Nach dem ersten Schneefall musste der Jahn am Sonntagabend in der heimischen Continental-Arena gegen die Spielvereinigung Unterhaching ran. Bei Temperaturen knapp am Gefrierpunkt sollten endlich wieder drei Punkte her und somit der erste Tabellenplatz zurückerlangt werden. Mit einem hart erkämpften 2:1 gelang dem Jahn dies auch.
Nach den vergangenen Pleiten des SSV Jahn Regensburg schepperte es ordentlich im Verein. Die Führung entschloss sich kurzerhand dazu, Trainer Christian Brand zur Winterpause vor die Tür zu setzen. Doch im Spiel gegen die SpVgg Unterhaching stand er noch als Coach auf dem Platz. Das Ziel des Jahn war klar: Ein Sieg musste her. Nach den Erfolgen der Konkurrenten waren die Regensburger auf den dritten Platz gerutscht. Mit einem Dreier konnte der SSV zurück auf den ersten Rang.
Das Match begann jedoch mit zwei großen Chancen für die Gäste. Schon nach wenigen Sekunden stand Markus Einsiedler vor dem Regensburger Tor. Doch das rutschige Geläuf wurde ihm zum Verhängnis. Er rutschte aus und Pentke konnte locker klären. (1.). Kurz darauf Einsiedler mit der nächsten Gelegenheit, doch nach einem Zuspiel über die linke Seite verzog er knapp (3.). Nach diesen ersten Schockmomenten fand der Jahn jedoch etwas besser in das Spiel und arbeitete sich immer wieder vor das gegnerische Tor. Nach knapp fünfzehn Minuten sicherte sich Josef Welzmüller die erste gelbe Karte der Partie. Der Jahn bekam aus aussichtsreicher Position einen Freistoß zugesprochen. Pusch brachte ihn flach auf das Tor, vor dem Luge zum Treffer verlängerte. Zunächst großer Jubel, doch nach einer Diskussion mit seinem Assistenten revidiert der Schiedsrichter die Entscheidung. Der Jahn bekam den Treffer nicht (15.). Auf Regensburger Seite war Sven Kopp der erste, der die gelbe Pappe zu sehen bekam. In der 26. Minute bescherte er den Gästen so einen Freistoß von der rechten Seite. Die Dreingabe köpfte die Jahn-Abwehr jedoch ins Toraus, auch die folgende Ecke brachte den Gästen nichts ein. Jann George legte auf Sven Kopp ab, der zur 1:0-Führung einschob (28.). Die Freistöße schafften viele Torchancen in der ersten Hälfte. In der 33. Minute durfte erneut der Jahn vom rechten Strafraum-Eck ran. Aus der Mitte heraus prallte der Ball zurück auf Hesse, der es mit einem Gewaltschuss versuchte. Leider ging die Kugel weit über das Tor. Kurz vor der Pause landete der Ball direkt auf der Torlinie des SSV Jahn. In einem heillosen Durcheinander schaffte es nur Alexander Piller, den Überblick zu behalten. Der Unterhachinger schob zum Ausgleich ein (39.). Mit dem 1:1-Pausenstand ging es für die Teams in die Kabinen.
