Jahn scheidet knapp aus dem DFB-Pokal aus
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Am gestrigen Sonntag sahen die Zuschauer in der Continental Arena einen echten Fußball-Kracher. Der Jahn empfing Hertha BSC Berlin in der ersten Runde des DFB-Pokals. Über 120 Minuten kämpften die Mannschaften um den Sieg. Bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit lag der SSV sogar in Führung. Erst im Elfmeterschießen entschied der Hauptstadtclub das Duell für sich.
Für die Pokal-Partie gegen Hertha BSC Berlin fuhr Jahn-Coach Heiko Herrlich das bestmögliche Spieleraufgebot auf. Auch Erik Thommy war wieder vom Start an dabei. Nach einem Handgelenkbruch trat er mit einer Carbonschiene an und ersetzte Uwe Hesse. Ansonsten blieb es bei dem Kader, der sich beim Start der dritten Liga bewährt hatte. Vor über 12.500 Zuschauern pfiff Schiedsrichter Dr. Robert Kampka das Match an.
Nach einer kurzen Abtastphase hatten die Gäste die erste Möglichkeit des Spiels. Eine Ecke der Berliner landetet direkt vor Darida, der jedoch hoch in die Hans Jakob Tribüne drosch (6.). Direkt darauf kam der Jahn in Richtung Tor. Doch der Ball von Pusch landete bei Keeper Jarstein (7.). Die erste Viertelstunde präsentierte sich der Jahn motiviert und übte Druck auf die Hertha aus. Die Mannen der „Alten Dame“ fielen zu Anfang gerade durch unpräzise Zuspiele und Ballverluste auf.
Die zunehmende Ordnung in den Reihen des Jahn machte es den Hauptstädtern nicht einfacher. Immer wieder vergingen sie sich darin und ermöglichten den Regensburgern so Angriffs-Chancen. So auch Skjelbred, von dessen Fehler Erik Thommy präsentierte. Nach einem Pass zu Jann George, der Grüttner in Szene setzen wollte, doch Pekarik kam gerade noch an den Ball (21.). Nach 26 Minuten hatte der Jahn sogar eine echte Großchance. Grüttner lief auf Jarstein zu und versuchte es kurz vor dem Torhüter flach durch die Beine, dieser machte aber im richtigen Moment zu. Das hätte die Führung für den Jahn sein müssen.
Bei Angriffen der Berliner klärte der Jahn immer wieder zur Ecke. Dies führte schon früh zu einigen heiklen Situationen. So auch in der 28. Minute, als ein Eckball bei Plattenhardt landete. Dessen abgefälschter Schuss landete jedoch im Aus. Wenig später wieder zwei Standards. Zunächst zog Plattenhardt einen Freistoß direkt auf das Tor, den Pentke gerade noch über den Kasten lenken konnte (33.). Die folgende Ecke landete bei Ibisevic, der im getummel jedoch die Übersicht verlor (34.).
Die Hertha blieb dran und sicherte sich zunehmend Torchancen. Über die rechte Seite kam Darida angerauscht und servierte für Ibisevic, dessen Flugkopfball ging klar neben den Kasten (37.). Kurz vor der Pause sorgte ein Foul von Kolja Pusch für Aufregung. Aus einer Rangelei resultierten neben einer Gelben für den Regensburger auch zwei Pappen für Langkamp und Brooks (40.). Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, probierten es die Berliner erneut. Haraguchi tankte sich über die linke Seite durch und spielte zu Stocker. Dieser scheiterte aber an einem erneut starken Pentke (43.). Zur Pause blieb es folglich beim 0:0.
In der ersten Halbzeit blickten die Fans auf ein hart umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, welche sich auf Augenhöhe begegneten. Hohes Tempo, welches zum Teil in nervöse Hektik ausbrach und große Emotionen auf beiden Seiten prägten die Hälfte. Das sollte sich auch in den folgenden 45 Minuten nicht ändern.
