzen kann.
Daraus entstand eine globale Bewegung, die mittlerweile in 21 Ländern bekannt ist. Der Oberlippenbart eines normalerweise rasierten Mannes soll verwirren, sodass Männer im November immer wieder gefragt werden: "Warum der Schnurrbart?" Daraufhin folgen wichtige Gespräche, die der "Mo Bro" nutzt, um sein Wissen über männliche Geschlechtskrankheiten zu teilen. Dieses lustige Statement soll nicht nur amüsieren, oder einen Trend setzen, sondern auch die Männergesundheit effizient verbessern und vor allem die Einstellung zu dem wichtigen Thema verändern.
Oft machen sich Männer erst Gedanken um ihre Gesundheit, wenn es zu spät ist. Die Movember-Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht Männer dazu zu bringen, sich im Movember (November) einen Schnurrbart wachsen zu lassen, um anregende Konversationen zu führen und Spenden zur Unterstützung bei Krankheiten wie Prostatakrebs, Hodenkrebs und damit verbundenen psychischen Problemen zu sammeln. Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart und die dritthäufigste Todesursache bei deutschen Männern. Besonders beängstigend ist, dass sich die Krankheit ohne erkennbare Symptome beim Mann entwickelt. Daher ist eine aktive Überwachung ein Muss. Unter jungen Männern (20-30) ist Hodenkrebs am häufigsten verbreitet. Für Hodenkrebs ist ein abnormaler Wachstum von Zellen bzw. eines Tumors in einem oder beiden Hoden verantwortlich. Die Meisten informieren sich kaum, oder ignorieren die Beschwerden einfach, anstatt sich untersuchen zu lassen. Daher sind Gespräche besonders wichtig. Diese sollen vor allem die Gesundheitsrisiken stärker ins Bewusstsein rücken.
Das Gute am Movember: Jeder kann mitmachen. Sie müssen sich lediglich bei www.movember.com anmelden, um als "Mo Bro" oder als "Mo Sista" durchzustarten. Die Regeln sind ganz einfach: als "Mo Bro" muss der Mann am ersten November - glatt rasiert - den Monat beginnen. Danach hat er 30 Tage Zeit um seinen Schnurrbart zu "züchten". Dabei ist wichtig, dass der "Mo Bro" keinen Bart oder Spitzenbart tragen darf. Der Bartwuchs muss in der Zeit öffentlich dokumentiert werden. Um den richtigen Schurrbart- Stil zu finden, gibt aus auf der Seite einen Schnurrbart-Styleguide, bei dem man sich ein bisschen Inspiration holen kann. Jeder Teilnehmer animiert damit Bekannte, Familie und Kollegen zur Unterstützung und erhält Spenden.
Auch Frauen ("Mo Sistas") können sich registrieren. Selbstverständlich müssen sie nicht ihre Gesichtsbehaarung präsentieren. Aber sie können ihre lokalen "Mo Bros" unterstützen und durch anregende Gespräche ebenfalls Spenden für geförderte Prostata- und Hodenkrebs-Programme sammeln.
Die Erfolge des Projekts sind bemerkenswert. Die Forschung zeigt, dass die Teilnehmer des Movember sich tatsächlich mehr um ihre Gesundheit kümmern. Selbst Wissenschaftler weltweit wurden zur Zusammenarbeit, ermutigt. Die moustache-Charity wächst: Deutschland ist erst seit 2012 dabei und hat im vergangenen Jahr 360.000 Euro gesammelt. Auch Prominente wie Orlando Bloom und Brad Pitt stehen mittlerweile auf den Oberlippenbart und engagieren sich. Der bestehende Platinum Club ist außerdem ein Ansporn für Mitglieder. Denn alle "Mo Bros" und "Mo Sistas", die mehr als 1.000 Euro Spenden sammeln werden in den Club aufgenommen und in der "Schnurrbart Hall of Fame" geehrt.
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Bild: http://de.movember.com/