Ablaufdatum bei Cremes: Sind sie danach wirklich schlecht?
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Unzählige Kosmetikprodukte lagern sich in unseren Badezimmern. Da viele bei dem riesigen Angebot an Kosmetikprodukten gerne mal Neues ausprobieren, lassen sie andere Produkte oft einige Zeit herumstehen. Aber auch Kosmetikartikel haben ein Verfallsdatum und sind nicht unbegrenzt haltbar. Doch ab wann kann man eine Creme wirklich nicht mehr verwenden?
Wenn Kosmetikprodukte wie Cremes abgelaufen sind, lässt sich dies meist an einer veränderten Farbe, Geruch oder Konsistenz erkennen. Außerdem trennen sich gekippte Produkte meist in ihre Bestandteile. Wer die Produkte dann immer noch benutzt, riskiert Hautirritationen, Ausschläge oder Allergien.
Nach etwa einem Jahr sollten Gesichtscremes oder Körperlotionen entsorgt werden. Wenn bereits vorher Wasser auf der Creme schwimmt, sollte sie ebenfalls nicht mehr verwendet werden. Allgemein gilt bei Cremes eine Haltbarkeit von bis zu sieben Monaten. Lotionen sollte man schneller aufbrauchen, ebenfalls wie Naturkosmetikprodukte, die meist nur bis zu drei Monaten haltbar sind. Generell optimieren Tuben und sonstige Spender die Haltbarkeit, da hier nur wenige Bakterien in das Produkt gelangen und diese so weniger leicht verderben können. Pro Quadratzentimeter befinden sich etwa 1000 Bakterien auf unseren Fingern. Daher sollte man bei Tiegeln in jedem Fall Spaten oder Q-Tips benutzen. Bei Hand- und Bodycremes gilt es ebenso bevorzugt Spender, Tuben oder Flaschen zu verwenden.
Hersteller müssen die Haltbarkeit eines Produkts auf den Verpackungen kennzeichnen. Dies geschieht entweder durch die Angabe der Verwendungsdauer nach dem Öffnen bei Produkten, die länger als 30 Monate haltbar sind, oder einem Mindesthaltbarkeitsdatum. Letzteres wird bei Produkten verwendet, die weniger oder genau 30 Monate haltbar sind. Ausnahmen bilden Einmalprodukte und geschlossene Produkte wie Spraydosen. Die Verpackung spielt bei der Haltbarkeit eine entscheidende Rolle. Produkte, die mit unseren Fingern in Berührung kommen sind durch die Verunreinigung mit Keimen und Bakterien meist weniger haltbar. Auch die Größe der Öffnung ist daher zu beachten. Des Weiteren beeinflussen der Wassergehalt sowie die Aufbewahrung die Haltbarkeit eines Produkts.
Kosmetische Produkte müssen mikrobiologisch stabil sein. Mit Wasser können sich Mikroorganismen wie Bakterien bilden. Das heißt, je höher der Wassergehalt eines Produkts ist, desto schneller verdirbt es. Die Kosmetikindustrie verwendet deshalb oft Alkohol und Parabene als Konservierungsstoffe. In den meisten Pflegeprodukten sind über 50 solcher Stoffe zu finden. Denn diese verhindern, dass sich Bakterien ausbreiten können und Spaltprodukte entstehen.
Einige Maßnahmen können außerdem helfen, die Haltbarkeit selbst zu optimieren. Die Produkte sollten niemals offen herumstehen und nach Gebrauch sofort wieder luftdicht verschlossen werden. Bei der Benutzung empfiehlt es sich entweder einen Spatel zu benutzen oder die Hände vorher gründlich zu waschen. Kosmetik mit Mindesthaltbarkeitsdatum ist kühl, trocken und dunkel aufzubewahren. Am besten eignen sich daher auch bei den Verpackungen dunkle Behälter mit kleinen Öffnungen, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu erzielen. Wer Produkte nicht konsequent und schnell aufbraucht, sollte bereits beim Kauf eher auf kleinere Mengen setzen.
Dennoch sind die meisten Produkte oft länger verwendbar als aufgedruckt. Die Haltbarkeitsangaben dienen lediglich dem Verbraucherschutz und bieten dem Benutzer des Produkts Sicherheit. Es gilt daher: ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum.