Virtual Reality ist ein alter Hut, jetzt setzen die Unternehmen auf Augmented Reality
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Während Virtual Reality Brillen für viele noch neuartiges Hexenwerk ist, dessen funktionsweise unerklärbar ist, setzen Unternehmen schon wieder auf etwas Neues: Augmented Reality. Das Konzept wurde schon 2014 für Google Glasses verwendet. Diese floppten jedoch phänomenal, trotz des Aufsehens, das sie nach ihrer Vorstellung 2012 erregten. Tatsächlich hörte man nach dem ersten Aufruhr kaum mehr etwas von der neuen Entwicklung und 2015 wurde schließlich, nur ein Jahr nach der Veröffentlichung der Beta-Version, der Verkauf eingestellt.
Bedenken bezüglich Datenschutz
Dass Goggle Glasses floppten, ist jedoch nicht auf die Technologie und deren geringen Nutzen zurückzuführen, sondern auf nicht voll ausgereifte Prozesse, schlechtes Marketing, fehlende Ästhetik und Bedenken bezüglich Sicherheit auf Seiten potenzieller Nutzer zurückzuführen.
Gerade heutzutage, in einer Zeit, in der Datenschutz und Privatsphäre als einerseits wichtiges, andererseits oft missachtetes Gut gelten, birgt ein Produkt wie die Google Glasses natürlich gewisse Gefahren und die Fortschrittlichkeit des Geräts, sowie die ständige Vernetzung die damit einhergeht, könnte viele Menschen vor allem der älteren Generation davon abhalten es zu benutzen.
Bekannte Beispiele von Augmented Reality
Augmented Reality ist jedoch trotzdem nicht aus dem Bilde. Eine kurze Erklärung zum Begriff: während Virtual Reality sich komplett in der programmierten, also virtuellen, Realität abspielt, stellt Augmented Reality eine Kreuzung aus Realität und dem Virtuellen dar. Dies geschieht beispielsweise durch Kameraaufnahmen, die mit Zusätzlichen Informationen oder virtuellen Bildern überlegt werden.
Ein berühmtes Beispiel sind die beliebten Snapchat Filter. Auf Live-Aufnahmen können hier Filter eingefügt und ausprobiert werden, können Hundeohren auf Ihr Gesicht gezaubert, oder Schmetterlinge in Ihre Umgebung eingefügt werden. Ein anderes Beispiel, das vor allem im vergangenen Jahr für Furore sorgte ist die Handy-App Pokémon Go. Hier hatte der Nutzer die Möglichkeit im realen Leben durch seine Stadt zu laufen, und dort virtuelle Pokémon zu fangen oder mit anderen Spielern zu kämpfen. Im Fangmodus, wurde das jeweilige Pokémon über die Kameraaufnahmen der Umgebung gelegt, sodass es, wenn man auf den Handybildschirm schaute, aussah als stünde es wirklich vor einem.
Augmented Reality auf dem Vormarsch
Unternehmen wie Facebook, Apple und Google setzen nun erhöht auf Augmented Reality. Auf der Entwicklerkonferenz f8 Anfang April 2017 eröffnete Mark Zuckerberg, dass Facebook Augmented Reality durch die Smartphone-Kamera weiter ausbauen wolle, denn diese Technik wird allgemein als nächste große Computing-Plattform gewertet.
Auch Apple gab an, dass der kurzfristige Fokus auf Augmented Reality läge. Ab 2020 soll eine AR Brille von Apple auf den Markt gebracht werden, auch das IPhone soll innerhalb der nächsten Jahre zum perfekten Augmented-Reality Gerät werden. Apple lässt sich dabei von dem Motiv leiten, dass AR für jeden nützlich und einsetzbar sei, währen Virtual Reality einer bestimmten Nutzergruppe vorbehalten sei. Denn die echte Welt komplett auszuschließen, macht Virtual Reality für viele uninteressant. Die Crux der AR ist eben das vereinen der Virtualität mit der Realität. Und das kann in vielen Lebenslagen sehr nützlich sein.
Mögliche Einsätze von Augmented Reality
So könnte ein ausgereiftes Augmented Reality System beispielsweise die Touristik vereinfachen. Auswärtige müssten sich nicht mehr auf Touristenführungen verlassen, in denen Sie, wie eine Herde Schafe, durch die Stadt geschleust werden. Anstatt dessen könnten sie, mit einem Augmented Reality-fähigen Gerät bewaffnet, auf eigene Faust durch fremde Orte marschieren, sich Zusatzinformationen von Gebäuden einblenden lassen und sogar die Route auf der sie gehen markieren. Gleichzeitig könnten yelp Kritiken zu den passierten Restaurants direkt aufrufbar sein, vorgefertigte Touren abgelaufen werden oder Busabfahrtszeiten eingeblendet werden.
Diese Vision ist natürlich vorerst recht utopisch und so noch nicht realisierbar, es handelt sich jedoch trotzdem um einen realistischen Blick in die Zukunft. Schon jetzt werden Navigationssysteme entwickelt, die die Route auf die Windschutzscheibe des Autos projizieren, aktuelle Wetterinformationen anzeigen und auf Staus hinweisen. All diese Informationen werden dann über die Realität gelegt, und hindern nicht den Blick auf die Straße.
Auch in beruflichen Situationen könnte sich die Technologie als hilfreich erweisen. So könnten solche Systeme die Chirurgie unterstützen, bei der Flugzeugwartung zu mehr Effizienz und Sicherheit führen. Defekte Teile und passende Informationen könnten dank Augmented Reality und online-Vernetzung schnell gefunden und angezeigt werden.
All dies liegt noch etwas in der Zukunft, doch erste Schritte werden schon bewältigt um uns diese Technologie näher zu bringen. Ob nun die negativen Aspekte überwiegen oder die positiven, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden – das wird sich letztendlich wohl erst durch Verkaufszahlen entscheiden.
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Kamerafoto / sonstige |
Bild1: Tim Reckmann/pixelio.de, Bild2:supparsorn / bigstock.com ,Bild3:neirfy / bigstock.com