Auch in der zweiten Hälfte starteten beide Mannschaften energisch. Die Zweikämpfe gestalteten sich sofort wieder sehr körperbetont. Dies musste auch Keeper Pentke spüren, der nach einem Rückpass aus dem 16er gekommen war und auf Alexander Sieghart traf. Zwar trat ihm dieser auf den Fuß, eine Verletzung blieb jedoch aus (47.). Wenig später eine Doppelchance für den Jahn. Erst versuchte es Trettenbach nach einer Hereingabe von Kopp, doch der Ball prallte an Marinovic ab, der Nachschuss ging knapp links neben den Kasten (55.). Danach versuchte es Jann George über die rechte Seite, vollkommen alleine lief er Richtung gegnerisches Tor, wurde dann im 16er aber hart gestoppt. Die Arena plädierte auf Elfmeter, doch Schiedsrichter Hartmann ließ weiterspielen (56.). Immer größer loderte das Feuer auf dem Platz. Knoll bekam den Zorn von Alexander Sieghart zu spüren, der direkt vor der SSV-Bank viel zu hart in den Zweikampf ging und eine Verletzung des Regensburgers riskierte. Der Unterhachinger sah dafür die gelbe Karte, Knoll konnte weiterspielen. Die erste gute Gelegenheit der Gäste kam in der 66. Minute. Einsiedler stand alleine auf dem Elfmeterpunkt, als er ein Zuspiel über Links bekam. Doch der Hachinger traf den Ball nicht. Dem Jahn war der Frust über den Spielverlauf anzusehen. Nach einer Abseitsentscheidung schlug Marcel Hofrath entnervt den Ball ins Aus und sah dafür die gelbe Karte (66.). Ein kleiner Befreiungsschlag gelang dann jedoch Jann George, der sich im Getummel vor dem Tor der Gäste die Kugel schnappte und zum 2:1 einnetzte (69.). Die Gäste ließen nicht locker und drängten auf den erneuten Ausgleich. In der 75. Minute konnte Pentke den SSV gerade noch davor retten, als eine Flanke gefährlich auf den Kasten kam. Die Anschließende Ecke hatte es ebenfalls in sich. Einsiedler kam jedoch nicht richtig mit dem Kopf an die Kugel. Auch in der Folge blieb Unterhaching stets vor dem Regensburger Kasten. Immer wieder musste die Abwehr oder Keeper Pentke zur Ecke klären, doch den Gästen fehlte das letzte Quäntchen Glück. Zum Schluss gelang es dem Jahn sogar, sich noch ein wenig zu Befreien. Doch die Versuche das Spiel vorzeitig zu Entscheiden gelingen nicht. Am Ende blieb es bei einem hart erkämpften 2:1-Arbeitssieg. Die Regensburger sind somit zurück an der Tabellenspitze.
Nach dem Abpfiff setzte die Mannschaft noch ein Zeichen. Mit "Pro Brand"-Shirts wollten sie ihrem Coach den Rücken stärken, nachdem bekannt wurde, dass er zur Winterpause den Verein verlassen muss.
Trainerstimmen
Claus Schromm (SpVgg Unterhaching):"Gratulation an den Jahn. Unsere erste Chance habe ich fast verpasst, weil wir noch am Analysieren der Grundordnung des Gegners waren. Hut ab an das gesamte Paket der Mannschaft, gerade auch an den Trainer. Der Jahn ist in keiner leichten Situation. Die Mannschaft scheint dies aber gut zu meistern. Wir haben bei dem Sieg mitgeholfen. Wir haben unsere Chancen nicht verwertet und zu viel zugelassen. Dennoch sehen wir unsere Lage positiv.“
Christian Brand (SSV Jahn Regensburg: „Es war ein sehr intensives Spiel. Man hat sofort den Willen und das Herzblut meiner Mannschaft gesehen. Fußballerisch ist noch immer Verbesserungspotenzial zu sehen. Wir haben uns nach dieser sehr schweren Woche gut präsentiert. Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs. Sie geben alles und zeigen den nötigen Willen, auch bei Rückschlägen. Ich freue mich für das Team. Auch für die Fans war es wohl schön zu sehen, dass die Mannschaft Kampfbereitschaft zeigt.“
Aufstellungen
SSV Jahn Regensburg: Pentke - Hesse, Kurz, Knoll, Hofrath - Kopp, Trettenbach - Faber (64. Jünger), Pusch (76. Schöpf), Luge (85. Sonnenberg) - George.
SpVgg Unterhaching: Marinovic - Bauer (89. Hinterseer), Winkler, Welzmüller, Dombrowka - Taffertshofer - Piller (74. Reisner), Sieghart (62. Wiesböck), Nicu, Steinherr - Einsiedler.
Zuschauerzahl: 4.236
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Fotos: Gatzka
