Autotest: Nissan Micra
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- Kategorie: Sport & Freizeit
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Seit 1982 produziert Nissan den Micra. 2017 bekommt der Micra nun ein komplett neues Design und mausert sich vom damals angedachten Kleinwagen mit seinen nun 3,99 Metern Länge eigentlich fast schon in die Kompaktwagenklasse. Nissan füllt damit die Lücke der Käufer, denen ein Lupo oder Fiat500 zu klein ist, ein A3 aber schon zu groß.
Ja, wo ist der brave, unscheinbare Micra der letzten Generationen hin? Ausradiert! Die Designer haben tolle Arbeit geleistet. Mutig und markant der tief heruntergezogene V-förmige Grill in Chrom auf schwarzem Grund, schöne Sicken und Kanten an den Seiten und der Motorhaube, ein sportliches Heck mit mittigen Auspuffrohren….optisch ein Lichtjahr vom Vorgänger entfernt. Knackig. Gerade in Orange übrigens eine echt knallige Breze, die Lust am Leben ausstrahlt.
Der Radstand wurde ebenfalls verlängert und so findet sich im Innenraum ein fast schon üppiges Platzangebot. „Frisur reibt Haarspray in Dachhimmel“ gibt es für Fondpassagiere bis zu 1,86 Metern auch nicht. Innen ist der Micra ebenfalls ein absoluter Hingucker. Vor allem, wenn sich der Käufer die Zeit nimmt und ein bisschen kombiniert. Im Internet sind schon viele Micrafotos zu finden - besonders schön sieht aber der Orange-Metallicfarbene aus. Just diesen stellt uns auch das Autohaus Bücherl zur Verfügung. In der Ausstattung wurde nicht gespart und so ist überall Leder zu finden. Von der Dashbordeinlage in Orange hin zum Schaltknauf und diversen anderen Teilen. Wirklich stimmig. Besonders auch weil Nissan eben nicht nur orange Ziernähte in schwarzen Stoff näht, sondern weil eben verschiedene Farben zu einer sportlichen Optik verbunden werden - der Käufer kann optional zwischen drei ausdrucksstarken Innenraumdesigns wählen.
Einen Test ist auch das Bose Personal Soundsystem wert – hierbei sind Boxen in den Kopfstützen. Fahrer und Beifahrer können ihren Sound individualisieren, vom Raumklanggefühl hin zur Lautstärke. Im Außendesign stehen ebenfalls verschiedenste Pakete zur Wahl. Dabei ist eine schwarze Karosserie mit orangen Akzenten und Folie auf der Motorhaube – besonders sportlich! Bei den Instrumenten kann sowohl in Sachen Haptik als auch Optik nur Lob ausgesprochen werden, Audi/ VW Level. Gute Auflösung im Display, glattes und zeitloses Design von Knöpfen und Schaltern.
Dazu kommen mögliche Features wie Spurhalteassistenz und autonome Notbremsassistenz, Verkehrszeichenerkennung, Totwinkelassistenz oder die Aussparung des Gegenverkehrs bei Fernlicht. Besonders gerne arbeitet der Micra dabei mit dem I-Phone zusammen und lässt Sie darüber Routen planen, Telefonieren oder Ihre Musikdatenbank verwenden. Aber der „Kleine“ soll ja der perfekte Stadtbegleiter sein. Dazu hat er immerhin 300 - 1004 Liter Stauraum (umgeklappt) und auch die noch vorhandene Ladekante stört nicht weiter. Eine 360-Gradkamera hilft beim flotten Einparken und die kleinen Motoren sparen in der Stadt richtig Sprit. Für „maximum accelleration“ fallen die Triebwerke etwas klein aus, denn es müssen (Komfort & Sicherheit wiegen) 1000 bis 1200 kg beschleunigt werden. Es gibt 3-Zylinder-Benziner: mit 71 PS (Sauger) und 90 PS (Turbo) mit 998 ccm und 898 ccm und einen 4 Zylinder-Diesel mit 90 PS aus 1461 ccm. Bei uns war der 90 PS Diesel verbaut. Dieser zieht ab dem Einsetzen des Turbos bei knapp 2000 U/min dann absolut gleichmäßig durch.
Wir waren überrascht wie schnell der Micra im letzten Gang (5) ohne Schalten von 100 bis 170 km/h durchzieht. Ab 2000 U/min liegen die vollen 220 NM Drehmoment an. In 11,9 Sekunden geht es auf hundert und in nochmal nicht viel mehr auf 179 km/h, wo der Micra seine Endgeschwindigkeit findet. Die Schaltung hat kurze Wege und ist erfreulich präzise. Ein Vergnügen! Wer damit auf der Landstraße mit 80 km/h flötet – wie wir - verbraucht um die 2,7 Liter! Bei 110 km/h waren es dann auch nur 3,2 und bei 130 km/h nur 4,6 Liter (Klima aus wie bei allen Tests). Sauber! Das Fahrwerk überzeugt mit straffem, wankarmem Handling, guten Bremsen und die Geräuschentwicklung im Fahrraum ist gering. Stadtflitzer? Ab in den Urlaub! Er kann es nicht nur, er will es auch. Los geht es schon bei 12990,- zzgl. Überführungskosten. Die maximale Vollausstattung liegt immer noch knapp unter 20.000 Euro!