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Fast jeder Moment, den wir bewusst (oder unbewusst) wahrnehmen, schafft es aus dem Kurzzeit- in den Langzeitspeicher. Konzentriert man sich aktiv, wie beispielsweise beim Erlernen eines neuen Instruments oder einer neuen Sprache, werden neuronale Verbindungen hergestellt sowie die Leistungsfähigkeit der Synapsen herausgefordert.

Um es vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis zu schaffen, müssen die neuen Informationen jedoch als relevant gewertet werden. Diese Selektion ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Gehirns und wirkt der Überflutung mit unbrauchbaren Informationen entgegen. Welche Momente, Objekte oder Gerüche gespeichert werden, ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt mit der Relevanz zusammen, die wir dem Geschehen beimessen. Eine große Rolle spielen dabei Emotionen: Momente, die bei uns besonders starke Emotionen auslösen oder uns an etwas aus der Kindheit erinnern, bleiben oft ein Leben lang im Gedächtnis, wohingegen simple Begebenheiten des Alltags nicht im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Als unwichtig empfundene Informationen werden vom Gehirn nämlich einfach gelöscht oder durch neue Inhalte verdrängt.

Wie wird effektiv trainiert?

Zuerst gilt, dass unabhängig von Schulabschluss, Alter oder IQ jeder sein Gedächtnis nachhaltig trainieren und sein Erinnerungsvermögen verbessern kann. Besonders bei älteren Menschen macht sich oft eine nachlassende Gedächtnisleistung bemerkbar. Dies hängt damit zusammen, dass das Gedächtnis nicht wie in jungen Jahren immer wieder aufs Neue herausgefordert wird. Die Folge: Das Stirnhirn verliert an Funktionsfähigkeit und Volumen. Neurologen und Psychologen sind der Meinung, dass schon kleine Veränderungen im Alltag unsere Gedächtnisleistung erhöhen können. So wird beispielsweise empfohlen, ab und zu einen anderen Weg zur Arbeit zu nehmen oder mit der linken Hand die Zähne zu putzen, um festgesetzte Automatismen zu „durchbrechen“. Man kann sich auf dem Weg zur Arbeit auch folgende Fragen stellen und damit die Wahrnehmung auf Details lenken: Wie viele Kreuzungen oder Ampeln habe ich passiert? Was gibt es, das mir bis jetzt noch nie aufgefallen ist? Bereits diese kleinen Veränderungen reichen laut Experten aus, um neue Hirnbereiche zu aktivieren. All das, was jahrelange Automatismen durchbricht, trägt also schon zu einer neuen Vernetzung von Synapsen bei und trainiert unser Gehirn.

Mente sana in corpo sano

Besonders gut wird der Geist zudem in Kombination mit Bewegung trainiert. Sobald sich ein Mensch bewege, so die Wissenschaftler, habe er bereits ein stabiles Raumgefühl. Sein Gehirn sei auf einem bestimmten Level aktiviert. Setze man dann noch auf Gedächtnistraining, würden noch mehr Hirnregionen vernetzt. So könnte man beispielsweise die gelernten Vokabeln beim Joggen, Schwimmen oder Radfahren im Geiste wiederholen und damit effektiv und langfristig abspeichern. Gerade Ausdauersport und regelmäßige (abwechslungsreiche) körperliche Aktivität wirken sich positiv auf die Sauerstoffversorgung unseres Gehirns und damit auf die Lernprozesse aus. Es lohnt sich also, die Wahrnehmung des Öfteren bewusst auf bisher irrelevante Dinge zu richten, Routinen zu durchbrechen, eine neue Sprache oder ein neues Instrument zu lernen, oder eben regelmäßiger Sport zu machen und dabei auf Abwechslung Wert legen – z.B. durch das Erlernen eines neuen Tanzes oder eines neuen Schwimmstils. Das Gehirn lernt nie aus und alles andere ist eine Frage des Trainings.

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