Schon zu Beginn der zweiten Hälfte verzeichneten die Berliner eine heiße Chance. Nach einer Flanke von Plattenhardt verpassten Kalou und Ibisevic die Kugel, nur Stocker kam halbwegs an den Ball, wurde aber in letzter Sekunde noch abgeblockt (46.). Ein erneuter Angriff der Hertha über Kalou ging für die Berliner nach Hinten los, als der Stürmer seinen Körper im Zweikampf zu hart einsetzte. Der anschließende Freistoß für die Regensburger konnte von den Gästen nicht entscheidend geklärt werden. Kopps Schuss wurde gerade noch von Jarstein zur Ecke geklärt (50.). Diese war die Befreiung für den Jahn. Wieder bekam die Hertha die Kugel nicht geklärt, weshalb sie bei Nandzik landete, der aus 18 Metern das 1:0 für die Hausherren erzielte (51.).
Die Berliner versuchten nun das Ergebnis zu korrigieren und stürmten in die Spitze. Doch der SSV ließ nichts zu und stellte sich immer wieder zwischen Ball und Tor. Doch immer wieder klärte der Jahn zur Ecke und schaffte so gefährliche Situationen. Die Hauptstädter wussten aber lange nichts damit anzufangen. Anders lief es bei einem Freistoß in der 76. Minute. Dieser zappelte zunächst im Netz des SSV, doch gleich drei Berliner standen dabei im Abseits. Der Jubel wurde jäh unterbrochen.
In der Continental Arena machte sich Hoffnung breit. Die Regensburger Fans peitschten ihr Team an, die Führung nicht mehr aus der Hand zu geben. Doch das Klären von gefährlichen Angriffen zu Ecken sollte sich schlussendlich rächen für den Jahn. Die elfte Ecke brachte den Gästen schließlich Glück, denn der Ball von Darida landete bei Weiser, der die Hertha zum Ausgleich köpfte (83.). Die letzten Minuten versuchten sich beide Teams mit Hochdruck an der Führung, doch die reguläre Spielzeit brachte keinen Erfolg.
Unter Flutlicht und der untergehenden Sonne ging es für die Teams in die Verlängerung. Hier setzte Andi Geipl direkt ein Zeichen. Sein Schuss aus 22 Metern ging haarscharf neben den Pfosten (97.). Das war aber auch schon die bemerkenswerteste Aktion der ersten Nachspiel-Hälfte. Beide Teams zeigten sich kraftsparend und sichtbar angeschlagen von dem Match.
Dieses Bild zeichnete auch die zweite Hälfte. Nachdem Pentke in der 108. Minute gegen Kalou gefordert war, spielte sich ein großteil des Matches im Mittelfeld ab. Gelegentliche Ausreißer beider Teams wurden schnell von den Defensivabteilungen gestoppt. Auch die Chancen von Pekarik (111.) und Thommy (120.) änderten das Ergebnis nicht. So war auch nach 120 Minuten kein Gewinner gefunden. Für die Teams ging es ins Elfmeterschießen.
Auch hier begegneten sich die Teams zunächst auf Augenhöhe. Die ersten drei Schützen beider Mannschaften verwandelten sicher vom Punkt. Auf Berliner Seite verwandelte auch Plattenhardt mit einem gewaltigen Schuss gegen Pentke. Den Folgeelfmeter konnte Marcel Hofrath für die Regensburger nicht richtig platzieren, wodurch Jarstein leichtes Spiel hatte. Als dann auch Kalou den entscheidenden Elfer verwandelte, waren die Pokalträume der Hausherren ausgeträumt. Nach einem starken Spiel musste sich der SSV Jahn Regensburg mit 3:5 nach Elfmeterschießen geschlagen geben.
SSV Jahn Regensburg: Pentke - Hein, Kopp, Knoll (100. Paulus), Nandzik (86. Hofrath) - Geipl, Lais - George, Pusch (77. Dzalto), Thommy - Grüttner.
Hertha BSC: Jarstein - Pekarik, Langkamp, Brooks (46. Stark), Plattenhardt - Darida, Skjelbred - Haraguchi (65. Weiser), Stocker (80. Schieber), Kalou - Ibisevic.
Tore: 1:0 Nandzik (51.), 1:1 Weiser (83.).
Elfmeterschießen: 1:2 Ibisevic, 2:2 Thommy, 2:3 Darida, 3:3 Dzalto, 3:4 Weiser, 4:4 Hein, 4:5 Plattenhardt, Hofrath gehalten, 4:6 Kalou
Gelbe Karten: Kopp, Pusch, Lais, Geipl - Brooks, Langkamp, Darida, Jarstein, Weiser.
Zuschauer: 12.526.
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Fotos: Gatzka