Nissan Qashqai - SUV zum Mitnehmen
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- Kategorie: Sport & Freizeit
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Nissan hat seine SUV Palette bereits 2006 mit dem Qashqai verstärkt. In der AMS wurde er 2015 zum fehlerfreien 100.000 km Langzeittester gekürt. Insgesamt wurden nur die Wischblätter und die vorderen Bremsscheiben gewechselt. 2017 bringt Nissan nun das Facelift auf den Markt: mit mehr als nur einem optischen Trimm. Wir haben es uns im Autohaus Bücherl abgeholt und frühherbstlich zur Brust genommen – und vorweg: DAS ist mal Preis-Leistung!
Der eigentlich einzige Kritikpunkt am letzten Quashqai (auch seitens der AMS) bestand am Fahrwerk: es ließ ein paar Stöße zu viel durch. Schon nach wenigen Metern unebener Regensburger Straße zeigt sich: Abgehakt. Lediglich bei harten Schwellen und Kanten wähnt man sich ein bisschen in einem Sportler. Das Fahrwerk ist eben straff und wankt deshalb auch wenig. Wirklich gelungen für den suburbanen Einsatz und zum Reisen. Nissan hat die Radaufhängung samt Dämpfung sowie auch die Lenkung deutlich weiterentwickelt. Damit die Langstrecke zum Genuss wird, wurde auch die Fahrzeugdämmung nochmals verstärkt und ebenfalls eine massivere Heckscheibe sowie eine geänderte Unterbodenkonstruktion verbaut. Im Inneren herrscht angenehme Ruhe. Neben dem Fahrwerk wurden aber auch das Außendesign und der Innenraum überarbeitet. Außen fallen sofort die neuen Stoßfänger samt V-förmigem Kühlergrill ins Auge. Die Anordnung der Scheinwerfer mit ihren langgezogenen Tagfahrlichtern und der flacheren Motorhaube lässt das Fahrzeug nochmal sportlicher wirken. Ein feines Finish in Sachen Optik. Innen gibt es in der Ledervariante nun Nappa für vorne und hinten, insgesamt wurden noch wertigere Materialien und das aus dem Micra bekannte, unten abgeflachte Lenkrad verwendet. Unser Fahrzeug verfügt über alle möglichen Multimedia- Anbindungen, die Handys können über Apple-/Android-Apps samt Musik und Co. genutzt werden. Ebenso gibt es ein breites Fahrassistenzpaket, das bis 2020 dann zum voll autonomen Fahren ausgebaut sein will. In der jetzigen, ersten Stufe gibt es einen Autobahnassistenten, welcher Spur und Abstand zum Vordermann hält und im Stau ggf. eigenständig anhält. Der Notbremsassi erkennt Fußgänger, kommt Verkehr von Quer wird man auch gewarnt. Weiterhin haben wir: Einpark-Assi, 360-Gradkamera, Müdigkeitswarner, Totwinkel- und Spurhaltehilfe.
Zum Triebwerk: Nissan bietet zwei Benziner und zwei Diesel an. Die Benziner haben wahlweise 1,2 Liter oder 1,6 Liter Hubraum mit 115 oder 163 PS, die Diesel 1,5 und 1,6 Liter Hubraum mit 110 bzw. 130 PS. Unser Testwagen mit 163 PS verfügt dabei über 240 NM Drehmoment (2000- 4000 U/min). Jedoch ist hier ein sehr agiler Motor eingebaut. Downsizing: Mangels Hubraum ist bis 2000 wirklich Ruhe, setzt dann jedoch der Turbo ein, zieht er mehr als knackig bis knapp 7000 hoch. Er KANN Drehzahl, braucht sie aber dank des Turbos nicht, was sowohl für ruhige Langstrecke als auch mal für sportliches Gas Geben gut ist! Auf 100 km/h geht es damit in ansehnlichen 8,9 Sekunden, bei 200 km/h ist Schluss. Für mich ein Highlight: Es gibt diesen Motor nur mit Schaltgetriebe! Endlich darf der linke Fuß wieder arbeiten. Der Motor verlangt Drehzahl und so leistet er gefühlt ab 3000 U/min die beste Kraft. Bei 130 km/h verbrauchen wir gemessen 6,4 Liter auf 100 km.
4x4 Antrieb gibt es übrigens nur im großen Diesel, wo auch eine Automatik bestellt werden kann. Das Fahrzeuggewicht variiert je nach Ausstattung zwischen leichten 1350 kg und doch 1650 kg. Unser vollgepackter Benziner kommt auf ca. 1500 kg. 500 kg dürfen zugeladen werden, dabei ist im Kofferraum für 430 Liter Platz, umgeklappt für 1600 Liter. Mit 4,38 Metern Länge und etwas über 2 Metern Breite ist der Qashqai optimal auf den europäischen Verkehr ausgelegt (Vergleich: ein Q3 ist 1 cm länger) Nissan stellt dem Kunden vier aufeinander aufbauende Ausstattungslinien: von der „Visia“ genannten Basisausstattung bis hinauf zur quasi vollen Tekna(+) zur Wahl. In der Basisausstattung sind schon Tempomat, Bluetooth, Berganfahrhilfe, Reifendruckkontrollsystem, Klima uvm. enthalten! Für 750 Euro Aufpreis gibt es viele der Fahrassistenzen und Verkehrszeichenerkennung dann dazu. Navi- und Kamerasysteme gibt es im nächsten Ausstattungslevel, welches bei knapp 25.000 Euro beginnt.
Den neuen Qashqai kann man schon ab 20.490,- Euro fahren! In der exklusiven (fast) Vollausstattung sind es dann ca. 9000 Euro mehr. Für diesen Aufpreis bieten andere Hersteller gerade mal einen anderen Satz Felgen, ein Schiebedach, elektrische Sitze mit Memory und das aufpreispflichtige „Rauchfrei Paket“ ohne Zigarettenanzünder.