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Nicht nur für Bierliebhaber hat die Regensburger Herbstdult einiges zu bieten. Auch Action-Fans und Adrenalin-Junkies kommen hier auf ihre Kosten. Neben den klassischen Jahrmarkt-Attraktionen wie Kettenkarussell oder Autoscooter lockt die Herbstdult in diesem Jahr mit Fahrgeschäften, die manch Freizeitpark öde aussehen lassen. Wir haben den Test gemacht und zeigen, welche Highlights sich lohnen, und geben Tipps, welche Attraktion man lieber nur mit leerem Magen ausprobieren sollte.


Reizüberflutung auf der ganzen Linie. Neben dem köstlichen Geruch von gebrannten Mandeln, Bratwürsten und Zuckerwatte nehmen wir die große Auswahl an Fahrgeschäften wahr. Um alle Attraktionen auf dem Regensburger Dultplatz unter zu bringen, ist logistisches Geschick gefragt. „Wir haben sehr beengte Platzverhältnisse ohne rechten Winkel, das macht den Aufbau so kompliziert“, erklärt Marktmeister Reinhard Kellner. Eine Herausforderung, der er sich allerdings jedes Jahr wieder erfolgreich stellt. Schon vier Wochen vor Dultbeginn starten die Schausteller mit dem Aufbau, eine Attraktion nach der anderen. „Viele Fahrgeschäfte nehmen bei der Montage die gesamte Breite des Platzes ein, da gäbe es beim gleichzeitigen Aufbau nur jede Menge Chaos“, weiß Kellner.

Los geht unser Test bei der traditionellen und bekannten Dreh-Action Break Dance. Rauschende
Geschwindigkeit, schnelle Richtungswechsel. Wir werden mit klassischer Hip-Hop- und Dance-Musik begrüßt. Auf den ersten Blick ahnen wir nicht, welche Kräfte das Gefährt tatsächlich entwickeln kann. Nach einem langsamen und gemütlichen Start, werden wir auf die „Jetzt geht’s looooos“- Rufe des Betreibers erst so richtig durchgeschüttelt. Drehungen um die eigene Achse, hin und zurück, nie können wir die nächsten Bewegungen des Kolosses erahnen. „Und noch eine Extra-Runde“, schreit der Betreiber ins Mikrofon. Als wir irgendwann schon die Orientierung verloren haben, werden wir langsamer, die Fahrt ist vorbei.  Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend steigen wir aus. Froh, es geschafft zu haben, aber auch ein bisschen stolz, durchgehalten zu haben.

Als nächstes steht Autoscooter auf unserer Liste, wir selbst sind das letzte Mal in Kindheitstagen mit den Gummiautos gefahren und freuen uns wie früher auf dieses Fahrgeschäft. Der Spaß und das Lachen sind groß, als wir uns gegenseitig rammen und verfolgen. Trotzdem vergessen wir natürlich nicht, auf die kleineren Kinder zu achten, die gerade heute am Familientag auf der Dult unterwegs sind.


Zur Beruhigung entscheiden wir uns jetzt für eine Fahrt im Riesenrad. Einfach ein absolutes Muss bei jedem Dultbesuch. Dieser Klassiker darf auf keinem Jahrmarkt fehlen, der Ausblick über Regensburg präsentiert sich atemberaubend. Doch mit einer Fahrt ist es nicht erledigt, wir bekommen gefühlte zehn Extrarunden, die genügend Zeit bieten, sich die Aussicht und die Regensburger Umgebung genau anzusehen. Nur nach unten sollte man bei diesen Höhen lieber nicht schauen. Spätestens nach der dritten Runde haben wir das letzte bisschen Höhenangst überwunden. Beim einsetzenden Regen hätte die Fahr im überdachten Riesenrad auch gerne noch etwas länger dauern dürfen.

Auf geht es zu einem weiteren Klassiker: dem Kettenkarussell. „Höhenflug“ wird es auf der Dult genannt und hält was es verspricht. Die an den Ketten hängenden Sitze nehmen im Laufe der Zeit ordentlich Geschwindigkeit auf. Der Wind weht uns durch die Haare, der Regen stört dabei nur wenig, die Freiheit ist beinahe greifbar. Vor allem die Kids haben hier ihren Spaß, lachen und kreischen und freuen sich über eine Extra-Runde des Betreibers. Ob die leichte Übelkeit auf den Fahr-Marathon zurückzuführen ist oder am Karussell selbst liegt, bleibt dabei ein Rätsel. 

