Valentinstag - Keine Erfindung der Blumenhändler
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In Deutschland bekommen unsere Liebsten rote Rosen, in Japan selbstgemachte Schokolade, in Thailand werden Pärchen von der Polizei auseinander gerissen. In Amerika schenken sich Verliebte
Valentinskarten, und wer in Südkorea keine Schokolade am Valentinstag bekommen hat, der darf einen Monat später am White Day keine zurück schenken. Um wiederum einen Monat später am Black Day aus Trauer Nudeln mit schwarzer Soße essen.
In den meisten dieser Länder ist das Fest der Liebenden bereits lange bekannt. In Frankreich und England gibt es erste Nachweise bereits seit dem 14. Jahrhundert. Bei uns in Deutschland wurde der Valentinstag erst seit den 1950er Jahren bekannt – nicht zuletzt durch die Bemühungen der Blumen- und Süßwarenindustrie. Nach Kriegsende brachten amerikanische Soldaten den Valentinstag in den besetzten Westen Deutschlands. Sozusagen als US-Re-Import nach Europa. Die Amerikaner feiern ihn nämlich dank der englischen Auswanderer, die das Fest mit in die neue Welt nahmen.
In dieser Zeit erfreute sich in England der Feiertag großer Beliebtheit. Dort loste man aus Tradition Paare aus, die sich für ein Jahr freundschaftlich verbunden fühlen sollten. In Frankreich dagegen entstand der Valentinstag durch das Bestreben, das orthodoxe Lichtmess-Fest am 14. Februar mit weltlichem Inhalt zu füllen. Im katholisch geprägten Westen Europas wurde Maria Lichtmess bereits am zweiten Februar gefeiert, daher war kein Bedarf mehr für das gleiche Fest in orthodoxer Tradition. Somit passte die Idee eines Festes für die Liebenden ganz gut - zu diesem Zeitpunkt war ja auch der Minnesang, eine alte Form der Liebeslieddichtung, bereits einem größeren Umfeld bekannt geworden. Es fehlte nur noch ein Name für diesen Feiertag. Was läge da näher, als den Namenstag des Heiligen zu nehmen, der auf den 14. Februar fällt? Mehr als den Namen haben der Heilige Valentin und der Valentinstag wahrscheinlich nicht gemeinsam.
Viele Legenden werden dem Bischof Valentin von Terni/Rom nachgesagt: Dass er Liebenden Blumen aus seinem Garten geschenkt habe. Dass er trotz des Verbots des römischen Kaisers Paare getraut habe. Dass er wegen Ungehorsams schließlich enthauptet wurde. Und, und und...
Eigentlich ist der Heilige Valentin der Schutzpatron gegen Fallsucht, gegen die Valentinsplage, oder, wie die Krankheit heute heißt, Epilepsie. Mit Liebe und Romantik hat das nicht viel zu tun. Seine Kennzeichen sind eine Hirnschale und ein epileptisches Kind zu seinen Füßen.
Aber dank der vielen Umwege, durch die der Valentinstag nach Deutschland gekommen ist, wird der Ursprung dieses Feiertages gerne mit romantischeren Geschichten erklärt. Und ob der Valentinstag von einem Schutzpatron gegen Epilepsie, von einem auf glühendem Rost zu Tode gefolterten Märtyrer oder vom französischen Minnesang kommt, scheint am Ende zweitranging, wenn man den 14. Februar mit jemandem verbringen kann.
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