Besser mehr Obst essen als Tabletten schlucken
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Glaubt man den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln, dann könnte man ganz einfach und ohne großen Aufwand seine tägliche Dosis Vitamine mit zusätzlichen Tabletten, Pillen und Kapseln decken. Rotweinkapseln, Karotintabletten, Ananasenzyme, sie und viele andere vermeintliche Wundermittel versprechen uns ein gesundes Leben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt jetzt davor, sich zu sehr auf die Vitamine in Tablettenform zu verlassen. "Eine nachweisliche Wirkung auf die Gesundheit gibt es bisher noch nicht", so Experten.
Abnehmen und schlank bleiben mit Fruchtfasertabletten, schön gebräunte Haut durch Karotinkaspeln, Grapefruitkernextrakt gegen Erkältungsviren - so einfach klingt Gesundheit und Wohlbefinden. Doch ganz so leicht ist es nicht und bei der Einnahme der kleinen Dragees sollte beachtet werden, dass Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich keine vollwertige und ausgewogene Ernährung ersetzen können. "Ihre Einnahme sollte nicht als Alibi für den Ausgleich einseitiger Essgewohnheiten missbraucht werden", darauf verweist die DGE. Die Hersteller konnten scheinbar bisher noch keine ausreichenden Beweise für die gesundheitliche Wirkung der angeblichen und zum Teil sehr überteuerten Vitaminbomben vorlegen.
Was aber durch mehrere Studien belegt ist: Der regelmäßige Verzehr von Gemüse und Obst verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes Typ 2. Das Negative daran: Satte 88 Prozent der Deutschen essen deutlich weniger als die Hälfte der täglich empfohlenen Menge von 600 Gramm Obst und Gemüse, stattdessen greifen sie lieber auf fettige und zuckerhaltige Lebensmittel zurück und ernähren sich überwiegend von Fleischprodukten. Den gesunden Ausgleich erhoffen sie sich dann nicht selten von Vitaminen in Pulverform, Tabletten, Wässerchen und Co.
Dr. Bernhard Watzl von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung aber weiß: "Nur bei direktem Verzehr der gesamten Frucht wird wirklich das ganze Spektrum an lebensnotwendigen Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen aufgenommen."
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Foto: Jürgen Acker / pixelio.de