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Obwohl es bei 40 % der Arbeitsplätze in Deutschland möglich wäre, den Job nach Hause zu verlagern, nutzen lediglich 12 % der Beschäftigten diese Gelegenheit. 20 % äußern den Wunsch, zu Hause zu arbeiten. Im internationalen Vergleich besteht durchaus Aufholbedarf. Doch hinter den häufig aufgeführten Vorteilen verbergen sich zahlreiche Probleme.

Nicht nur Eltern profitieren vom Arbeitsmodell Home Office. Auch Alleinstehende schätzen es wegen der hohen Flexibilität. Dieser Trumpf kann sich jedoch schnell als Nachteil erweisen. Und das nicht nur wegen der zahlreichen Ablenkungsmöglichkeiten zu Hause. Studien haben bewiesen, dass Arbeitnehmer zu Hause im Durchschnitt 6 Stunden länger pro Woche arbeiten. 12 % von ihnen sitzen sogar nach 22 Uhr noch am Schreibtisch. Es häufen sich zudem fast doppelt so viele Überstunden an wie bei anderen Beschäftigten. Ein weiteres Problem: Viele Chefs nehmen die höhere Leistung gar nicht wahr, wodurch Heimarbeiter seltener von Gehaltserhöhungen und Beförderungen profitieren. Die Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz wächst auf lange Sicht. 

Hinzu kommt, dass vor v.a. Eltern ihre Arbeit aufs Wochenende verlegen. Erklären lässt sich dieser Umstand damit, dass sie aufgrund der Kinderbetreuung erst abends dazu kommen, ihr Arbeitspensum zu bewältigen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird damit schnell zur Doppelbelastung. Außerdem werden die vertraglich geregelten Arbeitszeiten nicht eingehalten. Schuld daran ist zum Teil auch die Globalisierung. Die Zusammenarbeit mit Menschen, die in anderen Zeitzonen leben, stellt Angestellte im Home Office vor Herausforderungen.

Die Trennung von Arbeit und Privatleben erweist sich somit für viele Menschen als schwierig. Von Entspannung in den eigenen vier Wänden kann in diesem Fall keine Rede sein. Tatsächlich ist der Stressfaktor beträchtlich: 42 % der Heimarbeiter beklagen sich über daraus resultierende Schlafstörungen. 

Die fehlende Präsenz im Büro erfordert genaue Absprachen zwischen Kollegen. Sowohl Angestellte als auch Arbeitgeber kritisieren die durch den E-Mailverkehr und die Telefonate entstehende Mehrarbeit. Auch der persönliche Kontakt mit Kollegen kommt dadurch bei vielen zu kurz. Aus diesem Grund wünschen sich 41% der Arbeitnehmer eine Kombination aus Home Office und Präsenzpflicht.

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