Ein absolutes Highlight auf der diesjährigen Dult ist die Achterbahn Rock & Roller von Vorlop, die als nächstes an der Reihe ist. Mit einer Schienenlänge von einem Kilometer lässt sie die Herzen von jedem Achterbahn-Fan höher schlagen. Marktmeister Reinhard Kellner ist besonders stolz auf den erfolgreichen Aufbau der neuen Attraktion: „Die Unterbringung der Achterbahn war mit einer Breite von teilweise 65 Metern besonders schwierig, aber im Endeffekt hat alles reibungslos funktioniert.“  


Im Eingangsbereich werden wir mit Rockmusik und Figuren von Ikonen der Musikgeschichte begrüßt. Überall hängen Sicherheitshinweise mit Aufschriften wie „Bitte anschnallen, bei Regen nur zu zweit, Achtung Bremsen“ und so bekommen wir ein bisschen Angst, mit was wir es hier zu tun haben. Die Fahrt entpuppt sich dann allerdings als sehr spaßig und natürlich vollkommen ungefährlich. Die Höhe und Geschwindigkeit sorgt für ordentlich Nervenkitzel, Adrenalin pur und das ohne den Magen zu belasten. Empfehlenswert für die ganze Familie! Als Erinnerung gibt es dann noch ein lustiges Foto von der Fahrt an der Fotokasse.

Für echte Abenteuer-Fans ist die Fun Street genau das richtige, die wir im Anschluss testen – eine Art Spielplatz, bei dem man von einem Hindernis zum Nächsten läuft. Auf dem Weg zum Ausgang müssen wir vor Wasserstrahlen ausweichen, Fäden-Labyrinthe überwinden und rutschige Treppen erklimmen. Eine nette Abwechslung, in der man selbst zur Tat schreiten und Hindernisse überwinden kann. So können wir selbst die Geschwindigkeit unserer Tour bestimmen, ein gelungener Ausgleichnach den rasanten Fahrgeschäften.

Im Anschluss ging es zu einem weiteren Highlight der diesjährigen Dult: dem Top Spin. Bei der Überschlag-Attraktion der Firma Kollmann schweben wir in einer Höhe von bis zu 14 Metern kopfüber – und bekommen wieder ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend. Langsam dreht sich das Fahrgeschäft, bis es auf dem Kopf steht und in dieser Stellung verharrt. Adrenalin pur, der Nervenkitzel steigt von Sekunde zu Sekunde – die Angst, dass der Sicherheitsgurt reist, ist riesig. Jede Menge Horrorgeschichten aus den vergangenen Jahren schießen uns dabei durch den Kopf und plötzlich – dreht sich die Gondel nach einem lauten Zischen wieder in die richtige Richtung, wirbelt uns herum bis wir komplett die Orientierung verlieren. Sind wir unten oder oben? Kopfüber oder aufrecht? Wir wissen es nicht und sind froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Spaß hat es uns trotzdem gemacht und dem Kreischen und Lachen der anderen Fahrgäste zu beurteilen ebenso. Eine Fahrt, die für Adrenalin-Fans genau das richtige ist. Für uns war es eine Herausforderung, der wir uns stolz und erfolgreich gestellt haben. 


Als krönenden Abschluss wagen wir uns in die älteste Rutschbahn Europas: der Toboggan. Bei der nostalgischen Rutschbahn wird man mittels Fließband nach oben befördert. Dass die Benutzung ein gewisses Geschickt erfordert, weiß auch Marktmeister Reinhard Kellner, der schon des Öfteren die lustigsten Szenarios auf dem Band beobachten konnte. „Besonders, wenn Besucher viel getrunken haben, ist es sehr amüsant die Versuche nach oben zu kommen, zu beobachten.“, sagt Kellner. Wer sich jedoch nicht traut, muss nicht auf den Toboggan verzichten: auf Wunsch wird jedem nach oben geholfen. „Wenn Frauen sich nicht trauen selbst nach oben zu gehen, werden sie von den Männern wie Bräute hochgetragen“, berichtet Jahrmarkt-Profi Kellner. Dass die Fahrt nach oben tatsächlich nicht so einfach ist, bekommen wir direkt am eigenen Leib zu spüren, als einer von uns beim Hochziehen auf einmal Kopfüber mit dem Rücken auf dem Fließband landet.



Am Ende sind wir stolz, unseren Marathon geschafft zu haben und belohnen uns mit einem Crêpes der Familie Schmidt,  mit dem wir gestärkt den Heimweg antreten können. Schon in Vorfreude auf den nächsten Besuch auf der Regensburger Herbstdult.

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