Souvenirs sollen auch zuhause an den Urlaub erinnern. Doch rund 4,5 Millionen Deutsche begeben sich dabei auf kriminelles Terrain. Handtücher, Shampoo, Föhn - was im Hotel eigentlich nur als Leihgabe für den Gast gedacht ist, wandert unversehens in den eigenen Koffer. Das ist Diebstahl. Laut Berechnung des Reiseportals Travel24.com beziffert sich der Gesamtschaden der in den Hotels gestohlenen Gegenstände auf mindestens 37 Millionen Euro.
Im Auftragt des Online-Reiseportals travel24.com befragte die Keyfacts Onlineforschung GmbH über 5.800 Urlauber bezüglich ihrer Hotelaufenthalte in den vergangenen zwei Jahren. Ergebnis: 8 Prozent der Befragten haben während dieser Zeit aus Hotelzimmer im In- und Ausland Gegenstände geklaut, über die Hälfte davon haben einen hohen Bildungsabschluss. Hochgerechnet auf alle deutschen Reisenden wären das insgesamt 4,5 Millionen Hoteldiebe, die der Wirtschaft rund 37 Millionen Gesamtschaden bescheren.
Auf Platz Eins der begehrtesten Gegenstände: Zwei von drei Hotelgästen decken sich mit Hygieneartikel ein. Etwa 3,1 Millionen Shampoo- und Seifenfläschchen landen so jährlich heimlich in den eigenen Taschen. Aber: Selbst wenn die Shampooflasche angebrochen ist, die Rechtslage ist eindeutig. Hygieneartikel sind Eigentum des Hotels.
Genauso die liebevoll bereitgestellten Schreibutensilien wie Stifte oder Papierblöcke, die teils von wertvollen Ledertaschen ummantelt sind: Auch sie sind eigentlich nicht zum Mitnehmen vorgesehen. Und dennoch erscheinen diese Hotelprodukte für 34 Prozent der Befragten attraktiv, sodass sie in der Studie auf Platz zwei landen.
Etwa bei 28 Prozent, und somit auf Rang drei im Klau-Ranking, wandern hoteleigene Handtücher in den Reisekoffer, die wegen ihrer besonders großen Größe und Flauschigkeit in Millionenhöhe regelmäßig verschwinden. Über geklaute Badeschlappen oder Hausschuhe, die zwar immerhin 700.00 Euro des Gesamtschadens ausmachen, jedoch nur als Einwegware gedacht sind, dürfte sich kaum ein Hotelier beschweren sondern die „freiwillige“ Entsorgung eher begrüßen.
Auch wenn der Gegenstand noch so klein erscheint: Im Zweifelsfall immer erst nachfragen, ob das ein oder andere Produkt mitgenommen werden darf. Das gilt auch bei einfach einzusteckenden Gegenständen wie Flaschenöffner oder Trinkgläser(je sechs Prozent der Diebstähle), Zahnputz- und Aschenbecher (je vier Prozent) und Besteck (drei Prozent). Teuer kommt das in manchen Hotels vor allem dem Putzpersonal, die für den Schaden aufkommen müssen, beispielsweise in Ferienresorts im armen Kuba.
Nicht so häufig aber trotzdem mindestens genauso dreist ist die illegale Entwendung von elektrischen Geräten: Zwei Prozent gaben an, bereits einen Föhn oder eine andere Bad- oder Zimmerausstattung abmontiert zu haben. Dafür umso erstaunlicher: 100.000 Möbelstücke und 46.000 TV- Geräte seien in den vergangenen zwei Jahren geschmuggelt worden sein.
Laut Umfrage sind zwei Drittel der Befragten zwischen 14 und 44 Jahre alt. Schenkt man ihren Angaben Glauben, dann sind Urlauber mit einem höheren Bildungsabschluss mitnahmefreudiger als Menschen mit Hauptschulabschluss.
Dieses Ergebnis lässt sich nur schwer in den entsprechenden Einkommensklassen nachvollziehen: So sagt die Studie, dass die meisten Hoteldiebe (18 Prozent) eher im mäßigen Einkommenslevel sind und monatlich brutto zwischen 1.750 bis 2.499 Euro verdienen. Platz zwei mit 17 Prozent belegen Deutsche mit einem monatlichen Einkommen zwischen 2.500 und 3.249 Euro. Das lässt den Schluss zu, je höher das Einkommen, desto geringer ist die Diebstahlsquote in den Hotels.
Im Fokus der Diebe liegen deutlich Vier-Sterne Hotels, danach kommt die Drei-Sterne Kategorie. „Nur“ zehn Prozent der Langfinger schlagen in Fünf- und Sechs-Sterne Hotels zu. Dass sich noch weniger in der günstigeren Klasse der Ein- bis Zwei-Sterne-Kategorie strafbar machen, könnte wohl auch daran liegen, dass es dort erst gar nichts zum Klauen gibt.
Weitere Infos unter:
http://magazin.travel24.com/diebstahl-im-hotel/3318264.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=AdRom_44_pri_2015-KW02-pressRelease-Hotelzimmer-Diebstahl_08012015
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