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Das 2:2 am Dienstagabend beim favorisierten Nachbarn aus Nürnberg war ein leistungsgerechtes Unentschieden auf gutem Zweitliga-Niveau, mit dem der SSV Jahn den guten Lauf über die Winterpause retten konnte und eindrucksvoll untermauerte, dass man in der zweihöchsten Spielklasse dazugehört. Genau der richtige Trend vor dem ersten Heimspiel des Jahres am Freitag im nächsten Derby gegen Ingolstadt.

Obwohl der Club in der ersten halben Stunde das Geschehen auf dem Platz bestimmte, gerieten die Hausherren zweimal in Rückstand. Der Jahn war von Beginn an präsent und nutzte die wenigen Fehler der Nürnberger Defensiv-Mannschaft gnadenlos und eiskalt aus. Bereits in der 6. Minute verwertete Marc Lais eine schöne Vorlage des überragenden Albion Vrenezi (Hier links beim Jubel mit Grüttner) an der Strafraumgrenze aus etwa 17 Metern zur 1:0 Führung für Regensburg ins linke Eck.

Doch die Franken schlugen umgehend zurück. Nach einer scharfen Hereingabe leichte Verwirrung im Jahn-Strafraum. Nur Keeper Philipp Pentke behielt einen klaren Kopf und parierte zweimal stark. Die zweite Parade landete aber unglücklich genau vor den Füssen von Behrens, der für Nürnberg nur vier Minuten nach der SSV-Führung ausgleichen konnte. Der Club machte jetzt das Spiel - aber wieder Regensburg das nächste Tor.

Wieder wird Vrenezi auf der rechten Außenbahn nicht wirklich attackiert und kann ungehindert mit dem Ball an den Strafraum der Gastgeber marschieren. Die Flanke von rechts präzise vor das Tor gezirkelt fand ihr Ziel bei Marco Grüttner, der sich genau im rechten Moment von seinen beiden Gegenspielern löste und aus fünf Metern wuchtig einköpfen konnte (Foto rechts). Der Kapitän erzielte mit der erneuten Führung des SSV seinen siebten Saisontreffer.

Die in der ersten Halbzeit doch gefährlichere Nürnberger Truppe erhöhte mit dem Tempo aber auch die Fehlerzahl und hatte Glück, sich vor der Pause nicht noch das 1:3 einzufangen nach einem Ausrutscher von Ewerton. Mit der Kaltschnäuzigkeit des SSV Jahn vor dem Tor hatte der Club nicht gerechnet. "Man nimmt uns in der Liga nun  immer mehr ernst. Die Gegner sind vorsichtiger geworden gegen Regensburg und wissen inzwischen, dass es gegen uns kein Spaziergang ist", so SSV-Coach Beierlorzer.

Es hätte die erste Heimpleite der Franken werden können. Da hatte Edgar Salli aber was dagegen. Kaum aus der Kabine gekommen. Nach einem Doppelpass mit Stefaniak zog Möhwald links in Pentkes Strafraum und hob das Leder mit dem Außenrist vor das Tor, wo Salli aus acht Metern nur einköpfen musste.

In den verbliebenen 40 Spielminuten hatten beide Teams einige Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Weil auf beiden Seiten allerdings gerade im Abschluß die Präzision fehlte, blieb es beim am Ende gerechten 2:2. Durch dieses Unentschieden verbesserten sich die Nürnberger zumindest vorübergehend auf den 2. Tabellenplatz. Der SSV Jahn bleibt vorerst Achter und hat mit der sehr ansprechenden Leistung beim hochfavorisierten Club aber seinen Anspruch auf den Klassenerhalt eindrucksvoll untermauert. "Es ist schön zu sehen, wie wir es geschafft haben, die Mannschaft in der Liga zu etablieren und gerade in den letzten Spielen wirklich auch effektiv Punkte zu sammeln", beschreibt Achim Beierlorzer die derzeitige Stimmungslage.

"Gerade für mich als Franke, der unheimlich viele Menschen in Nürnberg kennt, war es ein überragender Auftakt, hier das erste Spiel des Jahres beim Ligafavoriten so abzuliefern und einen Punkt aus meiner Heimat zu entführen", beschrieb der Cheftrainer das schöne Gefühl nach dem Abpfiff. Allerdings wolle man sich darauf nicht ausruhen, schließlich stünden noch 16 Endspiele bis zum Saisonende bevor.

In Regensburg freut man sich indes erstmal auf das erste Heimspiel des neuen Jahres am Freitag gegen den Absteiger aus Ingolstadt. Ganz so leicht wie beim damals überraschenden Auswärtssieg bei den Schanzern am zweiten Spieltag wird es der Truppe von Achim Beierlorzer sicher nicht gemacht werden. "Wir haben aber unsere Fans im Rücken, die selbst hier in Nürnberg eine Bank waren. Unser Stadion ist fast ausverkauft und es wird mit Sicherheit ein tolles Derby", blickt der Coach zuversichtlich und voller Vorfreude auf den ersten Heimauftritt 2018 seiner Elf in der Continental Arena.

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