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Die Steinerne Brücke ist ständig von Planen und Gerüsten verdeckt, der Bismarckplatz ist seit Jahren teilweise eine Baustelle und nun kommt die neue Schockmeldung: im Dom wurden Risse entdeckt, die zu herabfallendem Gemäuer führen können. Wird das Weltkulturerbe zur ewigen Baustelle?


Vergangene Woche gab es eine Schockmeldung: es wurden Haarrisse am Südturm des Doms entdeckt. Ausgelöst wurden die feinen Steinsprünge durch das im Stein rostende Eisen, welches sich in seinem Volumen ausdehnt und dadurch den Stein regelrecht „aufsprengt“.  Was sich recht harmlos anhören mag, wird momentan zur akuten Gefahr: die Spannung innerhalb der Steine ist teilweise so stark, dass bereits die kleinste Belastung ausreichen würde, um Steinteile zum Abstürzen zu bringen. Schnell wurde für 100.000 Euro ein „Schutzwall“ errichtet, der die Gefahr für Passanten und Verkehr minimieren soll. Die Baumaßnahmen, um das Problem zu beseitigen werden 3-5 Jahre dauern und laut Schätzung von Christian Brunner, Bauamt Regenburg, über eine Millionen Euro kosten. Problematisch ist zum einen, dass die Steine sich in großer Höhe befinden, zum anderen, dass man jeden Stein einzeln abnehmen muss, um zu prüfen, ob dieser von dem Problem betroffen ist oder nicht.

Damit reiht sich der Dom in eine Reihe offener Baustellen des Weltkulturerbes ein – die Steinerne Brücke, der Bismarckplatz und der Dom, um nur einige zu nennen. Auch der Abriss der Schenkerhallen und der Ausbau etlicher Straßen reihen sich in dieses Bild mit ein. Aber welchen Einfluss hat der Dom auf unser Stadtbild? Was bedeutet er für Regensburg und seine Touristen? Wir haben mit einigen Menschen gesprochen.

Auf die Frage, was das Besondere am Regensburger Dom sei, erhielten wir eine eindeutige Antwort. „Die Fenster. Man betritt den in Dunkelheit getauchten Dom, und kaum kommt ein Sonnenstrahl, so wird der komplette Dom zum Erleuchten gebracht. Das ist imposant. Die Fenster bringen den Raum zum Strahlen.“ Seine Konstruktion und das imposante Erscheinungsbild faszinieren die Bewohner Regensburgs ebenso wie seine Touristen. „Die hohen Türme stellen den Orientierungspunkt für die ganze Stadt dar“, sagt ein Tourist.

Inwieweit beeinflusst es also die Menschen, dass der Dom nun zu einem großen Teil von einem Holzgerüst umgeben ist? Wir haben einige Touristen gefragt, ob diese über den Zustand enttäuscht sind, und haben eine klare Tendenz heraushören können.

„Nein, eigentlich nicht, weil ich Regensburg ja nicht nur wegen dem Dom besuche. Außerdem sieht man ja zumindest den Großteil von ihm“, sagen zwei Passanten. „Wir sind das bereits vom Ulmer Münster und anderen Domen Deutschlands gewohnt. Solche Baustellen müssen nun mal sein.“ Dass also historische Baustellen etlichen Sanierungsarbeiten und Baustellen unterzogen werden müssen, um die Spuren der Zeit zu beseitigen, trifft bei den meisten Passanten und Touristen also auf Akzeptanz.

Außerdem kann der Dom weiterhin ohne Gefahr und Probleme besichtigt werden, gibt Bauoberrat Christian Brunner bekannt:  „Die Dom- bzw. Stadtbesucher sind praktisch nicht betroffen, das `Fotomotiv` Westfassade ist jedoch in Teilen nur mit Bauzaun und Gerüst gegeben. Der Umgang an St. Peter durch den Fußgängertunnel sowie der Zugang sind weiterhin ungestört möglich.“

Auch bei unserem Gespräch mit der Touristen Information Regensburg kam heraus, dass die Besucher Regensburgs die Baustellen meistens ohne Beschwerden hinnehmen. „Es gibt ein Bedauern wegen der Steinernen Brücke, aber gleichzeitig das Verständnis für die Dringlichkeit der Maßnahme. Ansonsten laufen bei uns keine Beschwerden über Baustellen ein“, teilte uns Sabine Teisinger von der Tourist-Information mit. Dass  Baustellen sogar aktiv dem Tourismus geschadet hätten, konnte Frau Teisinger nicht bestätigen. „Eine Prognose können wir da nicht geben. Wir können es höchstens mit dem Einrüsten der "Steinernen Brücke" vergleichen, während der Zeit ist die Zahl der touristischen Übernachtungen gestiegen. Übertragen auf den Dom, der jederzeit von innen besichtigt werden kann, sind damit keine Rückgänge der Tourismuszahlen zu befürchten.“

So kann man als Fazit ziehen, dass Regensburg und seine Touristen Baustellen und Reparaturarbeiten gegenüber tolerant sind. So kann die Stadt alle notwendigen Maßnahmen vollziehen, um Regensburg als Weltkulturerbe erhalten zu können – ohne dabei einen Tourismusrückgang befürchten zu müssen.

 

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