section_topline
Redaktions-Hotline: +49 (0)941 59 56 08-0
section_mobile_logo_top
section_header
section_navigation
section_breadcrumbs
section_component

Zum ersten Mal seit 2003 steht der SSV Jahn nach dem grandiosen 3:1 Heimsieg gegen Darmstadt 98 wieder in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Und das mehr als verdient. Sogar "tausendprozentig verdient", so sah es zumindest der Trainer des Gegners - und der muss es ja wissen. Thorsten Frings war immerhin WM-Zweiter und WM-Dritter. Sein WM-Erster im Team der Lilien, Kevin Großkreutz (hier keine Chance im Zweikampf gegen Jann George), blieb dagegen farblos bis durchsichtig.

Als Andreas Geipl in der 12. Spielminute einen Foulelfmeter für den Jahn in den Himmel über der Continental Arena (ver)schoss, befürchteten viele der knapp 9000 Zuschauer schon eine Fortsetzung der Sommerseuche in Sachen Matchpech, die den Regensburgern nach den ersten beiden Ligaspielen an den Stollenschuhen klebte. "Es ist nicht wirklich erquickend, wenn Du zwar jede Menge Schulterklopfer aber eben keine Punkte erntest", fasste es Innenverteidiger Marvin Knoll vor der Partie in treffende Worte. Drum wollten die Jungs im Pokal erst recht zeigen, was sie drauf haben.

Knoll war es auch, der den gefährlichen Eckball trat, bei dem Grüttner einschußbereit im Strafraum zu Boden gedrückt wurde. Die Elfmeter-Entscheidung war klar, die vergebene Führung für den Jahn leider auch. Sechs Minuten später verletzte sich Knoll (Foto) und musste vom Feld. Für ihn kam U20-Nationalmannschafts-Kapitän Benedikt Gimber zu seiner Pflichtspielpremiere im Jahn-Trikot. Ansonsten schickte Achim Beierlorzer dieselbe Elf aufs Feld, die eine Woche zuvor dem 1. FC Nürnberg lange die Stirn bot. "Die Art und Weise wollen wir fortführen, mit dem Unterschied: Wir wollen erfolgreich sein", so der Jahn Trainer entschlossen vor dem Spiel gegen Darmstadt. 

Zumindest zählbar war davon erstmal nichts zu sehen. Das Heimteam hatte deutlich mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen, scheiterte aber immer wieder am besten Darmstädter, Keeper Heuer Fernandes. Es kam, wie es viele schon ahnten: Das Tor machten wieder einmal die anderen. Sobiech vollendete kurz vor der Pause eine Kempe-Flanke nach einem schnellen Gegenstoß aus wenigen Metern zum 0:1. Doch der Jahn antwortete prompt: Mit dem Pausenpfiff holte Sulu den enteilten Sargis Adamyan regelwidrig von den Beinen - erneut gab es Strafstoß. Diesmal trat Marc Lais an - und besorgte den leistungsgerechten Ausgleich zum Pausentee.

Nach dem Seitenwechsel wollte es der SSV Jahn wissen. Beinahe die komplette Offensiv-Abteilung versuchte sich im Toreschießen, fand aber immer wieder in Heuer Fernandes im Lilien-Kasten einen Spielverderber. Apropos Blümchen: Von Weltmeister Kevin Großkreutz nahm man keine Notiz, eher von der Tatsache, dass es auf dem Rasen der Continental Arena nach Spielende kein einziges Gänseblümchen mehr gab. Einer musste sie gepflückt haben.

Während man sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit auf den Rängen bereits auf eine Verlängerung einstellte, war Marco Grüttner (Foto) mit dieser Abendgestaltung nicht einverstanden. Nach einem Eckstoß köpfte der Kapitän an die Latte, den Abpraller konnte der eingewechselte Jonas Nietfeld in der 87. Minute im Gästetor unterbringen (Foto unten). In der Nachspielzeit war es dann Grüttner selbst vorbehalten, der nach einem feinen Zuspiel von George den Sack in der 94. Minute endgültig zu machte. 



Achim Beierlorzer fiel ein Stein vom Herzen. Der Franke gab zu, "extrem erleichtert" zu sein. Denn sein junges, motiviertes Team hätte eine weitere Niederlage nicht verdient gehabt. "Diesen Sieg hat der Jahn tausendprozentig verdient", musste auch Gäste-Trainer Thorsten Frings (schritt geknickt hinter dem jubelnden Beierlorzer vom Feld) eingestehen, dessen Darmstädter "ein total schlechtes Spiel" machten. Der angeschlagene Marvin Knoll war jedenfalls mächtig stolz auf seine Kameraden und sprach von einem "richtig guten Spiel". Der Routinier hofft, nächste Woche wieder dabei sein zu können. Und da einige Neuzugänge ja noch gar nicht wussten, wie es ist, wenn die Truppe Erfolge feiert, bekamen sie von den Aufstiegshelden nach dem Einzug in Pokalrunde zwei ein wenig Nachhilfe. Aber eben nur ein wenig.  

Denn am Samstag wartet im harten Liga-Alltag wieder der nächste Brocken im nächsten Derby: Das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt. Aber wie man Erstliga-Absteiger schlägt - das weiß die Truppe von Achim Beierlorzer jetzt ja schon. Und auf wen sie in der nächsten Pokalrunde trifft - das erfährt die Jahn-Elf kurz nach ihrem Match bei den Schanzern aus der Sportschau. Da guckt Kevin Roßkreutz gerade eine Sendung für Hobby-Gärtner über die Aussaat von Gänseblümchen. Dass dieser in Regensburg nicht groß aufspielen würde, wusste der Darmstädter Zeugwart offenbar schon vor der Begegnung - und entsorgte wohl kurzerhand das "G" von seinem Trikot (Foto unten).

Eventfilter

section_breadcrumbs
footer
Cookie-Einstellungen
nach oben