Winterdepression: Was tun gegen Lichtmangel

Im Herbst und Winter kann es zu Lichtmangelerscheinungen kommen: Während sich unsere Stimmung eher an dem Wetter orientiert, reagiert unser Körper auf das verminderte Tageslicht viel mehr. Fast eine Million Deutsche verfallen jedes Jahr in Winterdepression, die durch Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit geprägt wird.

Winterdepression wird in der Medizin oft saisonal abhängige Depression (SAD) genannt. Sie unterscheidet sich von der klassischen Depression: Die Betroffenen leiden nicht nur unter Appetitlosigkeit und Schlafstörungen, sondern haben Heißhunger auf Süßes und eine übermäßiges Schlafbedürfnis, was eher untypisch für andere Depressive ist. Besonders oft leiden unter SAD Frauen, weil sie von Haus aus ein empfindlicheres Nervensystem im Vergleich zu Männern haben.

Manche bio-chemische Prozesse in unserem Körper werden durch Sonnenlicht gesteuert, deswegen werden sie durch mangelndes Tageslicht gestört. Bei niedrigen Temperaturen und mangelnden Licht sinkt z. B. die Leistungsfähigkeit der nervlichen Reizleitungen ab, was zur Müdigkeit führt. Betroffen sind auch die Nerven, die vor Gefahren warnen sollen. Dadurch wird das Immunsystem zu spät informiert, demzufolge nimmt die Zahl der Erkrankungen wie Grippe, Herpes oder Schnupfen zu. Außerdem führt Lichtmangel bei erhöhtem Stress zu Migräneanfällen. Durch das mangelnde Licht entfällt auch die Herstellung von Vitamin D, das in der Haut produziert wird. Je mehr Zeit Sie unter dem Sonnenlicht verbringen, desto mehr Vitamin D produziert wird. Im Winter braucht man mindestens 20 Minuten an der frischen Luft, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken.  Entsprechende Präparate oder Nahrungsmittel, die reich an Vitamin D sind, wie Käse, Fisch und Eier, können hier helfen. Allerdings ist zu beachten, dass Vitamin D in Überdosierung der Gesundheit schaden kann.

Menschen, die unter Winterdepression leiden, könnten auch von einer gezielten Lichttherapie profitieren. Die Anwendung einer Tageslichtlampe hat in der Behandlung der Winterdepressionen seit den 80er Jahren eine gewisse Tradition. Die Bestrahlung mit Licht sorgt für körperliche Serotoninherstellung. Dieses Hormon gibt uns das Gefühl der Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit und es dämpft andere Gefühlszustände, wie Angstgefühle, Aggressivität, Kummer und Hungergefühl. In einer Tageslichtlampe werden spezielle Leuchten, die Weißlicht erzeugen, verwandt. Das Licht wird in das Gehirn weitergeleitet und entfaltet dort eine ausgleichende und regulierende Funktion.